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Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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in ihrem normalen Zustand vermutlich hätten erröten lassen.
    Jason, ja, ihn sollte sie sich anschließend ebenfalls genehmigen. Er sah so aus, als könnte er ein tauglicher Liebhaber sein. Sie würde ihn zu ihrem Sklaven machen, bis er ihr alles gab, was sie begehrte!
    Nein!
    Aber zuerst war Adelita dran. Sie machte kehrt und flog nach Notting Hill zurück. Die Stimme in ihr schwieg. Vielleicht war sie froh, dass Jason vorerst vergessen war.
    Lorena landete in dem kleinen Hinterhof und faltete ihre Flügel zusammen. Sie sah an sich herab. Sie trug noch immer ihr schwarzes Trägertop, das sie unter dem Shirt angehabt hatte, ihre Jeans und die ausgetretenen Turnschuhe. Wasser tropfte aus ihrem langen Haar, und auch die Kleider, die ihr nicht so recht zu passen schienen, waren nass.
    So kannst du da nicht reingehen. Sie werden dich auslachen!
    Lorenas Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
    »O nein, das wird keiner wagen!«
    Sie schüttelte ihre goldblonden Locken, dass die Tropfen flogen, und lachte laut auf. Dann marschierte sie los, überquerte die Straße und hielt direkt auf den Eingang der Bar zu. Sie stieß die Tür auf, trat ein und ging, ohne den Anwesenden einen Blick zu gönnen, an der Bar vorbei zum Billardtisch. Auch ohne sich umzusehen, spürte sie die bewundernden Blicke auf sich ruhen und hörte das Raunen, das durch die Bar von einem zum anderen übersprang. Es war, als würde sich die Zeit verlangsamen. Lorena konnte jeden ihrer Muskeln spüren, wie sie sich im Rhythmus der Musik bewegten und ihren Körper in einem wiegenden Gleichklang ausschreiten ließen. Sie spürte die Wassertropfen, die an ihren nackten Armen herabrannen. Sie fühlte das Spiel ihrer feuchten Locken um ihr Gesicht. Der gedämpfte Schein der Lampen ließ hypnotische Reflexe an ihnen entlangtanzen. Längst schon hatten die Spieler ihre Queues gesenkt und starrten sie an. Tyler klappte der Mund auf. Nur Noah wirkte noch halbwegs bei Sinnen. Lorena genoss den Zorn, der Adelita aus jeder Pore drang. Sie wusste bereits, was die Stunde geschlagen hatte, dennoch war sie nicht bereit, so schnell aufzugeben. Gut so. Den Kampf nahm Lorena gern auf.
    Adelitas Augen blitzten, als sie Lorenas abschätzendem Blick begegnete. Dann wandte sie ihr betont lässig den Rücken zu und fixierte Jake, der neben ihr stand.
    »Das war ein toller Stoß, Jake! Komm, die nächste lochst du auch ein. Und dann sind sie fällig.«
    Als er nicht reagierte, strich sie ihm mit ihren roten Krallen über den Handrücken. Jake zuckte zusammen. Fast widerwillig wandte er sich Adelita zu, die das wohl bemerkte und zornig die Luft einzog. Lorena lachte leise und fühlte, wie ihr Lachen den Anwesenden bis in die Seele drang. Es war bezaubernd im wahrsten Sinn des Wortes.
    Jake sah noch einmal zu Lorena hinüber, die lässig neben ihn trat. Er erkannte sie nicht. Keiner erkannte sie, obgleich sie noch immer ihre Jeans und die Turnschuhe trug. Das bedeutete nichts. Sie war jetzt ein anderes Wesen, und der Gedanke, dies könnte die Lorena sein, die um Mitternacht die Bar verlassen hatte, war im Geist der Anwesenden nicht vorgesehen.
    »So wird das nichts, mein Lieber«, hauchte sie Jake ins Ohr, als er sich vorbeugte und die Kugel fixierte.
    Er stieß trotzdem und sah dann fassungslos der weißen Kugel hinterher, die sich wie magisch ihren Weg zwischen allen anderen hindurch suchte und dann, ohne eine davon auch nur zu berühren, von der Bande abprallte. Noah und Tyler johlten, während Adelita nur zornig zischte. Noah fixierte Lorena, die nun um den Tisch herum auf ihn zuschlenderte.
    »Du scheinst Unglück zu bringen, Lady«, sagte er und kniff ein wenig die Augen zusammen, als könne er sie nicht richtig sehen.
    »Aber nein«, widersprach sie und schüttelte den Kopf, dass noch ein paar Tropfen aus ihren Locken flogen. »Es kommt immer darauf an, was man sich wünscht. Dein nächster Stoß wird treffen. Du musst nur daran glauben.«
    Noah sah sie noch einen Moment prüfend an, dann spielte er die nächste Kugel. Und wirklich, er versenkte nicht nur eine, sondern gleich drei hintereinander.
    »Das war gut«, lobte Lorena, während sie Adelita einen schnellen Blick zuwarf. Sie war jetzt an der Reihe. Lorena fixierte die schwarze Kugel und suchte ihr einen Weg in die nächste Tasche. Nur eine kleine Unachtsamkeit, und Adelita würde sie statt der gelben Eins treffen. Lorena bewegte sich nicht. Sie hatte nicht die Macht, der Kugel den rechten Lauf zu geben, doch sie konnte

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