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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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meisten Schiffen waren die Suiten durchnummeriert, aber nicht auf der Silver Mist. Gut, die auf den unteren Decks hatten Nummern, aber auf seinem Deck trug jede Suite einen protzigen Namen, der sie wichtiger wirken ließ. Die beiden von ihm Genannten lagen links und rechts neben seiner.
    Albert Winningham war vierundachtzig und schwerhörig. Seine Frau Ginger litt an Arthritis und trug eine Brille, die dicker war als der Boden einer Colaflasche. Wenn Larkin zum Lachen zumute gewesen wäre, hätte er laut aufgelacht. Zwischen den beiden Jungschnepfen und Mr und Mrs Taub und Blind würde er so sicher sein wie in Abrahams Schoß.
    Dean notierte die neuen Belegungen. Er würde dafür sorgen, dass sie vorgenommen wurden. »Noch etwas, Sir?«
    »Wurde das Schiff nach Wanzen abgesucht?«
    »Zweimal.«
    Etwas in Deans bemüht neutraler Miene verriet Larkin, dass er diese Frage schon einmal gestellt hatte. Er massierte sich die Stirn. »Wir können nicht vorsichtig genug sein«, murmelte er. »Und Sie haben sich überzeugt, dass die ganze Besatzung überprüft wurde?«
    »Bei allen fünfhundertzwanzig Crewmitgliedern wurde
die komplette Vergangenheit durchleuchtet, außerdem wurde jeder zweimal von Tucker, Johnson oder mir selbst befragt.«
    Es gefiel ihm nicht, dass sie eine so große Besatzung brauchten, aber auf einem Luxusschiff wurde ein erstklassiger Service erwartet, um die exorbitanten Preise zu rechtfertigen, und das bedeutete, dass für jede erdenkliche Banalität ein Crewmitglied zur Verfügung stehen musste. So gründlich konnte man niemanden online überprüfen, als dass man sich wirklich auf die Ergebnisse verlassen konnte. So wie Larkin es sah, gab es überhaupt keine Überprüfung, die seinen Ansprüchen genügt hätte. Und seine Ansprüche waren so hoch, weil er selbst so viele Lebensläufe manipuliert hatte.
    Dean war mit der angeheuerten Crew zufrieden, darum würde Larkin sich ebenfalls damit zufriedengeben. Und wenn irgendwas schieflief … auch Dean war ersetzbar. So wie jeder andere.
     
    »Es gibt ein Problem«, erklärte Tiffany nüchtern. »Sanchez hat heute Morgen die Passagierliste überprüft. Die Kabinen wurden vertauscht. Ryan und Faith sind nicht mehr neben Larkin untergebracht.«
    Das Handy ans Ohr gedrückt, setzte sich Cael im Bett auf. »Dieser paranoide Hurensohn«, brummte er und knipste die Lampe an, die einen weichen Lichtklecks auf den Boden legte. »Wer wohnt jetzt in den beiden Suiten?«
    »In der Neptunsuite wurde ein älteres Paar, Albert und Ginger Winningham, untergebracht. Das war die Suite, die Ryan und Faith bekommen sollten, und die Lage wäre perfekt gewesen. Die Queen-Anne-Suite auf der anderen Seite wird jetzt von einer Sydney Hazlett und einer Jenner
Redwine bezogen. Vom Grundriss her ist diese Suite nicht ganz so ideal, aber machbar wäre es trotzdem.«
    Cael stand auf, ging zu seinem Computer, holte ihn aus dem Tiefschlaf und rief die Grundrisse der fraglichen Suiten auf. Er hatte nur den Grundriss der Platinsuite, eigentlich die Eignersuite, in der Larkin selbst untergebracht war, und den der Neptunsuite. Der Salon der Neptunsuite grenzte direkt an den der Platinsuite.
    »Queen Anne habe ich nicht«, sagte er. »Kannst du mir den Grundriss rüberschicken?«
    »Sekunde.«
    Er hörte Tasten klackern, und im nächsten Moment kündigte eine kleine Computermelodie an, dass eine Nachricht eingegangen war. Er klickte sie an und öffnete das PDF-Dokument mit dem Grundriss der fraglichen Suite.
    »Ich weiß, was du meinst.« Bei dieser Suite grenzten die beiden Schlafräume aneinander. Auf der Seite der Queen-Anne-Suite gab es deswegen keine Probleme; falls sie Larkin von dort aus observieren mussten, war es egal, in welchem Bereich sie sich aufhielten, aber die zu installierenden Glasfaser-Überwachungskameras würden deutlich mehr Informationen liefern, wenn sie in der Platinsuite im Salon und nicht im Schlafraum endeten. Trotzdem war es machbar, genau wie Tiffany gesagt hatte. Schwieriger, aber machbar. Allerdings würde er sich Zugang zu Larkins Suite verschaffen müssen, statt die Drähte nur durch ein winziges Loch in der Wand zu führen. Der Job war gerade eben exponentiell gefährlicher geworden.
    Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Larkin war für sein Misstrauen gegen alles und jeden berüchtigt, aber in letzter Zeit schien sich seine Paranoia in ungeahnte Höhen aufzuschwingen. Darum war Cael, obwohl er das
nicht vorhergesehen hatte, nicht sonderlich überrascht.

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