Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
Open Mic, da ist er selten dabei.« Er deutete mit dem Kinn auf die Musiker, die das nächste Stück wieder in anderer Besetzung spielten. Sie mussten mehrmals ansetzen, bis sie einen gemeinsamen Rhythmus fanden. Sie spielten ein paar Mal die wechselnden Grundharmonien des Themas, dann begannen sie zu variieren und das Thema weiterzuentwickeln.
    »Und wann kommt Jason voraussichtlich wieder?«
    Der Barkeeper hob die Schultern. »Vielleicht Donnerstag, da haben wir Jazznacht. Freitag legt der DJ Reggae auf, das ist eher nicht so sein Ding, oder vielleicht nächsten Samstag. Samstags haben wir immer eine Band da, ich weiß allerdings noch nicht, ob es wieder die Jungs von gestern sein werden.«
    Lorena bedankte sich. Sie erwog, den Barkeeper nach Jasons Telefonnummer zu fragen, unterließ es dann aber. Was sollte sie ihm am Telefon sagen? Nein, das würde noch komplizierter werden. Außerdem war es vielleicht ganz gut so, wenn sie noch ein paar Tage darüber nachdenken würde, was für eine Erklärung sie ihm für ihr seltsames Verhalten liefern konnte. Bis Donnerstag fiel ihr sicher etwas ein. Ganz bestimmt. Je fester sie daran glaubte, desto wahrscheinlicher würde es auch eintreffen.
    Andererseits fühlte sie sich richtig elend bei dem Gedanken, so lange warten zu müssen, ehe sie Gelegenheit bekam, das Missverständnis auszuräumen. Donnerstag, bis dahin war es noch schrecklich weit hin. Fast eine ganze Arbeitswoche. Was, wenn er bereits beschlossen hatte, sie sei seiner Aufmerksamkeit nicht wert, nachdem sie sich einfach so aus dem Staub gemacht hatte? Was, wenn er womöglich dachte, ihr habe seine Musik nicht gefallen und sie wäre deshalb früher gegangen?
    Unruhig rutschte Lorena auf ihrem Barhocker hin und her. Sie trank ihr Glas leer und schob es dem Barkeeper hin.
    »Noch einen?«
    »Nein danke, ich muss jetzt gehen.«
    Noah unterbrach sein Gespräch und wandte sich ihr zu. »Was? Jetzt schon? Das geht aber nicht. Wie wäre es, wenn du mit uns eine Partie Pool spielst?«
    Lorena hob verlegen die Schultern. »Ich spiele nicht besonders gut Billard.«
    Noah grinste. »Umso besser. Ich gewinne gern. Aber ich kann dir auch meinen Freund Jake hier an die Seite stellen. Er ist ein Meister und kann dir so manchen Kniff verraten. Dann spiele ich mit Tyler. Der ist zwar im Gegensatz zu mir ein Loser, aber ich werd das schon für ihn ausbügeln.«
    Noah feixte und klappte dann wie ein Taschenmesser zusammen, als ihm sein Kumpel einen gespielten Schlag in die Magengrube verpasste.
    »Der Einsatz sind fünf Pfund«, sagte Jake und zog einen Geldschein hervor.
    Lorena hatte es sich eigentlich zum Grundsatz gemacht, nicht um Geld zu spielen – außer natürlich dem Spiel an den Börsen mit dem Geld anderer Leute –, doch sie wäre sich spießig vorgekommen, wegen fünf Pfund einen Aufstand zu machen. So folgte sie den drei Männern zum Billardtisch. Jake bestellte eine Runde Porter für alle. Lorena protestierte nicht.
    Was tat sie hier eigentlich? Sich mit drei wildfremden Männern, die in jedem Hollywoodstreifen als Footballspieler oder Preisboxer durchgegangen wären, beim Billard die Nacht um die Ohren schlagen? Wie war sie nur hier hineingeraten? Andererseits wirkten die schwarzen Jungs gar nicht so finster.
    Noah reichte ihr einen Queue, dann losten sie aus, wer beginnen sollte.
    Es war Jake, der den Break bekam und auch gleich die blaue Zwei versenkte.
    »Yeah Baby«, rief er und hob die Handfläche, um sich von Lorena abklatschen zu lassen. Dann versenkte er noch die Sechs und die Eins.
    »Das müssen die uns erst mal nachmachen«, sagte er, als der nächste Stoß fehlging.
    Noah umrundete den Tisch und prüfte die Lage der verschiedenen Kugeln. Dann lochte er die Elf ein und danach die Vierzehn. Er versuchte, die Neun gleich hinterherzuschicken, doch es blieb bei dem Versuch.
    »Lorena, du bist dran.«
    Lorena ging langsam um den Tisch herum. Sie spürte, wie sie immer nervöser wurde. So ein Blödsinn. Das war nur ein Spiel. Es ging gerade einmal um fünf Pfund. Und doch spürte sie die drei Augenpaare wie Spots auf sich gerichtet.
    »Vielleicht die Sieben dort drüben rein«, schlug Jake vor.
    Lorena nickte. »Ich versuch’s.« Sie holte tief Luft, näherte die Spitze des Queues der weißen Kugel, zog sie wieder zurück und stieß dann zu. Sie traf klackend auf die Zehn, die gegen die Sieben stieß, die dann fünf Zentimeter neben dem Loch gegen die Bande prallte und wieder in die Mitte zurückrollte.
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher