Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
»Wann?«
    »Am vierten Juli.«
    »Wieso hast du mir das nicht gesagt?«
    »Es war die totale Hektik. Er wurde von einem Krankenhaus ins andere verlegt, und meine Mutter war so …« Er gestikulierte fahrig mit den Händen.
    »Das kann ich mir vorstellen!« Ann nahm seine Hand und umschloss sie mit ihren beiden Händen.
    Jasha war ihr dankbar, dass sie nicht weiterbohrte. Es fiel ihm sehr schwer, über seinen Vater zu sprechen. Weil es wieder jene Ängste, Beklemmungen und Enttäuschungen in ihm wachrief. Am liebsten hätte er mit den Wölfen im Mondlicht geheult. Und etwas gejagt, jemandem die Gurgel zerbissen,
am besten einem Varinski. Er wollte - er wollte doch bloß wieder ein geordnetes Leben führen. Angenehm, sorglos wie früher. Aber die Zeiten waren vorbei.
    »Wie geht es ihm?« Sie drückte mitfühlend seine Hand.
    »Ich hab heute Morgen schon mit Rurik gesprochen.« Wobei die Brüder nicht daran denken wollten, dass Konstantine in der Hölle schmoren würde, sollte er jetzt sterben.
    Männer, die einen Pakt mit dem Teufel schlossen, mussten die Konsequenzen tragen.
    »Nach seiner Einlieferung in die Klinik hieß es zunächst, wir sollten Abschied von ihm nehmen.« Jasha fühlte spontan wieder die Ohnmacht und Hilflosigkeit, die ihn bei diesen Worten erfasst hatten. Er sah noch das kummervolle Gesicht seiner Mutter vor sich, hörte Firebirds zerrissenes Schluchzen. Er drückte Anns Hand, als wäre sie sein rettender Anker. »Inzwischen ist er auf dem Weg der Besserung und kann vermutlich demnächst wieder nach Hause.«
    »Alle Achtung. Und wie haben sie ihn therapiert?«
    »Die Ärzte können ihn nicht therapieren. Sie wissen nicht mal richtig, was ihm fehlt.«
    »Sie schicken ihn nach Hause und wissen nicht mal, was er hat?« Sie hob die Stimme. »So einfach würde ich mich an eurer Stelle nicht abspeisen lassen. Die Ärzte sollen euch klipp und klar …«
    »Sie meinten, sie wollen die Krankheit nach ihm benennen.« Sie schluckte. »Entschuldige. Das war voreilig von mir. Ich mag deinen Dad. Er ist ein netter Typ. Ich meine, ich hab bisher nur mit ihm telefoniert, aber am Telefon ist er immer so herzerfrischend fröhlich. Neulich fragte er mich, wie alt ich sei und warum ich nicht …«
    Sie wurde unvermittelt knallrot im Gesicht, und Jasha amüsierte sich zum ersten Mal wieder köstlich, seitdem seine Mutter ihre Prophezeiung abgegeben hatte.

    »Er hat dich gefragt, wie alt du bist und warum du mich nicht heiraten willst, stimmt’s?« Jasha erwog, ob er ihr reinen Wein einschenken sollte. Nein, dafür war es noch entschieden zu früh. Stattdessen sagte er: »Auf unserer Party am vierten Juli hat er nämlich versucht, mich meistbietend an eine der anwesenden Frauen zu versteigern.«
    »Du machst wohl Witze, was?«
    Jasha kostete ihre Verblüffung weidlich aus. »Er nannte meine Vorzüge und bot mich wie einen Preisbullen feil. Rurik übrigens auch.«
    »Macht er das öfter?«
    »Nein, meistens liest er Fachzeitungen und regt sich über die idiotischen Gesetze auf, die die Weinindustrie regulieren, oder er beschwert sich über das Wetter, dass die Trauben nicht richtig reifen oder so. Er will auf jeden Fall Enkelkinder, und wenn mein Vater sich ein Ziel gesetzt hat, kommt man ihm besser nicht in die Quere.« Sie konnte ruhig wissen, wie Konstantine wirklich war. Nachher fiel sie noch aus allen Wolken. »Wenn wir hier fertig sind, fahren wir zusammen ins Krankenhaus.«
    Ann sah ihn erschrocken an.
    »Du wirst sie mögen«, meinte er begütigend. »Dann kannst du Firebird sagen, dass du dir was von ihr ausgeborgt hast.«
    »Ach ja, richtig.« Ann stand auf und lief abermals zur Tür.
    Er wartete, bis ihre Schritte auf der Treppe verklungen waren und sich ihr betörender Duft verlor.
    Dann tastete er eilends die Dokumente ab, auf der Suche nach verräterischen Unebenheiten oder dergleichen. Er schnupperte daran: Haftete ihnen etwa der Gestank der Varinskis an? Waren sie heimlich in seinem Büro gewesen?
    Er entdeckte nichts Ungewöhnliches.
    Er schüttelte den Aktenordner.
    Es fiel nichts heraus.

    Anns Aktentasche stand auf dem Tisch, edles schwarzes Vollrindleder, handgenäht mit Schulterriemen, gebürsteten Aluminiumbeschlägen und einem modischen Vorhängeschloss - ideal, um einen Minisender darin zu verstecken.
    Er durchwühlte ihre persönlichen Sachen und grinste, als er einen Umschlag öffnete und eine Notiz von Celia an Ann herausflatterte. Ein Blick darauf reichte, um zu erkennen, dass sie Mr.

Weitere Kostenlose Bücher