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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Ascension gemacht hatten. Die unangezündete Zigarette fiel auf den Boden, als Trevor sich auf seinen Vater stürzte und ihn am Kragen packte. Erschrocken hielt James sich an den Armen seines Sohnes fest, um nicht hinzufallen.
    „Woher hast du das?“
    James versuchte, Trevors Hände abzuschütteln. „Mein Gott! Ein Mann kam in die Bar!“, stieß er hervor.
    „Trevor!“ Brian ging zwischen die beiden. „Er ist es nicht wert, dass …“
    „Welcher Mann?“ Trevor schüttelte James. „Antworte!“
    Zum ersten Mal wirkte sein Vater eher ängstlich als großspurig. Im Sonnenlicht, das durch die Zweige der Bäume drang, wirkten die Falten in seinem Gesicht noch tiefer. „Er sagte, du hättest mit seiner Freundin rumgemacht! Dass du ihr diese Kette geschenkt hättest, und er wollte sie dir mit einer Warnung zurücksenden …“
    „Mit einer Warnung?“, wiederholte Brian verwirrt.
    Ein Rauschen erfüllte Trevors Ohren, das mit der Stimme in seinem Kopf in Wettstreit trat, die ihm sagte, wie dumm er gewesen sei – es war keine Warnung, sondern ein Vorwand.
    „Nimm dein Handy, und ruf bei Annabelle zu Hause an“, forderte Trevor seinen Bruder auf. „Sofort!“
    Er zog James zu der Bank und drückte ihn herunter. Fluchend setzte James sich zur Wehr. Dass James betrunken war, war einVorteil für Trevor. Er zog seine Handschellen aus der Hosentasche und schaffte es nach einigem Hin und Her, eine Seite um James’ starkes Handgelenk zu schließen. Die andere befestigte er an der schmiedeeisernen Armlehne der Bank.
    „Das kannst du nicht machen!“ Die Handschellen klirrten laut und zogen die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich wie die Glocke eines Stadtschreiers. „Ich habe nichts getan!“
    Trevor zitterten die Knie. „Versuchs mal mit Mittäterschaft bei einer Entführung!“
    „Das kleine Mädchen ist mein Enkelkind!“
    „Ich rede nicht von Haley!“
    Brian lief mit dem Telefon am Ohr vor der Bank auf und ab. „Es nimmt keiner ab. Trevor, was geht hier vor?“
    „Bleib bei ihm, bis die Cops ihn abholen.“ Trevor bemühte sich, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. „Dann nimm mit Annabelle und Haley ein Taxi zurück zum Haus. Ich brauche deinen Wagenschlüssel.“
    Brian stellte keine Fragen. Er reichte ihm den Schlüssel, und Trevor rannte los.
    „Hier spricht FBI-Agent Trevor Rivette, Dienstnummer JTF0171012. Verbinden Sie mich mit dem Officer, der in der 1211 Lucerne Street ist!“
    Er presste sein Handy ans Ohr, erreichte den Parkplatz und sprang in den Audi. Hektisch drehte er den Zündschlüssel und lenkte das Fahrzeug auf die St. Bernard Avenue, zurück in Richtung Faubourg Marigny. Binnen einer Minute drang das Knistern des Funkgeräts durch den Telefonhörer.
    „Agent Rivette? Es gab Probleme vor Ort. Ich habe einen Krankenwagen hier, und zusätzliche Einheiten durchkämmen die Gegend.“
    „Wie viele Verletzte?“
    „Nur einer. Männlich, Hispanoamerikaner, ungefähr Mitte vierzig.“
    „Was ist mit der Frau?“
    Eine kurze Pause entstand. „Tut mir leid, Agent Rivette. Hier ist keine Frau.“
    Trevor beendete das Gespräch, warf das Telefon auf den Sitz und trat aufs Gaspedal.
    Minuten später bog er in Annabelles Straße ein. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Eine Ambulanz und drei Streifenwagen vom NOPD standen mit eingeschaltetem Blaulicht vor dem Haus. Eine Gruppe Polizisten stand auf der Veranda. Vor dem Gartenzaun hatten sich neugierige Nachbarn versammelt.
    Er ließ den Wagen mitten auf der Straße stehen und hielt dem Officer, der ihn aufzuhalten versuchte, seine Dienstmarke entgegen. „Meine Schwester wohnt hier. Was können Sie mir sagen?“
    „Officer Defillo ist drinnen, Agent Rivette. Er war es, der Unterstützung angefordert hat. Sie sollten mit ihm sprechen.“
    Trevor rannte die Stufen zur Veranda hinauf und ins Wohnzimmer. Der Officer war ein stämmiger Mann italienischer Herkunft. Er hatte auch auf den Notruf am Morgen reagiert, als Haley verschwunden war. Jetzt stand er vor der Küchentür.
    „Was zur Hölle ist passiert?“, fragte Trevor ohne Umschweife.
    „Sieht so aus, als ob der Eindringling durch ein rückseitiges Fenster ins Haus gelangt wäre.“ Defillo wies den Flur hinunter, wo Annabelles Schlafzimmer lag. „Das Fliegengitter wurde aufgebrochen und offen stehen gelassen. Was auch immer geschehen ist, fand statt, bevor ich hierher zurückkam.“
    „Um wie viel Uhr war das?“
    „Neun Uhr zweiundzwanzig.“
    Trevor bemühte sich, nicht die

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