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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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gewesen, dass sie oben im Gästezimmer auf die Leiche der Frau stoßen würden. Die vielleicht nicht sofort ermordet worden wäre.
    »Die könnten sie mitgenommen haben«, sagte Munce. »Oder sie versteckt sich irgendwo mit Brynn.«
    Dein Wort in Gottes Ohr, dachte Dahl und schickte selbst ein kurzes Stoßgebet zum Himmel.
    Ein Anruf wurde zu ihm durchgestellt. Da Emma Feldman, eine Zeugin im Fall gegen Mankewitz, tot sei, werde das FBI nun mehrere Leute schicken, erklärte Special Agent Brindle. Ein hohes Tier der Staatspolizei war ebenfalls bereits zum Tatort unterwegs und würde von den Bundesbeamten alles andere als begeistert sein - er war bekannt dafür, dass er eifersüchtig sein Revier verteidigte -, aber Dahl freute sich über jede Unterstützung. Kein Verbrecher war jemals entwischt, weil zu viele fähige Cops ihn gejagt hatten. Nun ja, meistens jedenfalls.
    Die Staatspolizei hatte außerdem ein Team ihrer Spurensicherung zum Haus beordert. Dahl befahl seinen Leuten, alles unangetastet zu lassen, sich jedoch einen genauen Überblick zu verschaffen. Sie mussten herausfinden, was hier geschehen war und wo Brynn und die Freundin der Feldmans nun sein konnten.
    Es dauerte nicht lange, einige wichtige Puzzleteile zu erkennen: Schüsse durch Fenster, Schüsse drinnen, Schüsse draußen, Fußabdrücke, die auf zwei männliche Täter hindeuteten. Brynns Oxfords standen im Haus, und die Freundin hatte ihre schicken Stadtschuhe neben dem Mercedes der Feldmans zurückgelassen - jeweils zugunsten praktischer Wanderstiefel. Eine der Frauen war verletzt; sie benutzte einen Gehstock oder eine Krücke und schien einen Fuß nachzuziehen.
    Der Mercedes stand mit zwei zerschossenen Reifen vor der Garage. Ein Fenster war eingeschlagen, die Haube hochgeklappt, ein Batteriekabel gelöst. Ein anderes Fahrzeug hatte stark beschleunigt und Kies aufspritzen lassen. Ein dritter Wagen
hatte sich langsam und auf mindestens einem platten Reifen vom Grundstück geschleppt.
    Doch aus all dem ergab sich kein kohärentes Bild. Dahl, der nun vor dem duftenden Kamin im Wohnzimmer stand, fasste es für sich zusammen: ein Chaos. Wir haben hier ein absolutes Chaos vor uns.
    Und wo, zum Teufel, steckt Brynn?
    Was ist mit Eric?
    Es wäre mir lieber, Sie würden das übernehmen. Sie wissen, wie Eric sein kann.
    Dahl bemerkte etwas in der Wandvertäfelung. »Hat hier etwa jemand CSI gespielt?«, fragte er ungehalten und sah dabei Munce an.
    Die Deputy folgte seinem ausgestreckten Finger. Jemand schien eine Kugel aus dem Holz geholt zu haben. »Ich nicht.«
    Weshalb sollte jemand sich die Mühe machen, ein Projektil zu bergen, aber nicht auch alle anderen? Etwa weil seine DNS daran klebte?
    Höchstwahrscheinlich. Und das hieß, dass er verwundet war.
    Es hieß auch, dass es sich bei ihm um einen Profi handelte. Die meisten Straftaten in Kennesha County wurden von Leuten begangen, die nicht mal wussten, was DNS war, geschweige denn befürchteten, sie könnten entsprechende Spuren hinterlassen.
    Ein Auftragsmörder.
    Okay, denk nach. Die zwei Männer waren engagiert worden, um Emma Feldman zu ermorden. Das hatten sie getan - und den Ehemann hatten sie gleich mit umgelegt. Dann waren sie womöglich von der Freundin überrascht worden, die mit dem Ehepaar hergekommen war. Vielleicht hatte die Frau bei Ankunft der Killer einen Spaziergang gemacht oder oben unter der Dusche gestanden.
    Oder es könnte Brynn gewesen sein, die die beiden überrascht hatte.

    Jemand, vermutlich Brynn, hatte einen der Männer angeschossen. Später hatte er das mit seiner DNA bedeckte Projektil aus der Wand geholt.
    Doch was war dann geschehen?
    Hatten die Täter irgendwo ihren Wagen entsorgt und waren mit Brynns Auto weitergefahren? Waren die Freundin und Brynn als Gefangene bei ihnen? Hatten die Frauen diese Wanderstiefel angezogen, um in den Wald zu fliehen?
    Waren sie tot?
    Er rief Deputy Howie Prescott über Funk. Der massige Mann hielt sich zwischen Lake View Drive Nummer 2 und 3 im Gelände auf, wo sie einige Fußspuren gefunden hatten. Er suchte nach weiteren Anhaltspunkten. Prescott war der beste Jäger der Behörde, obwohl sie alle rätselten, wie dieser hundertdreißig Kilo schwere Kerl es schaffte, sich an die Beute anzuschleichen.
    »Haben Sie was entdeckt, Howie?«
    »Nein, Sir. Aber hier draußen ist es dunkel wie die Nacht.«
    Dunkel wie die Nacht, dachte Dahl. Herrje, es ist Nacht.
    »Suchen Sie weiter.«
    Dahl schaute zu Eric Munce, der den Griff seiner

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