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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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selbst damals waren ihr schon nach kurzer Zeit die Augen aufgegangen. Inzwischen war sie aus härterem Holz. »Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber es kann bestimmt bis morgen warten. Schließen Sie mich im Schlafzimmer ein, legen Sie sich meinetwegen vor die Tür, mir ist das egal. Ich will nur schlafen.«
    »Was ich vorhabe, kann keinesfalls bis morgen warten«, widersprach er knapp. »Und je öfter Sie mich unterbrechen, desto länger wird es dauern. Also setzen Sie sich hin und halten Sie den Mund. Kapiert?«
    Sie hatte kapiert. Und selbst wenn nicht, hätte ihr die Tatsache, dass er sie wieder in den Stuhl gedrückt und sie diesmal mit echten Handschellen an die Armlehnen gefesselt hatte, verraten, was er von ihr erwartete.
    Sie starrte auf den Metallreifen um ihr Handgelenk. Irgendwie war das viel beunruhigender als die Plastikbänder. Das hier waren richtige Handschellen, und damit war klar, dass es diese Leute todernst meinten.

13
    Cael lag bäuchlings auf dem Boden und bohrte ein winziges Loch in die Wand zwischen diesem Schlafraum und dem Schlafraum in Larkins Suite. Niemand wusste, wann Larkin in seine Suite zurückkehren würde; allerdings trat
er auf dieser Kreuzfahrt als Gastgeber auf, weshalb ihn seine Aufgaben hoffentlich noch mindestens eine Stunde fernhalten würden, je nachdem, wer noch alles mit ihm reden wollte. Wenn Cael das nicht zu Ende bringen konnte, bevor Larkin zurückkehrte, würden sie die erste Nacht auf See gewissermaßen taub und blind sein. Die Vorstellung gefiel ihm gar nicht, darum blendete er alles andere aus und konzentrierte sich ausschließlich auf seine Arbeit. Mindestens wollte er mithören, was in Larkins Suite gesprochen wurde.
    Normalerweise hatte er keine Konzentrationsschwierigkeiten. Normalerweise quasselte aber auch keine nervtötende Frau auf ihn ein.
    Er hatte richtig vermutet, dass sie genug Mumm haben würde, um ihren Part überzeugend zu spielen. Und er hatte richtig vermutet, dass sie Ärger machen würde. Ausnahmsweise wünschte er sich, er hätte sich geirrt. Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn sie wie ihre Freundin Sydney Hazlett gewesen wäre, die zwar eine Weile geweint, aber keine Anzeichen von Gegenwehr gezeigt hatte. Genau wie Redwine hatte man ihr erzählt, dass das Wohlergehen ihrer Freundin von ihrer Kooperation abhing, dass jede als Geisel für die andere diente. Der Unterschied war, dass Hazlett, so erzählten es jedenfalls ihre Bewacher, still abwartete. Und still war Redwine definitiv nicht.
    Insgeheim verfluchte er Larkin, der mit seiner Paranoia für den Suitentausch in letzter Minute verantwortlich war. Bis dahin war es ein ganz einfacher Plan gewesen. Von der Suite aus, die Ryan und Faith auf der anderen Seite von Larkins Eignersuite gebucht hatten, hätten sie eine komplette Überwachungsanlage installieren und alle möglichen Informationen sammeln können: über seine Anrufe, seine Gespräche an Bord, seine Besucher. Wenn
Ryan und Faith ihre ursprüngliche Kabine bezogen hätten, wäre diese ganze Scharade genauso wenig nötig gewesen wie dieses Kidnapping. Sie hätten die Überwachungsanlage jetzt schon eingerichtet und getestet und wären später nicht darauf angewiesen, vom Schlafraum aus mitzuhören, sondern hätten direkt den Wohnbereich überwachen können - und vor allem wären ihm die endlosen Kommentare zu jedem seiner Handgriffe erspart geblieben.
    »Was sind Sie eigentlich, ein Dieb? Was machen Sie da? Ist das eine Kamera?« Er konnte hören, wie sie in ihrem Stuhl herumrutschte, wahrscheinlich um einen besseren Blick auf seine Arbeit und auf seine Ausrüstung zu bekommen, die ordentlich aufgereiht neben ihm am Boden lag. »Sie machen sich eine Menge Umstände für einen Nullachtfünfzehn-Perversen.«
    Cael hörte auf zu bohren und prüfte, wie weit er gekommen war. Durch eine Schiffswand zu bohren war etwas anderes, als eine Zimmerwand zu durchbohren. Hier galten andere Vorschriften für die Stabilität und Lärmdurchlässigkeit, die Kabel verliefen anders, und es wurden andere Materialien verbaut.
    Larkins Suite war riesig, etwa hundertzwanzig Quadratmeter groß, und der Wohnbereich lag auf der anderen Seite, wo er an die Suite grenzte, die Ryan und Faith gebucht hatten. In der Mitte der Suite befand sich der Essraum, und direkt hinter dieser Wand lag der Schlafraum. Die Wanzen, die er einsetzte, waren so empfindlich, dass sie jedes Wort im Schlafzimmer und einen Teil der Gespräche im Essraum auffingen. Was im Wohnraum

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