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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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…«
    »Ich sagte doch, das dauert zu lange. Wenn der Heilungsprozess einsetzt, bleibt das Teil drin, was auch immer er in mich reingeschossen hat, und das darf nicht passieren.«
    »Tickst du noch ganz richtig? So schnell heilt doch nichts!« Sie blaffte ihn an - nicht weil sie ihm nicht glaubte, sondern gerade im Gegenteil.
    »Ich hab ein Messer in der Tasche.«
    »Das scheinst du wohl ständig mit dir herumzutragen.« Verdammt, sie sollte sich ihren Sarkasmus verkneifen.
    »Äh … ja.« Er klang verblüfft.
    »Ich weiß.« Beim Security-Check am Flughafen hatte er schon zwei Mal eins rausrücken müssen. War vermutlich eine ausgemachte Männermacke, so ein sperriges Ding mit sich rumzuschleppen, dachte Ann. Wenn ihr jemand gesagt hätte, dass sie ihm mit der spitzen Klinge irgendwann einmal einen Pfeil aus der Schulter schneiden müsste, hätte sie sich an den Kopf getippt.
    Und jetzt hatte sie den Salat, seufzte sie.
    Sie riss einen der hübsch geknüpften Seidentroddel von den Vorhängen, lief wieder zu Jasha und band ihm damit provisorisch den Arm ab. Um den Blutfluss zu stoppen, der von seiner Schulter auf den Boden rann. »Wie kommst du darauf, dass er irgendetwas in dich hineingeschossen hat?«,
wollte sie wissen. »Ich meine, mal abgesehen von der Pfeilspitze.«
    »Schätzchen, wenn er mich hätte umbringen wollen, hätte er eine Knarre mit Zielfernrohr benutzt.«
    O Gott, Jashas T-Shirt war voller Blut. Sein Gesicht war kalkweiß, und die Pfeilspitze war tief in seine Schulter eingedrungen.
    »Ganz gleich, was es ist, es ist jedenfalls nicht tödlich.«
    »Es könnte eine Droge sein, damit ich mit ihnen kooperiere.«
    Plötzlich ging ihre Fantasie mit ihr durch.
    »Oder ein schleichendes Gift, wofür nur sie das Gegengift haben.«
    Er zog eine Grimasse. »Darauf wär ich nie gekommen.«
    »Weil du es abwegig findest!«, platzte sie heraus. »Aber das kam mal in irgendeinem Krimi. Das Ganze erinnert mich sowieso an einen schlechten Film!«
    »Ann.« Mit seiner gesunden Hand umklammerte Jasha ihr Handgelenk. Als sie ihn ansah, sagte er mit ruhigem Nachdruck: »Hol den Pfeil raus.«
    Sie schlug die Augen nieder. Es war allein ihre Schuld, dass man auf ihn geschossen hatte.
    Sie zog das Böse an. Und geriet dauernd an die falschen Menschen.
    » Schau mich an!« Er schüttelte ihren Arm. »Ich habe sonst niemanden, auf den ich mich verlassen kann. Niemanden au ßer dir.«
    Sie hob die Lider.
    Ihre Blicke verschmolzen.
    Sie schluckte.
    »Ich habe niemanden, nur dich.«
    »Scheißtyp. Quatsch keinen Mist, du verdammter Charmebolzen. Jetzt bist du wohl völlig übergeschnappt?« Sie brachte
das nicht. Nie im Leben. Sie kniete sich neben ihn, zog das Messer aus seiner Jeanstasche. Dabei zitterten ihre Hände so stark, dass sie es fallen ließ. »Eigentlich müsste es vorher desinfiziert werden.« Sie schlitzte sein T-Shirt vom Kragen bis zum Ärmel auf, legte seine Schulter frei.
    Der Pfeil hatte sich in die straffe glatte Haut seines trainierten Schultermuskels gebohrt. Blut - verkrustetes Blut, frisches Blut - färbte die Wunde schartig rötlich braun. Sie schluckte. Kämpfte gegen eine plötzlich aufsteigende Übelkeit an. Und gegen die Tränen, die ihr in die Augen schossen.
    »Mit ein paar Bakterien bringst du mich nicht um.« Er klang sehr sicher. »Offen gestanden kannst du mich überhaupt nicht umbringen. Du musst die Wunde vorsichtig öffnen, bis du den Pfeil mühelos herausziehen kannst, und dabei versuchen, nicht zu viel gesundes Gewebe zu verletzen.«
    »Okay.« Denk dran, es könnte Gift sein, ermahnte sie sich. Die scharfe Klinge verharrte unschlüssig über der Wunde.
    »Drogen sind eher wahrscheinlich«, versetzte er, als ahnte er ihre Bedenken. »Bitte, Ann, tu es für mich.« In seiner Stimme schwang ein flehender Unterton.
    Die Tränen, die sie mühsam zurückgeblinzelt hatte, kullerten ihr aus den Augenwinkeln. Sie wischte sie fort und schnitt.
    Seine Haut war straff. Die Muskulatur fest und gut durchblutet. Rohes, blutiges Fleisch. Sie setzte das Messer neben dem Pfeil an, grub die scharfe Klinge behutsam in das Gewebe. Und brauchte einen langen Augenblick, bis sie merkte: »Ich fühle den Knochen. Die Pfeilspitze ist bis zum Knochen eingedrungen.«
    »Ich weiß«, murmelte er mit erstickter Stimme.
    Sie brachte es nicht fertig, ihn anzuschauen. Ein Blick in sein schmerzverzerrtes Gesicht, und sie hatte Bammel, die unfreiwillige
Operation fortzusetzen. »Wie bekomm ich die jetzt

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