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Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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wohl. Er sah, wie die Leiche in einen hellgrauen Bodybag gelegt wurde. Als der Leichensack geschlossen wurde, warf Josh noch einmal einen letzten Blick auf die Kleidung des Mannes. Er hatte offensichtlich einen hellen Anzug getragen, obwohl der Stoff der Kleidung stark ramponiert und verdreckt war, konnte man noch erahnen, wie der Anzug wohl ausgesehen hatte. Auch das Hemd dazu war anscheinend weiß gewesen.
    Erst als die Leiche abtransportiert wurde, konnte Josh tief durchatmen.
    Trotzdem blieb ein beunruhigendes Gefühl in seiner Magengegend.
    Er dachte plötzlich an den jungen Mann, Sven, den er in der letzten Nacht kennengelernt hatte. Der hatte auch einen hellen Anzug getragen. Und das Hemd ... war es nicht auch weiß gewesen?
    „Josh?"
    „Äh, ja?" Josh drehte sich. Vor ihm stand sein Onkel mit einem äußerst betrübten Gesichtsausdruck.
    „Geh mit Thomas einen Kaffee trinken. Ich werde veranlassen, dass die Bären erstmal von anderen Kollegen versorgt werden. Und dann ..." Er deutete in die Ferne, wo man Kevin in seinem Rollstuhl heranfahren sah. „Solltest du dich um deinen Bruder kümmern."

    Josh ging natürlich zuerst zu Kevin. Jener hatte durch den außergewöhnlichen Geräuschpegel im Haus sofort mitbekommen, dass etwas nicht stimmte. Sein Haar war ungekämmt, seine Kleidung saß nicht ordentlich am Körper. Hatte er sich tatsächlich selbst in diese Jogginghose gezwängt? Augenscheinlich hatte er Klaras Hilfe tatsächlich mal wieder abgelehnt.
    „Mensch, was machst du hier?", fragte Josh in Sorge, denn es war noch früh und die Luft frisch. Sein Bruder war sonst nie so zeitig „auf den Beinen".
    „Du bist viel zu leicht angezogen, du wirst dich erkälten."
    „Nein!" Kevin verzog sein Gesicht. Fassungslos sah er dem Leichenwagen hinterher, der das Gelände langsam verließ. Nur ein paar Polizisten inspizierten noch die Umgebung.
    „Ist es wahr, was Klara gesagt hat? Es gab einen Toten? Bei den Bären?"
    Josh konnte nur still nicken. Für ihn selbst klang das alles noch ziemlich unvorstellbar.
    Kevin senkte den Kopf.
    „Und ich hatte gehofft, dass so ein Unfall nie wieder vorkommen würde." Er presste seine Hände vor die Augen.
    „Es war kein Mitarbeiter, den es erwischt hat", berichtete Josh, woraufhin Kevin sofort aufsah. „Nein?"
    Josh schüttelte den Kopf.
    „Es war ein Fremder, vielleicht ein Besucher?" Er zuckte mit den Schultern. Vielleicht war es Sven? Der Gedanke wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen.
    „Es muss nachts passiert sein, als niemand es mitbekommen hat. Anders kann ich es mir nicht erklären."
    Er ließ seinen Blick noch einmal in die Ferne schweifen. Die Polizisten durchsuchten jeden Winkel der Anlage und auch rund herum waren ein paar Spurensucher unterwegs. Einer von ihnen bückte sich plötzlich und zog etwas aus dem Gebüsch hervor.
    „Hier, ich hab einen Schlüssel gefunden!"
    Als Josh das vernahm, griff er sofort an seine Hosentasche. Er atmete auf, denn sein Schlüsselbund trug er bei sich.
    Er sah allerdings auch, wie Thomas sich dem Polizisten näherte und dann bestürzt zugab:
    „Ja, das ist meiner. Das ist mein Schlüssel."

    Still saßen sie später zusammen in der Küche, bei einem Becher Kaffee.
    Der Schock saß bei allen tief. Sie warteten über eine Stunde, bis Bernd zu ihnen trat und verkündete:
    „Die Polizei hat eben angerufen. Man weiß jetzt, wer der Tote ist. Zudem gehen die Beamten nicht wirklich von einem Unfall aus. Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass es einen Kampf gegeben haben muss. Dabei wurde der Tote offensichtlich über die Absperrung geschubst. Und man fand Thomas' Schlüssel im Gebüsch."
    „Verdammter Mist!", fluchte der Tierpfleger daraufhin. Schon zuvor hat er seine Verzweiflung mehrfach verkündet. „Wie kommt der Schlüssel da bloß hin?" Er schüttelte den Kopf.
    Bernd zuckte mit den Schultern. Auch er fand keine wirkliche Erklärung für die ganzen Umstände. Doch eins stand fest:
    „Ihr zwei müsst noch einmal bei der Kripo vorsprechen." Er sah Josh und Thomas an. „Jetzt, wo man weiß, wer der Tote ist, hat man weitere Fragen."

    Sie machten sich sofort auf den Weg. Beiden lag viel daran, zu berichten, was sie gesehen hatten. Thomas wurde als Erster zur Aussage gebeten.
    Als er einige Zeit später wieder in den Flur trat, löcherte Josh ihn mit großen Augen.
    „Und? Wie war' s?"
    Thomas zuckte kurz mit den Schultern. Er sah nicht unbedingt erleichtert aus.
    „Ich habe zwar kein Motiv", erklärte er,

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