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Nachtruf (German Edition)

Nachtruf (German Edition)

Titel: Nachtruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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Schritte in Richtung Tür. „Sagen Sie mir Bescheid, wenn Tibbs und ich irgendwas für Sie tun können.“
    „McGrath?“ Der Detective blieb stehen. Trevor musste das örtliche FBI-Team über Rains Entführung informieren, Fotos von ihr in Umlauf bringen und eine Meldung an die Medien herausgeben. So schnell wie möglich. Doch er brauchte auch McGrath und Thibodeaux. „Da ist jemand zu Ihnen in die Dienststelle gebracht worden. Ich möchte, dass Sie ihn richtig unter Druck setzen.“
    „Worum geht es?“
    „Behinderung einer Bundesermittlung, mutmaßliche Mittäterschaft bei einer Entführung. Er hat mich unter einem Vorwand in den Stadtpark gelockt und dem Killer damit genügend Zeit verschafft, hier einzudringen und Dr. Sommers zu entführen.“
    „Was sagen Sie da? Dante hat einen Partner?“
    „Wohl eher einen unfreiwilligen Komplizen“, versuchte Trevor zu erklären. „Aber er kann uns eine Beschreibung liefern, vielleicht sogar mehr. Zumindest sollten wir so herausfinden können, ob Armand Baptiste und Dante ein und dieselbe Person sind.“
    McGrath blickte ihn prüfend an. „Sie wollen nicht dabei sein?“
    „Ich werde die Befragung durch den Polizeispiegel verfolgen, möchte allerdings auf Abstand bleiben.“
    „Wer ist das Arschloch?“
    Trevor holte bedächtig Luft und atmete dann langsam aus. „Mein Vater.“
    McGrath riss die Augen auf und starrte ihn an, bis er sich wieder gesammelt und zu seiner Abgeklärtheit zurückgefunden hatte.
    „Er wird Ihnen von vornherein sagen, dass er früher mal beimNOPD war. Darum möchte ich ihn von Ihnen vernehmen lassen, bevor ich ihn dem FBI überstelle. Er setzt das FBI mit mir gleich und wird sich deshalb einer Befragung durch meine Kollegen verweigern. Ich habe keine Zeit für so etwas.“
    McGrath nickte. „Wir nehmen das in die Hand.“
    Nachdem der Detective gegangen war, blieb Trevor noch eine Weile an der Spüle stehen. Er betrachtete den Blutfleck auf dem gefliesten Boden, wo Alex gelegen hatte. Ihm fiel auf, dass bei Dantes Plan so einiges hätte schiefgehen können. Unverschämtes Glück und Mut zum Risiko hatten sich zu seinen Gunsten ausgewirkt, sodass er die Entführung in der kurzen Zeitspanne, in der Rain unbewacht gewesen war, hatte durchziehen können. Darüber hinaus hatte Dante ausgerechnet James Rivette als Schachfigur in seinem verdrehten Spiel benutzt. Allein schon dieser Umstand deutete auf Baptiste hin, da er es sich Trevor gegenüber ja nicht hatte nehmen lassen, zu verraten, dass er über die Familiengeschichte der Rivettes Bescheid wusste.
    Eines war sicher: Wer auch immer Dante war – er hatte jetzt, was er wollte.
    Trevor griff in seine Tasche und zog Rains Halskette heraus. Er starrte auf den lavendelfarbenen Anhänger. Er sollte ihn zu den Beweismitteln legen, doch im Moment schien das nicht wichtig zu sein. Was allerdings wichtig war: Wie war es dem Killer gelungen, an die Kette zu kommen? Rain hatte das Schmuckstück weder gestern Abend noch heute Morgen getragen, und das hieß, dass der Täter es irgendwann davor entwendet haben musste. Trevor dachte an Rains Patienten Oliver Carteris. Die Gelegenheitsdiebstähle, die der Junge begangen hatte, füllten eine ganze Strafakte, und bis vor Kurzem hatte er in ihrem Haus beliebig ein und aus gehen können. An diesem Morgen hatte Rain auf der Fahrt zu Annabelle versucht, Oliver am Telefon zu erreichen. Gab es da eine Verbindung?
    Brians Stimme riss Trevor aus seinen Gedanken. Er stand draußen auf der Veranda und diskutierte mit den Polizisten.
    „Lassen Sie ihn rein“, rief Trevor aus dem Fenster. Ein pochenderSchmerz machte sich plötzlich hinter seinen Augen bemerkbar. Alex. Die einzige Person, die Dante gesehen hatte, war bewusstlos und auf dem Weg in die Notaufnahme.
    Trevor machte sich die größten Vorwürfe. Wie viel Zeit blieb Rain noch? Er schloss die Hand um den Amethyst-Anhänger und spürte die Form des harten Steines. Er hätte Rain mitnehmen müssen. Keine Sekunde hätte er sie hier allein lassen dürfen.
    In diesem Moment kam Brian in die Küche. Er wurde blass, als er das Blut auf dem Boden bemerkte.
    „Alex lebt, aber er ist verletzt“, sagte Trevor ohne Umschweife. „Sie haben ihn ins All Saints gebracht. Du solltest hinfahren.“
    „Und Rain?“, brachte Brian hervor.
    Trevor schüttelte den Kopf.

39. KAPITEL
    Sie waren seit zwei Stunden unterwegs. Der Cadillac Escalade hatte vor einer Weile Morgan City durchquert und war dann in Richtung Westen

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