Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)
sind."
„Tja." Lukas hob die Schultern leicht an. „Aber gemütlich ist es hier, oder?"
„Ja, gemütlich und vor allem gut versteckt." Josh kam näher, drückte Lukas ins dichte Gras, um kurz darauf sein Gesicht mit Küssen zu bedecken.
„Hast du es schon mal im Freien getrieben?", fragte er.
Lukas schüttelte den Kopf. „Es ergab sich nicht so ... und du?"
Josh griente. „Soll das ein Witz sein?"
„Ach ... sorry." Lukas verzog sein Gesicht, als er daran dachte, dass Josh in seiner ehemaligen Tätigkeit als Call Boy sicher den Genuss der Leidenschaft im Freien ausgekostet hatte. Und gewiss nicht nur ein einziges Mal.
„Hey, du kannst mir glauben, ich treffe mich nicht mehr mit fremden Kerlen", beteuerte Josh, der trotz der Dunkelheit erkannte, wie unzufrieden Lukas' Gesichtsausdruck geworden war. Ein Gesicht, das wunderschön war, vielleicht sogar ein wenig zu weich, zu zart, aber das störte Josh nicht. Lukas war sein großes Objekt der Begierde, seit er ihn das erste Mal gesehen hatte.
Sie räkelten sich im Schilf. Schnell war vergessen, dass sie sich leise verhalten wollten. Sie ächzten leise, als ihre Hände sich überall streichelten und berührten, das hohe Gras raschelte verräterisch.
Josh legte sich auf seinen Freund, und obwohl sie noch ihre Kleidung anhatten, rieb er sich an ihm, als würde er einen intensiven Geschlechtsakt mit ihm durchführen. Er spürte Lukas' Härte an seiner eigenen. Das Gefühl war besonders exquisit.
Und während er mit Missmut daran dachte, dass er diesmal kein Kondom bei sich trug, kamen ihm mit einem Mal wieder ganz andere Gedanken. Er verharrte und löste sich.
„Was ist?", fragte Lukas sofort. „Mach weiter ..."
„Das würde ich gerne ...", entgegnete Josh. Er richtete sich auf und starrte in die Dunkelheit. „Aber ..."
„Hast du was gehört?", schoss es sofort aus Lukas heraus. Auch er kam wieder auf die Beine. Sein Atem ging schnell, allerdings längst nicht mehr vor Erregung. „War was?"
„Ich weiß nicht", flüsterte Josh. Er war sich tatsächlich nicht sicher. Irgendetwas in der Nacht war da, das spürte er. Und es wollte nicht näherkommen, es wollte nicht suchen ... Es wollte gefunden werden! Es wollte die direkte Konfrontation!
„Wir sollten unsere Pläne ändern", beschloss Josh.
Fast verbissen nahm Josh den Weg zum Aquarium auf. Lukas führte er an seiner Hand mit, die sich nicht nur an ihm festhielt, sondern regelrecht festklammerte. Inzwischen war Lukas buchstäblich „das Herz in die Hose gerutscht", anders konnte man es nicht ausdrücken. Er spürte deutlich, dass Josh seine Idee unbedingt umsetzen wollte, dass er fest entschlossen war, den Täter zu fassen, koste es, was es wolle.
Gut einen Kilometer hatten sie dabei zurückgelegt. Vom Steg zurück waren sie am Flusspferdhaus vorbeigegangen, dann waren sie einen Umweg an den Bären vorbeigelaufen in Richtung der Rindergehege und der folgenden Pinguin- und Robbenanlagen. Ihr Gang war zügig gewesen. Josh hatte seine Taschenlampe an, sie redeten dabei, jedoch gedämpft und taten nichts dafür, dass ihre Schritte ungehört blieben.
In regelmäßigen Abständen erklang das nächtliche Geheul der Wölfe, was der Stimmung ein noch geheimnisvolleres Flair verlieh.
Als sie schließlich an den Antilopen vorbei waren und auch das Raubtierhaus hinter sich gelassen hatten, drosselte Josh sein Tempo. Wahrscheinlich war er noch nie so schnell durch den Zoo geeilt und gewiss nicht derart unkoordiniert. Man hätte den Weg zum Aquarium auch kürzer und direkter gehen können, aber genau das wollte Josh nicht.
„Kannst du mir jetzt endlich mal sagen, was du vorhast?", fragte Lukas. Er war ganz außer Puste. Und sein Fuß schmerzte. Mit Sicherheit war es nicht gut gewesen, so einen Marsch, kurz nach der Gipsentfernung, auf sich zu nehmen. Doch irgendwie war es jetzt auch egal, oder? Er sah sich um. War nicht irgendwo eine Bank, die er zum Ausruhen nutzen konnte?
Joshs Augen schwirrten noch immer umher. Das hatten sie schon die ganze Zeit getan. Den ganzen verdammten langen Weg!
„Wir werden jetzt schön zum Aquarium gehen und uns dort hinsetzen."
Lukas atmete auf. Das klang wirklich nicht schlecht. Inzwischen humpelte er wieder. Doch das Ziel war nah. Erleichtert nahm er auf der Treppe, die zum Eingang des Zoo-Aquariums führte, Platz.
Dort zog er seinen Schuh aus, um den geschwollenen Fuß massieren zu können. „Und nun?"
„Nun lassen wir's drauf ankommen", erklärte Josh. Er
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