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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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macht er seine Arbeit gut."
    „Ihr hättet ihm das nicht erlauben dürfen", fauchte Kevin. Er hob seine Hand, um den Gruß, den Josh ihm unter Wasser andeutete, zu erwidern. Es sah allerdings alles andere als zufrieden aus.
    „Es wird nichts passieren", versicherte Mattes, dabei sah er Kevin zuversichtlich an. „Josh ist ein erfahrener Tierpfleger, der gern mal die Kulisse wechselt. Es ist wichtig, dass der Zoo auch Leute hat, die flexibel einsetzbar sind und sich in mehreren Fachbereichen auskennen."
    Kevins Stirn legte sich in Falten. Er sah immer noch besorgt aus, sogar wütend.
    „Ich war auf Elefanten spezialisiert", konterte er. „Und was hat es mir gebracht?" Mit den flachen Händen schlug er auf die Armlehnen seines Rollstuhls. „Ist doch Scheiße, so was!"
    Verbittert sah er nach vorne, in das Haibecken, wo Josh in völliger Ruhe die Scheiben putzte. Still fuhr Kevin näher an die Scheibe heran und beobachtete alles mit wässrigen Augen.
    Erst, als er sich nach wenigen Minuten etwas beruhigt hatte, konnte er seine Umwelt wieder wahrnehmen. Er hörte das Lachen der Kinder, die munteren Gespräche der Erwachsenen. Als er sich zu den Seiten drehte, sah er die anderen Besucher, die sich dicht an die Scheiben drängten und die Haie ehrfurchtsvoll bewunderten.
    Und er sah auch den jungen Mann, der ebenfalls im Rollstuhl saß und ihn musterte, als würden sie sich kennen.
    „Was glotzt du denn so?", entwich es Kevin. Er war immer noch gereizt. Die blöden Blicke der anderen Menschen, die kannte er inzwischen. Als Gehbehinderter war man doch immer ein Geglotze gewohnt. Aber dass ihn ein anderer Rollstuhlfahrer derart anstarrte, das hatte er noch nie erlebt.
    „Entschuldige bitte", sagte der junge Mann. Er rollte ein Stück näher. „Aber du siehst so aus, wie ... Ich dachte, wir kennen uns?"
    Er machte eine nachdenkliche Pause, in der er Kevin nochmals genau betrachtete. „Bist du nicht Tierpfleger hier?"
    Da schüttelte Kevin den Kopf.
    „Ich war mal Tierpfleger", sagte er. „Geht ja wohl jetzt nicht mehr, oder?" Wieder knallte er seine Hände gegen den Rollstuhl. „Du verwechselst mich sicher mit meinem Bruder - dem Multitalent!" Letzteres sagte er so laut, dass es auch Mattes, der immer noch neben ihm stand, genau hörte. Dann deutete er zum Haibecken.
    „Josh macht heute einen auf Haiflüsterer."
    Er sah seinem Bruder noch eine Weile zu, dann setzte er seinen Rollstuhl in Bewegung.
    „Ich bin weg", sagte er zu Mattes gewandt. „Nachher denken die Besucher noch, die Behindertenliga hat Ausgang!"
    Demonstrativ rollte er an dem anderen Rollstuhlfahrer vorbei und schenkte ihm dabei einen finsteren Blick.
    Jener sah kurz zu Boden. Sollte er sich von dieser Nummer einschüchtern lassen? Er dachte an den Tierpfleger, den er kennengelernt hatte, und der just in diesem Moment wieder die Hand hob und aus dem Haibecken einen Gruß andeutete.
    Der junge Mann im Rollstuhl winkte sofort zurück, dabei lächelte er sogar. Ja, der Tierpfleger hatte doch erzählt, dass er einen gelähmten Bruder hatte - wie konnte er das bloß vergessen?
    „Ähm, wenn er fertig ist mit der Reinigung", sagte der junge Mann plötzlich, dabei sah er Mattes fragend an. „Dann hat er sich doch sicher eine Pause verdient, oder?"
    Mattes nickte und lächelte.
    „Können Sie ihm ausrichten, dass ich am Ausgang warte? Falls er Lust hat, würde ich nämlich gerne einen Kaffee mit ihm trinken."

    Der junge Rollstuhlfahrer hatte eine ganze Weile am Ausgang des Zoos gewartet. Ob der Tierpfleger kommen würde? Vielleicht hatte er gar keine Lust mit ihm einen Kaffee zu trinken? Oder vielleicht gar keine Zeit? Vielleicht hatte Mattes vergessen, die Nachricht zu überbringen?
    Der junge Mann reckte seinen Hals, doch unter den vielen Menschen konnte er Josh nicht erkennen. Es hatte doch wohl keinen Zwischenfall im Haibecken gegeben?
    Zu blöd, dass er nicht aufstehen konnte, um selbst nachzusehen, ob alles okay war. Und mit dem Rollstuhl wollte er den Weg nicht unbedingt noch einmal zurücklegen.
    Plötzlich berührte jemand seine Schulter.
    „Hey!" Es war Josh. Er hatte sich von der Seite herangeschlichen und ihm damit einen ordentlichen Schrecken eingejagt.
    Trotzdem entlockte es ihm ein Lachen. „Schön, dass du es einrichten konntest."
    Er musterte den Tierpfleger haargenau. Der trug wie immer seine grüne Arbeitshose, dazu ein weißes T-Shirt und seine grüne Arbeitsjacke, beides mit dem Emblem des Zoos bedruckt.
    „Klar. So eine

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