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Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin

Titel: Nachtmahr - Das Erwachen der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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dran.«
    Sie setzten ihr Spiel fort, doch es war nicht mehr dasselbe. Spürten die Männer nicht, wie sich die Atmosphäre verändert hatte? Wie sie selbst ihr Verhalten änderten? Allein wie sie sich bewegten, wie sie sich aufrichteten und unter Adelitas bewunderndem Blick die Muskeln spielen ließen. Vor allem Jake und Tyler buhlten um jedes Lächeln von ihr. Lorena war vergessen. Nicht, dass sie nicht mehr mit ihr sprachen oder nicht mehr weiterspielen wollten, dennoch fühlte sich Lorena plötzlich wie gläsern. Lediglich Noah schien noch nicht vollständig in den unsichtbaren Fäden von Adelitas Spinnennetz gefangen und warf Lorena einige scherzhafte Worte zu.
    Das schien auch Adelita nicht zu entgehen, worauf sie alles daransetzte, auch ihn einzuwickeln. Sie war der Typ Frau, die erst zufrieden war, wenn alle Männer zu ihren Füßen lagen.
    Lorena fühlte, wie bittere Galle in ihr aufstieg. Sie war so wütend, dass sie die Hände zu Fäusten ballte. Es machte ihr nichts aus, dass sie noch ein Spiel verloren, ja, sie bemerkte es fast nicht. Ihr wurde bei dem Anblick, wie Adelita Noah angurrte, richtig schlecht. Sie spürte, wie sie sich in ihren Zorn hineinsteigerte. Jeder Muskel in ihrem Körper verkrampfte sich, ihr Atem ging immer schneller, Schweiß stand ihr auf der Stirn. Sie umklammerte den Queue mit beiden Händen, dass sie das Gefühl hatte, ihn gleich in der Mitte durchzubrechen.
    Noah wandte sich ihr zu. »Jetzt steht es zwei zu zwei. Noch ein letztes Spiel?«
    Sie sah nicht zu ihm auf. Ihr ganzer Körper schien zu vibrieren. Ein Summen ertönte in ihren Ohren und wurde immer lauter. Mit Entsetzen erkannte sie, dass dies nicht nur ihre Wut auf Adelita war. Es musste jeden Augenblick zwölf Uhr schlagen!
    Lorena warf den Queue auf den Tisch. »Entschuldigt, aber ich muss gehen«, rief sie. Sie hastete zur Tür. Im Hinausgehen blickte sie sich noch einmal um. Keiner der Männer sah ihr hinterher. Ihre Augen waren auf Adelita gerichtet, die Lorenas Queue in ihre manikürten Finger nahm und mit einem Augenaufschlag verkündete: »Da springe ich doch gerne ein!«
    Lorena musste nicht weiter hinsehen, um zu wissen, dass alle drei begeistert zustimmten. Sie riss die Tür auf und stürzte ins Freie. Es regnete in Strömen, doch sie achtete nicht darauf. Der erste Glockenschlag begann, das Ende des Tages einzuläuten. Sie keuchte und wand sich, während sie in einem dunklen Hinterhof Zuflucht suchte. In einer Ecke kauerte sie sich unter einen Mauervorsprung. Sie zerrte sich ihre Jacke herunter und riss an ihrem Shirt, während ihr Körper sich reckte und sich in seine nächtliche Gestalt wandelte. Mit einem Aufschrei entfaltete sie die Schwingen und klappte sie dann wieder zusammen.
    Das Beben in ihrem Körper verebbte zu einem leichten Zittern und verklang. Stille herrschte um sie. Nur der Regen rauschte herab.
    Lorena reckte ihr Gesicht den kühlen Tropfen entgegen und stieß noch einen Schrei aus. Dieses Mal war es wie eine Befreiung. Sie schlug mit ihren Schwingen und schoss dem nächtlichen Himmel entgegen. Noch immer tobte Zorn in ihr und wühlte sie auf, doch sie hoffte, ein schneller Flug durch den Hydepark würde sie beruhigen.
    Das war ein Irrtum! Sie flog schneller, doch sie konnte ihren aufgewühlten Gefühlen nicht entkommen. Dieses Weibsstück hatte ihr auf infame Weise ihre neuen Freunde gestohlen. Das sollte sie ihr büßen! Sie würde sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. In ihrer nächtlichen Gestalt war sie schöner als jede andere Frau und für jeden Mann attraktiver. Keiner konnte ihr widerstehen. Sie musste nur mit dem kleinen Finger schnippen, schon würden sie keinen Gedanken mehr an eine kleine, dahergelaufene Adelita verschwenden!
    Die dünne Stimme in ihr, die sie mahnte, keine Dummheiten zu begehen, ignorierte sie.
    Du musst nach Hause. Nur hinter der verschlossenen Tür deiner Wohnung bist du in Sicherheit.
    Sicherheit? Ha, soll diese Adelita sich lieber in Sicherheit bringen, ehe sie der Strahl ihrer Vergeltung traf und zu Asche verbrannte!
    Sie wusste, was die Stimme ihr sagen wollte. Dass sie um die Sicherheit der anderen fürchtete, nicht um ihre eigene, aber in dieser Nacht wollte sie nicht auf die Vernunft hören. Sie dürstete nach Vergeltung, nach dem wilden Leben – und nach Sex!
    O nein! Tu das nicht, hörte sie das Flehen in sich. Willst du das wirklich? Denk an Jason.
    Jason …
    Sie ließ den Namen durch ihren Geist hallen und beschwor Fantasien herauf, die Lorena

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