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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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noch aus, aber irgendwann kommt er mit Ihnen hierher zurück, und von da an darf er sich mit Ihnen rumschlagen.«
    »Er wird also mein Bewacher?«, fragte sie argwöhnisch. Keiner Frau mit einem Funken an gesundem Menschenverstand würde die Vorstellung gefallen, einem Mann ausgeliefert zu sein.
    Offenbar hatte sie damit endlich eine Frage gestellt, die Bridget gefiel, denn sie reagierte mit einem breiten, strahlenden Haifischlächeln. »Nicht nur. Er ist der Boss. Ob Ihre Freundin ungeschoren davonkommt, hängt allein davon ab, ob Sie Cael glücklich machen.«
     
    Das riesige Schiff glitt langsam vom Pier weg, aber Jenner verpasste den aufregenden Augenblick, in dem ihre erste Kreuzfahrt begann, weil sie in ihrer eigenen Suite in Geiselhaft saß. Bridget hatte andere Aufgaben zu erfüllen, darum hatte eine andere Frau ihren Platz eingenommen. Die hier nannte sich Faith. Ob das ihr wahrer Name war oder nicht, blieb offen. Sie war groß und schlank, eine klassische Schönheit wie Syd, und zeigte genauso viel Stil - einen Stil, der von altem Geld kündete. Das dichte braune Haar fiel in einem perfekten Schwung auf ihren Rücken, und das diskrete Make-up betonte die hohen Wangen und die großen braunen Augen.
    Im Lauf der Jahre hatte Jenner Designerkleidung zu erkennen gelernt. Daher wusste sie, dass Faith Sandalen von Roberto Cavalli trug, die mehr als achthundert Dollar kosteten. Die Diamanten in ihrem Armband waren so echt wie der fette Solitär in ihrem Ehering. Hatte sie die Steine gestohlen oder war sie einfach so reich? Und wenn
sie so reich war, warum machte sie dann mit einer Bande von Kidnappern gemeinsame Sache?
    Doch Faith war nicht nur schön und bewies Geschmack bei ihrer Kleidung und ihrem Schmuck; ihr Körper zeigte auch die gesunde Spannung, die verriet, dass sie regelmäßig trainierte. Und selbst wenn sie nicht so aufgeblasen wirkte wie Bridget, nutzte Jenner das wenig. Wegen Syd waren ihr trotzdem die Hände gebunden.
    Syd stand bestimmt Todesängste aus. Wo wurde sie gefangen gehalten? Hatten sie ihr wehgetan, hatte man sie vielleicht zusammengeschlagen, damit sie gehorchte? Bei dem Gedanken, dass jemand die süße, verletzliche Sydney verletzen könnte, begann Jenner vor Wut zu beben. Syd hatte noch nie jemandem etwas getan. Sie hatte keine Ahnung, wie man kämpft, und durch ihre Unsicherheit war sie jeder Art von Gewalt schutzlos ausgeliefert.
    Jenner riss ihre Gedanken von Syd los, weil sie so wütend zu werden drohte, dass sie endgültig nicht mehr klar denken konnte. Ihre Gedanken schienen sich im Kreis zu drehen, immer wieder stellte sie sich dieselben Fragen, auf die ihr keine Antworten einfallen wollten. Wer waren diese Menschen? Was wollten sie? Offenbar kein Geld, denn sie forderten kein Lösegeld für Syd. Stattdessen hatten sie Syd verschleppt, um Druck auf Jenner auszuüben … aber wozu? Damit sie sich aufführte, als sei sie diesem Cael sexuell hörig? Was sollte das bringen?
    Planten diese Leute vielleicht einen von langer Hand vorbereiteten Schwindel? Die bitteren Erfahrungen mit ihrem Dad hatten sie gelehrt, wie so etwas funktionierte und wie man es inszenierte. Falls diese Leute tatsächlich einen Betrug planten, dann hatten sie eine Masche ausgeheckt, von der Jenner noch nie gehört hatte. Bei einem Schwindel wurden die Menschen manipuliert, bis sie Dummheiten
begingen, aber niemand würde dafür eine ausgefeilte Entführung organisieren - darauf standen schließlich mehrere Jahre Gefängnis.
    Also ging es nicht um einen Betrug. Trotzdem war ihnen die Sache bitterernst, sonst hätten sie nicht so viele Mühen und Kosten auf sich genommen und so viele Menschen daran beteiligt. Jenner wusste schon jetzt von mindestens vier Komplizen auf diesem Schiff - Bridget, Faith sowie die unbekannten Cael und Tiffany -, außerdem hatte sie mit einem weiteren Mann geredet, der Sydney entführt hatte. Damit waren sie mindestens zu fünft. Wahrscheinlich wurde Syd von mehr als nur einer Person bewacht. Und wenn sie Bridget glauben konnte, gab es auf dem Schiff noch mehr Komplizen, die sich Jenner nicht zu erkennen geben würden, weil sie nie wissen sollte, ob sie gerade beobachtet wurde oder nicht.
    Am meisten Angst machte ihr, dass sie ihre Gesichter gesehen und ihre Namen gehört hatte. Selbst wenn die Namen falsch waren, waren die Gesichter echt. Machten sich diese Verbrecher gar keine Sorgen, dass sie später mit den Behörden reden könnte? Vielleicht sollte sie nie von dieser Kreuzfahrt

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