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Nackt in der Zwangsjacke

Nackt in der Zwangsjacke

Titel: Nackt in der Zwangsjacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Dale !« schrie sie plötzlich aus vollem Hals. »Dale — Hilfe!«
    Etwa zehn Sekunden später trat
Forest aus der Haustür, mit einem verquollenen Gesicht, als sei er gerade aus
dem Schlaf hochgeschreckt. Die blonde Dame begann, sich wie wild zu winden,
aber ich behielt sie eisern im Griff.
    »Was, in aller Welt...« Forest
starrte uns mit ungläubig geweiteten Augen an.
    »Tu doch was, Dale«, flehte die
Blondine. »Er ist ein Lustmolch und hat meine — hat mich durch das Tor gepackt !«
    »Haben Sie den Verstand
verloren, Holman ?« knirschte Forest.
    »Mir geht es nur um einen
kleinen Plausch mit Ihnen, Freundchen«, sagte ich. »Also machen Sie das Tor
auf, dann lasse ich auch Ihre Mutter hier los .«
    »Seine Mutter !« kreischte die Blonde auf. »Also, Sie...«
    » Halt’s Maul«, befahl Forest . »Ich mache ihm auf, dann läßt
er dich los, und ich schlage ihn zu Brei !«
    Er bediente den Türdrücker, und
als die Torflügel aufschwangen, ließ ich die Dame los. Sie fauchte wütend,
machte einen vergeblichen Versuch, den überdehnten Bikini zurechtzurücken, und
rannte dann x-beinig zum Haus.
    Forest kam mit grimmig
entschlossenem Gesicht und erhobenen Fäusten auf mich zu. Ich ließ ihn richtig
nahe kommen, bevor ich den .38er aus dem Gürtel zog und Forest den Lauf in den
Bauch rammte.
    »Ein einziger Mucks«, warnte
ich ihn, »und Sie haben einen zweiten Nabel! «
    »Sie können nicht...« Er atmete
heftig. »Das dürfen Sie nicht... Haben Sie denn wirklich nicht mehr alle Tassen
im Schrank, Holman ?«
    »Warum gehen wir nicht ins Haus
und unterhalten uns darüber ?« schlug ich vor.
    »Also gut. Aber nehmen Sie
diese verdammte Kanone weg«, murmelte er.
    Als wir das Wohnzimmer
erreichten, war die Blondine nirgends mehr zu sehen. Forest ließ sich in einen
Sessel fallen und starrte mich böse und schmallippig an.
    »Na denn, Holman, was wollen
Sie von mir ?«
    »Ich will alles wissen über
Carl, Otto und Cassie«, teilte ich ihm mit.
    »Nie von ihnen gehört. Was sind
sie — Sexartisten vom Times Square, die dreimal pro Nacht fürs Publikum auf der
Bühne vögeln ?«
    »Denken Sie nochmals nach,
Dale«, riet ich und klopfte ihm scharf mit dem Revolverlauf gegen die Stirn.
»Und während Sie sich an diese drei erinnern, fällt Ihnen vielleicht auch zu
Chuck Adams was ein .«
    »Wenn Sie mich erschießen
wollen, Holman«, sagte er gepreßt, »dann tun Sie’s besser gleich. Denn bei
erstbester Gelegenheit, das schwöre ich Ihnen, bringe ich Sie um .«
    »Sie konzentrieren sich nicht
richtig, Dale«, mahnte ich und schlug ihm den Revolver abermals gegen die
Stirn, nur ein bißchen fester diesmal.
    »Du gottverdammter
Schweinehund«, knirschte er, »ich erwürge dich mit meinen eigenen Händen !«
    »Wir kommen zwar überhaupt
nicht voran«, sagte ich, »aber es ist ja nicht mein Fell, das hier lädiert wird.
Wenn Sie nicht sehr bald auspacken, wird es für Sie immer nur schmerzhafter.
Mit diesem Revolverlauf kann ich Ihr Gesicht in Fetzen reißen, und dann sind
Sie Ihr einziges Betriebskapital los. Als Schauspieler sind Sie nämlich
miserabel, vergessen Sie das nicht .«
    Seine gefleckten Augen
glitzerten vor weißglühender Wut, aber er fuhr zurück, als ich den Revolver zum drittenmal hob.
    »Also gut«, knurrte er. »Amanda
hatte in Europa einen völligen Zusammenbruch, man mußte den Film einmotten, so
schlecht war er. Also kehrte sie zurück, und ich halte jede Wette, daß sie
schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz normal war. Zwei Wochen lang wurde es
von Tag zu Tag schlimmer mit ihr, bis sie mir davonlief .« Er zuckte die Schultern. »Allzu traurig war ich nicht darüber. Ich war eher
froh, sie vom Hals zu haben, denn allmählich fing sie an, auch mich verrückt zu
machen. Als nächstes rief mich dann ein Kerl namens Chuck Adams an: Amanda
wolle mit ihm durchbrennen, und ob mir das recht sei ?«
    »Ob Ihnen das — was?«
    »Ich weiß, wie es klingt.
Zuerst hielt ich ihn für einen Spinner. Aber dann erwähnte er, daß Marian
Byrnes seine Freundin gewesen sei, und das Ganze klang schon plausibler. Diese
Walküre war so etwa die einzige Freundin, die Amanda je gehabt hatte, also konnte
ich mir ausrechnen, daß sie sich bei ihr versteckt hielt .«
    »Was haben Sie Adams gesagt ?«
    »Daß es mir scheißegal sei, was
sie täten. Dann habe ich aufgelegt .«
    »Und?«
    »Nach drei Monaten etwa rief er
nochmals an. Angeblich hätten sie Probleme, sagte er. Das Geld sei ihnen
ausgegangen,

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