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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sehen bekam als ihr lieb war. Er hatte in der Zwischenzeit seine Schuhe und seine Hose ausgezogen und trug nur noch schwarze Boxershorts, die deutlich mehr erkennen ließen als nur, wie durchtrainiert und muskulös er war. Nach einem ersten verdatterten Blick wandte sie sich ab und spuckte die Zahnpasta ins Becken. »Wohin hätte ich denn verschwinden sollen?«, fuhr sie ihn an. »Durch den Abfluss?«
    »Dünn genug wären Sie«, gab er zurück.
    Sie ignorierte den Drang, ihm zu widersprechen, und schlug stattdessen gereizt vor: »Rufen Sie Bridget an, damit sie Ihnen einen Schlafanzug bringt.«
    Das schien ihn zu amüsieren. »Ich habe keinen.«
    »Dann ziehen Sie sich verdammt noch mal wieder an!« Es war schlimm genug, dass er stundenlang ohne Hemd herumgelaufen war. Jetzt war er praktisch nackt, und der bedrohliche Anblick löste bei ihr ein Kribbeln aus, als wäre sie in einem Ameisenhaufen gelandet.
    »Ich schlafe nicht in meinen Sachen. Falls Sie um Ihre Tugendhaftigkeit fürchten, können Sie ganz beruhigt sein, also hören Sie auf, sich wie eine viktorianische Jungfer aufzuführen.«
    »Jedenfalls bin ich tugendhafter als Sie, schließlich habe ich niemanden entführt«, feuerte sie zurück.
    »Ja, ja. Und jetzt Tempo, Cujo. Hören Sie auf rumzutrödeln und wischen Sie sich den Sabber vom Mund. Ich bin fix und fertig.«
    Jenner blickte in den Spiegel und sah Zahnpastaschaum
auf ihren Lippen. Weil ihr das aus unerklärlichen Gründen peinlich war, spülte sie schnell den Schaum ab, spuckte die restliche Zahnpasta ins Becken und wischte sich den Mund trocken, um sich dann erneut ins Gefecht zu stürzen. »Ziehen Sie sich wenigstens eine Hose an. Dann brauche ich mir nicht die Augen auszustechen, falls Sie versehentlich Ihr kleines Dingdong raushängen lassen.«
    »Sie und Ihre Augen werden das schon überleben, ganz gleich, was mein Dingdong macht.« Er klang gelassen und unnachgiebig; nur seine Augen blitzten kurz auf, ohne dass sie sagen konnte, ob er lachen oder sie ohnmächtig schlagen wollte.
    Er nahm sie am Arm und zog sie aus dem Bad. Während sie sich im Bad umgezogen hatte, hatte er nicht nur seine Hose abgelegt, sondern auch alle Lichter bis auf die Nachttischlampen ausgeschaltet und die Tagesdecke auf dem Bett zurückgeschlagen. Beim Anblick der glatten weißen Laken begann ihr ganzer Körper sehnsüchtig zu schmerzen. Wenn er nicht neben ihr gestanden hätte, hätte sie bei dem Gedanken, sich endlich hinlegen zu können, bestimmt vor Freude gewimmert.
    »Rein mit Ihnen«, befahl er und führte sie dabei auf die Seite des Bettes, die von der Tür zum Wohnraum abgewandt war. Sie war zu müde, um noch Widerstand zu leisten. Ihr Geist war willig, aber das Fleisch versicherte ihr, dass sie demnächst umkippen würde, wenn sie nicht etwas Schlaf bekam. Schweigend kroch sie unter die Decke und zog sie ans Kinn. Er schaltete die Lampe auf ihrer Seite aus, ging dann um das Bett herum und legte sich auf der anderen Seite neben sie.
    Eigentlich wollte sie ihm noch einen wutentbrannten Blick zuwerfen, aber ihre Lider senkten sich bereits unerbittlich. Sie flogen wieder auf, als sich seine Hand über
ihrem Unterarm schloss. Kaltes Metall klickte um ihr rechtes Handgelenk, dann befestigte er die andere Handschelle seelenruhig um sein linkes Handgelenk und streckte zuletzt den rechten Arm hoch, um das Licht auszuschalten.
    Die Dunkelheit verschluckte sie beide, und Jenner starrte entsetzt ins Schwarze. Verflucht, er hatte sie aneinandergekettet. Und jetzt?

14
    Sie war zu müde, um nicht zu schlafen, aber sie schlief nicht gut. Mit Handschellen an jemanden gefesselt zu schlafen, war nicht besonders erholsam, besonders wenn dieser Jemand rund vierzig Kilo schwerer war als sie und sie bei jeder Bewegung mitzog. Dagegen zog sie gar nichts mit, wenn sie sich bewegte, was hauptsächlich auf die erwähnten vierzig Kilo zurückzuführen war. Sie konnte ihn nicht vom Fleck bewegen.
    Folglich fiel sie lediglich in einen unruhigen Halbschlaf, bei dem sie immer wieder abdriftete und gleich wieder aufwachte. Manchmal träumte sie halb, sie sei wieder in der Bar, kurz bevor sie begriffen hatte, mit wem sie es zu tun hatte, und er würde sich noch einmal so dicht zu ihr herüberbeugen, dass sich beim ersten Blick in diese blauen, blauen Augen alles in ihr anspannte und ihr Magen sich verkrampfte. Sie hatte lange keinen Mann mehr an sich herangelassen, aber seine tiefe Stimme und sein durchdringender Blick hatten sie

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