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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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erleichtert die Augen schloss.
    »Sheriff, hier Howie. Ich bin draußen und habe zwei Fußspuren gefunden. Von Frauen, schätze ich, wegen der Größe. Sie führen in den Wald hinter dem Haus und bis zu einem Bach in Richtung der Feldmans. Da verlieren sie sich.«
    »Verstanden.« Dahl legte Graham erneut einen Arm um die Schultern und führte ihn zurück zum Streifenwagen. »Hören Sie, wir wissen jetzt, dass Ihre Frau aus dem Fahrzeug entkommen konnte. Falls jemand weiß, wie man am Leben bleibt, dann Brynn. Das meine ich wörtlich, Graham; ich habe jeden einzelnen dieser vielen Fortbildungskurse bewilligt, die sie belegt hat. Zum Teufel, sie nimmt so oft an diesem Unterricht teil, dass die anderen sie hinter ihrem Rücken schon die Schulmeisterin nennen. Verraten Sie ihr aber nicht, dass ich das gesagt habe. Kommen Sie, ich fahre Sie zurück zu Ihrem Pickup. Wir sind beide zu alt, um hier durch den Wald zu joggen.«

54
    Das Türschloss des Transporters klickte.
    Brynn wandte sich der Beifahrertür zu, als diese sich öffnete.
    Hart stand mit schussbereiter Waffe da und hielt vorsichtig nach Gefahren Ausschau. Er sah, dass Brynns Hände gefesselt waren und sich ansonsten niemand im Fahrzeug befand. Er stieg ein.
    Und zog die Tür hinter sich lautstark zu.
    Er steckte die Waffe weg und fing an, die Berge von Plunder im Laderaum und direkt hinter den Vordersitzen zu durchsuchen.
    »Was ist mit dem Mädchen, da in dem Wohnmobil?«, fragte Brynn. »Dem kleinen Mädchen.«
    »Es geht ihr gut.«
    »Und das Feuer?«
    »Bloß eine Ablenkung. Der Wagen hat nicht gebrannt.«
    Brynn sah hin. Der Rauch hatte sich verzogen. Der Mann sagte die Wahrheit.
    Hart fand eine Flasche Bleichmittel, öffnete sie und tränkte seine Handschuhe und den blutigen Wagenschlüssel damit. Dann goss er etwas in einen Riss in seiner Lederjacke - offenbar das Loch, das Michelles Kugel hinterlassen hatte. Der Schmerz ließ ihn geräuschvoll ausatmen.
    Der Chlorgestank brannte in Brynns Augen. In Harts auch. Sie blinzelten beide.
    »Junkies … Da kann man heutzutage nicht vorsichtig genug sein.« Es war, als wolle er sich für die Dämpfe entschuldigen. Hart musterte Brynn, vor allem ihre stark angeschwollene Wange. Er runzelte die Stirn.
    »Sagen Sie auch die Wahrheit? Ist sie am Leben?« Brynn sah ihm prüfend in die Augen. Er hielt ihrem Blick stand.
    »Die Kleine? Ja, das sagte ich doch. Die Mutter - falls das die Mutter war - ist es nicht mehr. Die anderen auch nicht … Falls es Sie interessiert: Als die Erwachsenen dachten, das Wohnmobil würde brennen, haben sie das Kind einfach zurückgelassen und sind nach draußen geflohen. Vielleicht wollten sie sich uns einfach nur zum Kampf stellen. Vielleicht wollten
sie das Mädchen aber auch in dem Wagen verbrennen lassen.«
    Brynn sah ihn sich genauer an. Kantiges Gesicht, graue Augen, langes Haar, dunkel und nicht fettig. Raue Haut. Brynn hatte als Teenager sehr unter Akne gelitten. Doch als sie ins College gekommen war, hatte die Krankheit sich gelegt. Hart war nicht wirklich gut aussehend, aber er strahlte jede Menge Selbstbewusstsein aus, was ihm eine ganz eigene Anziehungskraft gab.
    »Brynn«, grübelte er.
    Woher wusste er, wie sie hieß? Hatte Gandy vor seinem Tod noch etwas verraten? Nein. Die Männer waren im zweiten Haus am Lake View Drive gewesen, in dem Schlafzimmer. Er musste den Namen auf dem Schild an ihrer Uniformbluse gelesen haben.
    »Hart.«
    Er nickte mit gequältem Lächeln. »Mein Freund hat ein bisschen viel geredet und sich verplappert.«
    »Und wie war doch gleich sein Name?«
    Das Lächeln blieb.
    »Sagen Sie mir, wo das Mädchen ist«, bat Brynn.
    »In ihrem Bett im Wohnmobil«, erklärte Hart. »Sie liegt darin mit einem Stofftier namens Chester. Ich hab es ihr geholt. Ein Hase, glaube ich. Keine Ahnung.«
    »Sie haben sie da einfach zurückgelassen?«, fragte Brynn wütend. »Und wenn sie nun nach draußen schaut und die Leiche ihrer Mutter sieht?«
    »Nein, mein Freund schafft die Toten ins Unterholz. Ich habe dem Mädchen gesagt, es soll im Bett bleiben. Morgen früh laufen hier im Park mehr Cops herum als an der Polizeiakademie. Sie werden sie finden.«
    »Sie ist tot, nicht wahr? Sie haben auch sie erschossen.«
    Seine Züge verhärteten sich. Es ärgerte ihn, dass sie ihm nicht glaubte. »Nein, ich habe sie nicht getötet. Sie liegt mit Chester im Bett. Genau wie ich gesagt habe.«

    Brynn entschloss sich, ihm zu glauben.
    »Also, was war los?«, fragte er. »Sie

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