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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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der Madonna Auserwählte -, wäre das ihr sicherer Tod gewesen.
    Mit mehr Nachdruck in der Stimme fragte er: »Haben sie dir irgendwas geschickt, was du mir geben sollst? Ein Zeichen ihres guten Willens? Irgendwas?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«

    »Jasha.« Sie klang empört. »Du kannst dich zweihundertprozentig auf mich verlassen. Wenn ich etwas für dich hätte, hätte ich es mitgebracht.«
    »Das weiß ich.«
    »Hört sich aber nicht so an.«
    »Ann, ich vertraue dir. Aber ich traue diesen Leuten nicht.«
    »Diese Kunden sind Weinhändler wie andere auch.« Sie machte eine wegwerfende Geste. »Was gibt es da großartig zu vertrauen?«
    »Du bist vielleicht naiv.« Sie war völlig ahnungslos in diese uralte Fehde hineingeraten, weil sie ihm gegenüber loyal war.
    »Naiv? In unserem Business?« Sie plusterte sich entrüstet auf. »Willst du damit sagen, dass ich beschränkt bin oder was?«
    Mist, er hatte sie nicht persönlich angreifen wollen. Er schob den Stapel Unterlagen beiseite. »Nein, auf gar keinen Fall.«
    »Oh.« Sie sank wieder auf ihren Hocker. »Okay.«
    Dass sie ihn skeptisch musterte, versetzte ihm einen empfindlichen Stich in die Brust. Nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit mit etlichen Überstunden, einer Hetzjagd durch den Wald und einer langen Liebesnacht traute sie ihm wohl immer noch nicht so richtig über den Weg. Tja, wäre seine Mutter hier, würde sie Ann bestimmt schonend beibringen, dass man für ihn durchs Feuer gehen konnte.
    Im Moment musste er dafür sorgen, dass er den Varinskis immer einen Schritt voraus war. Er versank in Anns schönen dunkel umwölkten Augen. Er bürgte für ihre Sicherheit. Und er würde sie beschützen, bis zum letzten Atemzug. »Was hältst du davon, wenn wir heute Morgen einen Spaziergang zu deinem Wagen machen?«

    Sie blinzelte, weil er plötzlich das Thema wechselte. »Okay.«
    »Mal sehen, ob er noch immer auf der Klippe hängt. Dann bestell ich den Abschleppdienst, und du informierst deine Versicherung. Lass dir was Überzeugendes einfallen.« Sein Vater beteuerte immer, dass eine gute Lüge die richtige Mischung aus Wahrheit und taktischem Kalkül sei. Und wo sein Dad Recht hatte, da hatte er einfach Recht. Punkt. »Willst du dich nicht schnell umziehen?«
    Sie senkte den Blick auf ihre Füße. »Ich hab weder Turnschuhe noch Jeans dabei. Ich hab bloß das hier eingepackt.«
    Er betrachtete sie mit leicht geneigtem Kopf. »Du siehst toll aus.« Sie sah sogar super aus, eine große, schlanke Frau mit endlos langen Beinen. Gestern Abend, nach dem Bad, war sie in seinen Armen eingeschlummert. Er hatte seine Erregung kontrollieren müssen, weil er wusste, dass er sie nicht bedrängen durfte.
    Sie dagegen hatte friedlich geschlafen, erschöpft von den Ereignissen des schicksalhaften Tages.
    Sie war noch unberührt gewesen.
    Eine Jungfrau. Verdammt nochmal.
    Das Verlangen, sie zu besitzen, wuchs mit jeder Sekunde, jagte seinen Testosteronspiegel in die Höhe. Ihr sinnlich femininer, verführerischer Duft zerrte an seinen Nerven. Er schmeckte ihren süßen Nektar noch auf seiner Zunge. Er hatte sie geschmeckt, und die Erinnerung verlieh seinem Begehren Flügel.
    Wetten, wenn er in diesem Augenblick die Ikone betrachtet hätte, hätte die Madonna ihn schief angegrinst?
    »Du siehst toll aus«, wiederholte er, »trotzdem brauchst du hier oben sportliche Klamotten. Weißt du was? Meine Schwester hat oben in dem kleinen Schlafzimmer ein paar
von ihren Sachen hingehängt. Willst du mal schauen, ob dir davon was passt?«
    »Okay.« Ann glitt von dem Barstuhl und ging auf die Tür zu, wo sie zu ihm herumschwenkte. »Aber … macht es deiner Schwester auch nichts aus?«
    »Nööö. Firebird ist ziemlich unkompliziert.« Zwar nicht bei ihren Klamotten, aber was sollte es? Ann würde davon sowieso nichts passen, denn seine Schwester war um einiges kleiner und erheblich üppiger.
    Es war bloß ein Trick, damit Ann aus dem Zimmer verschwand. Damit er seine Suche ungestört fortsetzen konnte.
    »Bist du sicher?«, wandte sie zweifelnd ein.
    Himmel, dieses Palaver um irgendwelche Fummel war wieder mal typisch Frau. »Weißt du was«, erwiderte er gereizt. »Wenn du sie kennen lernst, kannst du sie ja fragen.«
    »Werde ich sie denn kennen lernen?«
    »Klar doch. Mein Dad … ähm …« Wie sollte er es Ann erklären? »Mein Dad hatte Probleme mit dem Herzen. Irgendein Herzanfall oder so was in der Art.«
    »Was?« Ann lief wieder an den Tresen und setzte sich.

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