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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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es traumhaft schön gewesen.
    Soweit sie sehen konnte, waren die Balkons links und rechts ungenutzt, dennoch konnte sie nicht ausschließen, dass jemand so wie Faith leise lesend im Liegestuhl lag oder ein Nickerchen hielt. Allerdings vermutete sie, dass so kurz nach dem Ablegen die meisten Passagiere damit beschäftigt waren, das neue Schiff zu erforschen oder sich mit Freunden zu treffen oder beides zugleich.
    »Erzählen Sie mir von ihm«, verlangte sie und meinte damit den Mann, mit dem sie eine Romanze beginnen sollte.
    Faith sah von ihrem Buch auf, runzelte kurz die Stirn, sah dann nach links und rechts und schüttelte zuletzt den Kopf. Bestimmt hatte sie genau wie Jenner kurz überlegt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass sie belauscht wurden; trotzdem wollte sie kein Risiko eingehen.
    Jenner wurde lauter: »Hallo Nachbar! Ist da jemand?«
    Faith setzte sich erschrocken auf, als würde sie überlegen, ob sie Jenner den Mund zuhalten und sie zurück in die Kabine schleifen sollte. Aber es kam keine Antwort, weder von den Suiten links und rechts, noch von den Decks über und unter ihnen, wobei der Schall wohl ohnehin nicht weit trug. Soweit Jenner bis jetzt sagen konnte, war es auf dem Schiff viel ruhiger, als sie sich vorgestellt hatte. Abgesehen vom Rauschen der vorbeiziehenden Wellen
hörte sie nur das tiefe, ferne Brummen der mächtigen Motoren.
    Sie hob eine Schulter zu einem lässigen Achselzucken. »Sehen Sie? Niemand da. Sie können reden.«
    »Nein«, sagte Faith. »Kann ich nicht. Sie werden es bald selbst herausfinden.« Sosehr sich Jenner auch bemühte, die Frau ließ sich nicht erweichen. Trotzdem setzte Jenner ihr unerbittlich zu, bis Faith zuletzt die Geduld verlor und sie in die Kabine zurückscheuchte.
    »Bald« war, wie sich herausstellte, kurz nach neun am selben Abend. Um sieben hatte Faith sie auf das Terrassencafé auf dem Lidodeck begleitet, wo sie ihr lächelnd einen leicht hinkenden großen Mann mit dunklen Haaren und Spazierstock als ihren Mann Ryan vorgestellt hatte. Ryan hatte Jenners Hand geschüttelt und dabei ganz so gewirkt, als würde er sich freuen, sie kennenzulernen, obwohl er natürlich einer von ihnen war. Okay, damit wusste sie von fünf Beteiligten an Bord des Schiffes.
    Anschließend hatten Ryan und Faith sie allein zum Essen geschickt. Sie hatte sich am Büffet angestellt und ihren Teller mit Speisen füllen lassen, auf die sie aufs Geratewohl gedeutet hatte, weil es ihr vollkommen egal war, was sie serviert bekam, und danach hatte sie sich an einen kleinen Tisch nahe der Reling gesetzt. Sie spürte genau, dass sie beobachtet wurde, und zwar zumindest von diesen beiden. Andere beobachteten sie ebenfalls, hatte Bridget ihr erklärt, ohne dass sie es mitbekommen würde.
    Vor Anspannung brachte sie kaum einen Bissen hinunter, trotzdem kämpfte sie sich tapfer durch die Speisen auf ihrem Teller, bis ihr auch der letzte Appetit vergangen war. Je länger sie sich vor dem Gang an die Bar drücken konnte, desto besser. Auch wenn sie Faith vorhin nach diesem Cael gefragt hatte, war sie nicht daran interessiert, ihm
persönlich zu begegnen oder auch nur mehr über ihn zu erfahren. Darum ließ sie sich mit ihrem Essen Zeit und holte sich hinterher noch als Dessert eine Zitronenmousse, die so leicht war, dass sie beim Schlucken nicht einmal würgen musste. Unter anderen Umständen hätte sie die Nachspeise genossen, aber jetzt diente sie ihr ausschließlich zur Verzögerung dessen, was unvermeidlich auf sie zukommen würde.
    Als sie keine Zeit mehr schinden konnte, bat sie einen der Stewards, ihr den Weg zur Fog Bank, der Bar am Heck, zu zeigen, die sich, wie sich herausstellte, gleich jenseits einer Schwingtür befand. Sie trat durch die Tür und fand sich in einem Ambiente wieder, das auf das Café nebenan abgestimmt war: Auch hier war die Bar unter einem Vordach eingebaut, die meisten Tische standen jedoch unter freiem Himmel. Eine Band spielte Tanzmusik, aber nicht so laut, dass man sich nur brüllend hätte unterhalten können, was zur Abwechslung ganz angenehm war. Auf der Tanzfläche drängten sich einsam kreiselnde Solisten und standardtanzende Paare.
    Aus den Broschüren über das Schiff wusste sie, dass es mehrere Bars gab, aber hier war offenbar am meisten los. Vielleicht wollten die Menschen ihren ersten Abend auf See unter freiem Himmel genießen und keinesfalls im Schiff bleiben, weshalb sich alles auf dem Lidodeck traf. Über ihnen glitzerten die Sterne, auf den

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