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Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind

Titel: Nachtschrei - Deaver, J: Nachtschrei - The Bodies left behind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Pistole rieb wie ein Kleinkind, das mit seinem Trinkbecher spielte. »Ich will Bergungskräfte …« Das unpassende Wort ließ den Sheriff stocken. »Ich will Suchtrupps losschicken. So schnell und so viele wie möglich. Aber nur Bewaffnete, keine freiwilligen Helfer.«
    Munce lief zu seinem Streifenwagen, um entsprechende Unterstützung anzufordern.
    Dahl ging hinaus und schaute zum See. Der Mond stand tief am Himmel, wodurch nur wenig von seinem Licht auf das Wasser fiel.
    Dahls Funkgerät erwachte zum Leben. »Hier ist Pete.«
    »Reden Sie.«
    »Ich stehe in der Auffahrt von Nummer 1. Hab mich noch nicht umsehen können, aber es geht um was anderes.« Er war
außer Atem. »Hier ist gerade ein Wagen an mir vorbeigefahren. Ein weißer Pickup. Er kommt in Ihre Richtung.«
    »Wer sitzt drin?«
    »Das konnte ich nicht erkennen.«
    »Okay. Überprüfen Sie das Haus, und lassen Sie mich wissen, ob Sie was finden.«
    »Alles klar.«
    »Wir kriegen Gesellschaft«, sagte der Sheriff zu Munce. Dann verständigte er Prescott und trug ihm auf, das Fahrzeug im Auge zu behalten.
    Sie sahen den Pickup langsam näher kommen und in die Auffahrt einbiegen.
    Dahl und Munce griffen nach ihren Waffen.
    Doch der Neuankömmling stellte sich nicht als Bedrohung heraus.
    Eine Komplikation war er dennoch.
    Graham Boyd stieg aus dem Führerhaus, ließ seine Passagiere - drei derangierte Büsche - auf der Ladefläche zurück und ging direkt zu Dahl.
    »Sie ist nicht hier, Graham. Wir wissen nicht, wo sie steckt.«
    »Lassen Sie mich nachsehen«, sagte der große Mann mit unsteter Stimme und hielt auf den Eingang zu.
    »Nein, ich kann Sie nicht hineinlassen. Es hat Tote gegeben. Sie wurden erschossen. Das Haus ist ein Tatort.«
    »Wo ist sie?«, fragte Graham heiser.
    Der Sheriff legte ihm einen Arm um die breiten Schultern und führte ihn weg. »Wir glauben, dass Brynn und die Freundin dieser Leute fliehen konnten.«
    »Wirklich? Wohin?«
    »Es steht noch nichts fest. Wir sind gerade dabei, eine Suche zu organisieren.«
    »Mein Gott.«
    »Hören Sie, lassen Sie uns einfach unsere Arbeit machen. Das ist schwierig, ich weiß. Aber ich möchte Sie nun bitten, uns
dadurch behilflich zu sein, dass Sie wieder nach Hause fahren. Bitte.«
    »Sheriff, hier Howie«, ertönte es da aus dem Funkgerät. »Ich hab hier am Ufer etwas gefunden.«
    »Nämlich?«
    »Wie es aussieht, ist ein Wagen von der Straße abgekommen und in den See gestürzt.«
    »Wie es aussieht ?«, fragte Dahl schroff. »Oder ist es tatsächlich passiert?«
    Eine Pause. »Es ist passiert.«
    »Wo?«
    »Ich gebe Ihnen ein Signal mit der Taschenlampe. Können Sie es sehen?«
    In zwei- oder dreihundert Metern Entfernung tanzte ein kleiner gelber Punkt durch die Finsternis.
    »Welche Farbe haben die Trümmerteile?«, rief Graham.
    Ein Zögern. Dahl wiederholte die Frage.
    »Hier liegt ein Stoßfänger«, sagte Prescott. »Er ist dunkelrot.«
    »Ach du Scheiße«, sagte Graham und rannte los.
    »Verflucht noch mal«, rief Dahl. Munce setzte sich ans Steuer des Streifenwagens, der Sheriff auf den Beifahrersitz. Sie hielten kurz an, damit Graham hinten einsteigen konnte, und fuhren dann zum Ufer.
    Reifenspuren, Airbag-Staub, Kratzer auf den Felsen und Autotrümmer - rote Plastikteile von den Rückleuchten, Glassplitter - sowie ein Ölfilm in der Nähe des Ufers ließen keinen Zweifel. Das Fahrzeug war von der Straße geflogen, auf eine Felsplatte geprallt und in den See gekippt.
    »Mein Gott«, murmelte Graham.
    Was bedeutete das für das Szenario? Wer hatte im Wagen gesessen?
    Oder wer saß immer noch darin?
    »Das muss nicht heißen, dass es Brynns Honda gewesen ist, Graham. Oder dass sie auch nur im Wagen war.«

    »Brynn!«, rief ihr Mann. Seine Stimme hallte über den See. Graham kletterte die Felsen hinab.
    »Nein!«, sagte Dahl. »Wir wissen nicht, wo die Schützen sind.« Dann zu Munce: »Verständigen Sie die Staatspolizei. Wir benötigen einen Taucher und einen Kranwagen mit Winde. Lake Mondac, Westufer. Sie sollen vorher die Tiefe nachprüfen … Graham, auch das ist ein Tatort. Sie dürfen sich nicht daran zu schaffen machen.«
    Graham schöpfte etwas aus dem Wasser und fiel auf die Knie. Sein Kopf war gesenkt. Dahl wollte ihn erneut ermahnen, hielt sich dann aber doch zurück.
    »Soll ich ihn wieder raufholen?«, fragte Munce.
    »Nein, lassen Sie ihn.« Dahl kletterte ebenfalls vorsichtig über die Felsen zum Wasser hinab. Sein schlimmes Bein tat mächtig weh.
    Graham erhob sich

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