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Nachts

Nachts

Titel: Nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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winziges Fleckchen Pizzasauce auf die Bücher zu bringen was irgendwie komisch war, wenn man die Tatsache bedachte, daß er jetzt keins von beiden mehr finden konnte.
    Er hatte fast den ganzen Nachmittag an der Rede gearbeitet, hatte die Witze eingefügt und den ganzen letzten Teil umgeschrieben, damit das Gedicht besser paßte. Als er am Freitagnachmittag spät nach Hause gegangen war, hatte er die Rede mitgenommen, nicht aber die Bücher. Da war er ganz sicher. Craig Jones hatte ihn abgeholt, als es Zeit für das Abendessen im Rotary Club war, und später hatte Craig ihn wieder abgesetzt gerade rechtzeitig, daß Sam die WILLKOMMENMatte taufen konnte.
    Am Samstagmorgen hatte er seinen leichten, aber verdrießlichen Kater gepflegt: den Rest des Wochenendes war er zu Hause geblieben, hatte gelesen, ferngesehen und
    geben wir es ruhig zu, Leute sich in seinem Triumph gesonnt.
    Das Wochenende über war er nicht einmal in die Nähe des Büros gekommen. Todsicher.
    Okay, dachte er. Jetzt kommt der schwierige Teil Konzentriere dich.
    Aber er stellte fest, daß er sich doch nicht so sehr konzentrieren mußte.
    Montagnachmittag hatte er das Büro Viertel vor fünf verlassen wollen, doch dann hatte das Telefon geläutet und ihn zurückgerufen. Es war Stu Youngman, der wollte, daß er eine Hausversicherungspolice über eine erhebliche Summe ausstellte. Das war der Anfang des Goldregens dieser Woche gewesen. Während er mit Stu gesprochen hatte, war sein Blick auf die beiden Bücher gefallen, die immer noch auf dem Schreibtisch lagen. Als er zum zweitenmal gegangen war, hatte er die Aktentasche in der einen und die Bücher in der anderen Hand gehabt. Auch dessen war er sich sicher.
    Er hatte vorgehabt, an diesem Abend zur Bibliothek zu gehen, aber dann hatte Frank Stephens angerufen, ob er mit ihm und seiner Frau und ihrer Nichte, die aus Omaha zu Besuch war, zum Abendessen gehen wollte. (Wenn man als Junggeselle in einer Kleinstadt lebt, hatte Sam festgestellt, wurden selbst flüchtige Bekannte zu unbarmherzigen Kupplern.) Sie waren im Brady’s Ribs gewesen, spät nach Hause gekommen gegen elf, spät für werktags , und als er wieder daheim war, hatte er die Leihbücher vergessen gehabt.
    Danach hatte er sie völlig aus den Augen verloren. Erst als diese Lortz angerufen hatte, hatte er wieder daran gedacht, sie zurückzubringen vorher hatte das unerwartet florierende Geschäft ihn völlig mit Beschlag belegt gehabt.
    Okay wahrscheinlich habe ich sie seitdem nicht mehr bewegt. Sie müssen genau dort sein, wo ich sie hingelegt habe, als ich Montagnachmittag spät nach Hause gekommen bin.
    Einen Augenblick verspürte er einen Hoffnungsschub vielleicht waren sie noch im Auto! Doch als er gerade aufstehen und nachsehen wollte, fiel ihm ein, wie er die Aktentasche in die Hand genommen hatte, mit der er die Bücher hielt. Das hatte er gemacht, damit er den Hausschlüssel aus der rechten Hosentasche holen konnte. Er hatte sie demnach doch nicht im Auto gelassen.
    Was hast du damit gemacht, als du drinnen warst?
    Er sah sich die Küchentür aufschließen, eintreten, die Aktentasche auf einen Küchenstuhl stellen, die Bücher in den Händen drehen
    »O nein«, murmelte Sam. Das mulmige Gefühl stellte sich schlagartig wieder ein.
    Auf dem Regal neben seinem kleinen Holzofen in der Küche stand ein mittelgroßer Karton, die Art, wie man sie in Spirituosenläden bekam. Der stand jetzt schon ein paar Jahre dort. Manchmal verpackten Leute kleinere Habseligkeiten in solchen Kartons, wenn sie umzogen, aber die Kartons waren auch hervorragende Behältnisse. Sam stapelte Zeitungen in dem neben dem Herd. Er legte jede Tageszeitung in diesen Karton, wenn er sie gelesen hatte; er hatte auch die heutige Zeitung erst vor kurzem hineingeworfen.
    Und einmal im Monat oder so
    »Dirty Dave!« murmelte Sam.
    Er stand vom Schreibtisch auf und hastete in die Küche.

    4

    Der Karton, der Johnny Walkers BinichnichtknorkeBildnis mit Monokel auf der Seite hatte, war fast leer. Sam wühlte die dünne Schicht Zeitungen durch und wußte, daß er nichts finden würde, suchte aber trotzdem, so wie Menschen, wenn sie verzweifelt sind, fast überzeugt sind, wenn sie sich etwas nur ausreichend wünschen, wird es dasein. Er fand die Gazettevom. Samstag und die Freitagausgabe. Keine Bücher dazwischen oder darunter, natürlich nicht. Sam stand einen Moment da, dachte schwärzeste Gedanken und ging dann zum Telefon, um Mary Vasser anzurufen, die ihm jeden

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