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Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01)

Titel: Nachtschwarze Küsse - Scent of Darkness (Darkness Chosen 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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seufzte erleichtert auf. »Du hast das Ding komplett rausgeholt. Siehst du?« Er hielt die Pfeilspitze ins Licht. »Siehst du die winzige Bruchkante? Sie ist wie eine Perforation in die Spitze eingefräst, damit das Ende im Knochen stecken bleibt.
Bei meinem Metabolismus würde sie mit dem Knochen verwachsen. Und dann könnten sie jeden Schritt von mir verfolgen.«
    Sie drehte den Kopf weg. Einfach ekelhaft, dieses blutige Ding anzustarren. Ihr war sterbensübel. Hinzu kamen ihre Panik, die Schmerzen in der Hand und das Gefühl, dass sie gleich in Ohnmacht fallen würde.
    »Sei froh, dass du die Prozedur nicht nochmal wiederholen musst.«
    Sie riss ruckartig den Kopf zu ihm herum. »Nochmal wiederholen?«
    »Wenn die Spitze nicht mit herausgekommen wäre …«
    »O Gott, bei aller Liebe …«
    »Lass den da oben aus dem Spiel - der Allmächtige ist uns nicht sonderlich zugetan. Sagen wir mal so, du hättest es aus Liebe zu meiner Familie getan. Meine Lieben sind zwar bisweilen unerträglich, trotzdem würden sie sich ein Bein ausreißen, um mir zu helfen. Und ich würde alles tun, um sie zu retten.«
    Familie? Sehen so die Opfer aus, die man für die Familie bringen muss? »Ich wäre besser gefahren.«
    »Aber du konntest mich nicht kaltherzig verlassen.« Er streichelte Anns Arm. »Oder sie.«
    »Sie?«
    »Die Madonna.«
    Ann zog die Ikone aus ihrer Tasche und zeigte sie ihm. »Irrtum. Schau mal, ich trag sie bei mir.«
    Er lachte milde und schloss die Augen. »Lass uns hierbleiben. In der Halle sind wir gut aufgehoben. Die Bewegungsmelder sind über den Fenstern angebracht, zudem kann man durch die dicke Bleiverglasung kaum etwas erkennen. Und wenn jemand einbricht, geht die Alarmsirene an. Die lokale Polizei ist zwar wenig versessen darauf, dauernd von meinem Alarm behelligt
zu werden, aber die Jungs haben sonst nicht viel zu tun. Außerdem spende ich einen Haufen Geld für ihre Pensionskasse. Die werden im Ernstfall zu uns rauskommen.«
    Sie schaute sich um. Ja. Momentan fühlte sie sich hier verhältnismäßig sicher. Wenn sie jetzt zur Wand schlenderte, würde sie den Alarm auslösen.
    »Duck dich«, warnte Jasha.
    »Ich weiß.« Wann hatte sie eine Kämpfermentalität entwickelt? Draußen war noch immer strahlender Morgen - wie war es möglich? -, und sie hatte gedacht, im Hellen wäre ein Angriff unwahrscheinlich.
    Ein Angriff. Sie war eine moderne junge Frau. Wieso sorgte sie sich da um einen Angriff?
    Sie spähte zu Jasha. Weil sie eben einen Pfeil entfernt hatte bei einem Mann, der sich vor ihren Augen in einen Wolf verwandelt hatte.
    Das Ganze war eine Halluzination, völlig abstrus und abwegig, das glaubte einem kein Mensch.
    Wie dem auch sein mochte, Jasha sah jedenfalls zum Fürchten aus. Blutverschmiert, blass und schweißgebadet. Er stand unter Schock. »Mir ist kalt«, sagte er und schauderte.
    Sie legte ihm mitfühlend ihre Hand auf die Brust, dann stand sie auf, lief zum Sofa, wo sie ein Kissen und eine Decke holte.
    Als sie zurückkehrte und seinen Kopf anhob, hatte er die Augen geöffnet, zornig gelb glühend.
    Sobald er Ann erkannte, entspannte er sich. »Danke«, flüsterte er. »Für alles.«
    Als wenn sie eine Wahl gehabt hätte. Sie schob ihm das Kissen unter den Kopf und stopfte die Decke um seinen zitternden Körper. »Weshalb sträubst du dich eigentlich so dagegen, dass ich die Polizei verständige? Kannst du mir das mal erklären?«

    »Weil sie dann vermutlich diesen obskuren Jäger drankriegen und der wird gegenüber dem Sheriff behaupten, dass ich ein Wolf bin. Und wenn sie dich befragen, wirst du erröten und wild herumstammeln, weil du eine grottenschlechte Lügnerin bist. Hinzu kommt, dass meine Verletzung sehr schnell heilen wird. Folglich würde jeder Arzt mutmaßen, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und irgendwelche Spekulationen wollen wir in jedem Fall vermeiden.« Er fixierte sie mit seinen irisierenden Augen. »Oder?«
    »Hmm ja, was du sagst, stimmt.« Bedauerlicherweise halluzinierte sie nicht, seufzte Ann. Es war keine Sinnestäuschung, und sie musste sich der Realität stellen, dass seit gestern Abend unendlich viel passiert war. »Es war aber nicht der betrunkene Schütze aus der Zeitung, oder?«
    »Doch. Der betrunkene Jäger und einer meiner Cousins.«
    Sie hakte nicht nach, woher er das wusste. Sie glaubte ihm einfach. »Wieso würde dein Cousin versuchen, dich zu töten? Sag jetzt nicht, weil deine Eltern geheiratet haben.«
    »Wenn er mich

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