Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn
könntest mich begleiten«, versuchte sie Jenner zu locken. »Caro wird dir bestimmt gefallen, und sie würde dich zu gern kennenlernen. Wenn du nicht bei ihr übernachten möchtest, könntest du dir auch eine Suite im Del Coronado nehmen. Das ist ein altes Grandhotel, und die Navy lässt ihre SEALs direkt vor den Gästezimmern am Strand exerzieren. Wenn du rein zufällig einem von diesen Kerlen über den Weg laufen würdest, bräuchtest du ihm ja nicht gleich von dem kleinen Land zu erzählen, das wir kaufen könnten.«
»Also, das wäre wirklich eine Himmelshochzeit«, lachte Jenner. »Er könnte das kleine Land erobern, und ich könnte es kaufen. Damit wären alle Möglichkeiten abgedeckt.«
Trotz der verlockenden Aussicht auf exerzierende Marine-Spezialkommandos lehnte sie Syds Angebot ab. Zum einen hatte Caro sie nicht ausdrücklich eingeladen, obwohl Jenner ziemlich sicher war, dass Syd ihre Freundin darauf angesprochen hatte. Sie konnte sich vorstellen, dass Caro eher zögerlich zugestimmt und es Syd überlassen hatte, ob sie die Einladung aussprechen wollte.
Außerdem hatte sie ein persönliches Treffen mit Al vereinbart, wozu beide in letzter Zeit viel zu selten Gelegenheit
gehabt hatten. Al war ihr eine gute Freundin geworden, und Jenner freute sich darauf, das Neueste aus ihrem Leben zu erfahren. Alles in allem traf sie sich lieber mit Al, als einen leicht verkrampften Besuch bei Syds Collegefreundin zu absolvieren.
Ihr war durchaus bewusst, dass ihre beiden besten Freundinnen zwei Singles mit Männernamen waren. Wie schräg war das eigentlich?
»Danke, aber ich muss mich unbedingt mit Al treffen. Sie fliegt am Montagnachmittag nach Chicago zurück, damit bleibt mir noch der Abend zum Packen, und am nächsten Morgen fliege ich ganz früh los und lande, dank der Zeitverschiebung, auf jeden Fall rechtzeitig in San Diego, um mich mit dir am Hafen zu treffen. Amüsier dich gut mit Caro, ich tue das gleiche mit Al, und anschließend verbringen wir zwei wunderbar faule Wochen auf dem Pazifik.«
»Ich kann es kaum erwarten, das Schiff zu sehen.« Syd umschlang ihre Knie. Sie saßen nebeneinander auf dem Balkon vor Jenners Wohnung und schauten zu, wie sich der Himmel verfärbte, während in ihrem Rücken die Sonne versank. »Alle Suiten sind individuell eingerichtet, und die, die Dad reserviert hat, ist wirklich toll. Sie ist ganz in Weiß und Silber mit einem Hauch von Blau gehalten. Auf den Bildern im Internet hat sie unglaublich heiter und beruhigend gewirkt. Aber außer zum Schlafen werden wir uns nicht viel in der Suite aufhalten, wenn du mich fragst.«
»Wen interessiert es dann, wie sie aussieht?« Jenner hielt das für eine naheliegende Frage.
»Ich will schließlich nicht in einer hässlichen Kabine schlafen«, antwortete Syd entrüstet. »Jedenfalls ist jeden Abend irgendwas los, und tagsüber gibt es unendlich viel zu tun.«
»Du warst schon mal auf einer Kreuzfahrt, oder?«
»Natürlich. Da kann man alles Mögliche unternehmen. Es gibt haufenweise Kurse - was dir gefallen wird -, außerdem Sachen wie Wellnessbäder, Kinos, Tanzwettbewerbe und dauernd was zu essen. Wir brauchen für jeden Abend ein anderes Kleid.«
»Die Packerei wird eine Plackerei.« Jenner stellte sich lieber nicht vor, wie viele Koffer sie brauchen würde. Offenbar würde sie nicht nur vierzehn Abendkleider, sondern auch die dazu passenden Schuhe, Abendtäschchen und Schmuckstücke mitnehmen müssen. »Uhhhh.«
»Wen kümmert das schon? Es dient alles einem guten Zweck. Du musst unbedingt das trägerlose schwarze Kleid mitnehmen, das du letzten Monat gekauft hast, nur für den Fall, dass du dem gutaussehenden, vorurteilsfreien, ungebundenen Heteromilliardär begegnest, nach dem wir ständig Ausschau halten.«
»Der SEAL-Soldat kam mir wahrscheinlicher vor.«
»Trotzdem solltest du auf alles vorbereitet sein. Man kann nie wissen, was passiert.«
7
Frank Larkin studierte die Passagierliste und prägte sich dabei alle ihm bekannten Namen sowie die ihnen zugewiesenen Kabinen ein, ganz besonders die neben der Eignersuite. Die Silver Mist sollte in zwei Tagen ablegen, da musste jedes Detail stimmen. Die Reservierungen für die beiden Suiten neben der Eignersuite behagten ihm nicht.
Auf der einen Seite wohnte ein Pärchen, das er weder persönlich noch namentlich kannte, und das weckte sein Misstrauen. Versonnen studierte er die Namen, Ryan und Faith Naterra. Hatten sie aus einem bestimmten Grund die Suite neben seiner
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