Nachts im Zoo (Junge Liebe ) (German Edition)
jungen Mannes."
Josh schluckte.
„Hat er gesagt, dass ich es war?"
„Nein, das konnte er nicht absolut bezeugen. Der Mann trug wohl einen Pullover mit Kapuze. Entlasten tut dich diese Aussage aber in keiner Weise."
„Shit!", fluchte Josh. Trotzdem blieb er guten Mutes. Er berichtete:
„Hier im Zoo hat es einen weiteren Übergriff gegeben. Ich kann noch nichts beweisen, aber die Polizei ist jetzt gezwungen, der Angelegenheit abermals nachzugehen." Er atmete tief durch. „Man muss dem Täter doch endlich mal auf die Spur kommen, so schwer kann das doch nicht sein!"
Kaum hatte er sich ein wenig beruhigt und sich wieder seiner Arbeit gewidmet, läutete das Telefon im Pausenraum.
Eine ganze Weile starrten Thomas und Josh, die noch immer mit „Schreibkram" beschäftigt waren, auf den alten, verstaubten Telefonapparat.
„Dass das überhaupt noch funktioniert", sagte Thomas, dabei grinste er. Selten rief sie jemand an. Wenn es was im Zoo zu klären gab, dann regelte man das persönlich, Angesicht zu Angesicht.
„Zöllner, bei den Bären!", meldete sich Thomas, kurz darauf reichte er seinem Kollegen den Hörer. „Dein Bruder", sagte er knapp.
Sofort runzelte Josh die Stirn. So ein Anruf konnte nur Negatives bedeuten. Sofort war er in Sorge.
„Kevin? Ist was passiert?"
„Hier ist Clemens!", schallte es am anderen Ende der Leitung. Und augenblicklich wurde Josh klar, warum dieser ominöse Anruf im Pausenraum erfolgte. Sein Drillingsbruder wollte unbedingt auf den neusten Stand der Ermittlungen gebracht werden und zögerte nicht, Josh sogar bei der Arbeit zu stören.
„Ich hab gehört, dieser Münzer ist wieder frei. Dann bist du also abermals Zielscheibe der Polizei?"
Josh atmete genervt aus. „Prinzipiell ja", antwortete er. „Aber was kümmert dich das? Dich interessiert doch sonst nichts, was mich angeht."
„Das ist ja jetzt wohl was anderes, oder? Immerhin zählte ich kurz auch zu den Verdächtigen!"
Aha, das war es also. Clemens dachte wieder nur an sich, wollte sichergehen, dass nicht doch noch eine gewisse Schuld auf sein Konto ging. Und ungeheuerlich, dass es ihm anscheinend überhaupt nichts ausmachte, dass Josh erneut verdächtigt wurde. Das war eine ganz andere Bruderliebe, die sie hegten.
„Hör mal", sagte Josh forsch. „Es spricht zwar einiges gegen mich, trotzdem werde ich mich sicher nicht einbuchten lassen, für etwas, was ich nicht getan habe!" Er atmete geräuschvoll aus. Clemens erwiderte nichts mehr.
„Ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt", fügte Josh knapp hinzu, dann legte er einfach auf.
Verbissen sah er seinen Kollegen Thomas an. „Sei froh, dass du keine Brüder hast", sagte er dazu.
Da klingelte Thomas' Handy. Was war denn heute bloß los?
„Dann sei du froh, dass du keine Freundin hast", erwidert Thomas, bevor er den Anruf entgegennahm. Und sofort ertönte eine aufgeregte Diskussion.
„Meine Post abholen? - Wieso Post abholen? - Ich denke, du willst mich momentan nicht sehen? - Ich wohne im Zoo. - Ja, ja, wo hätte ich denn sonst hin sollen?" Thomas verdrehte die Augen. Josh musste fast lachen bei dem Anblick. „Ich habe nie gesagt, dass ich keine größere Wohnung haben möchte ... Was? - Ich werde auch in Zukunft Überstunden im Zoo machen, wenn es sein muss. Besuch doch mal wieder diese Töpferkurse oder triff dich mit Freundinnen ... Wenn du mir immer eine Szene machst, wenn ich mal zu spät nach Hause komme, wird das nie was ..."
Thomas verharrte. Fassungslos sah er Josh an. „Sie hat wieder aufgelegt."
Seufzend legte er sein Handy zu Seite.
„Wir sind wirklich arm dran", stellte Josh fest, doch dabei grinste er schadenfroh. „Sehr arm ..."
XI
Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss, ihre Lippen trafen sich gierig.
„Steffen ist mal wieder nicht da", keuchte Lukas. Sanft wurde er von Josh an die Wand gedrückt.
„Super", zischte Josh. Er war längst erregt. Den ganzen Tag hatte er schon dieses Gefühl in sich gehabt, den Drang, Lukas zu sehen und mit ihm Sex haben zu wollen. In den letzten zwei Tagen hatten sie kaum Zeit füreinander gehabt.
„Fällt dir gar nichts auf?", fragte Lukas, während er sich von seinem Freund Richtung Schlafzimmer drängen ließ und dabei dessen stürmische Küsse auf den Hals genoss. Josh war wirklich scharf.
„Auffallen?", japste Josh. Er sah kurz auf, ließ dabei seine Hände aber noch lange nicht bei sich. „Nein, was?"
„Meine Krücken", erwiderte Lukas hoch erfreut. Im Schlafzimmer ließ er sich
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