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Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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des Nebels den auf den Dachziegeln befindlichen Schmutz aufgeweicht und glitschig wie Schmierseife gemacht hatte, erreichte der Mann sicher das kleine Fenster. Schon beim zweiten Versuch, die einfache Verriegelung mittels eines Drahthakens zu lösen, gab der Verschluß nach.
    Der Weg ins Innere des Hauses war frei. Vorsichtig zwängte sich der eigenartige Besucher durch die schmale Öffnung. Seine Füße kamen auf die Bretter des Dachbodens, und ohne die geringste Erschütterung zu verursachen, hatte er den Vor»
    platz seines Lauscherpostens erreicht. Jetzt galt es nur noch, leichten Fußes bis zur Bodenklappe zu* huschen um von dort aus einen Einblick in Larry Hickoocs Raum zu gewinnen.
    Es war zwar eine Entfernung von fünf Yards; doch diese geringe Entfernung legte der Eindringling nur im Schneckentempo zurück. Es war auch nicht ganz einfach, lautlos zwischen dem auf dem Boden liegenden Gerümpel hindurchzufinden. Außerdem begann der Mann jetzt schon auf das unter ihm befindliche Stimmengewirr zu lauschen. Drei verschiedene Stimmen hatte er ausgemacht, als er sich behutsam an der Bodenklappe niederließ und sich auf eine längere Sitzung vorbereitete. Als er durch einen in der Klappe befindlichen Ritz lugte, konnte er fast den ganzen unter ihm befindlichen Raum überblicken. Er wurde von einer nicht umhüllten Birne beleuchtet und war nur wenige Quadratmeter groß. Die Einrichtung des Raumes war mehr als spartanisch einfach. Um einen wackligen, überdimensionalen Tisch standen einige Stühle. An der Längsseite des Raumes, gleich neben der einzigen Tür standen zwei Schränke, auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine breite Liege. Das war aber auch alles, was dieser Fuchsbau auf zu weisen hatte. Wer bei Larry Hikkooc ein behaglicheres Wohnzimmer erwartet hatte, wurde beim Betreten dieses Raumes arg enttäuscht.
    Genauso erging es dem dicken Forrest Bloomedy im Augenblick. Während der Wohnungsinhaber, sowie seine rechte Hand — George Williams — sich bereits an dem Tisch niedergelassen hatten, stand der Erpresserboß immer noch unschlüssig in der Türöffnung und rümpfte die Nase.
    Verächtlich warf er dabei einen kurzen Blick in die Runde. Seine schon unter dem Nullpunkt befindliche Laune, schien noch um einige Grade tiefer zu sinken.
    Bissig krächzte er seinen früheren Komplizen an:
    „Hast dich während der letzten zehn Jahre, seitdem wir nicht mehr zusammen mixen, verdammt nicht verändert. Immer noch dieser Schmutz und Dreck. Goddam, ich kann dich einfach nicht verstehen; du verdienst doch wirklich genug, so daß du dir ńe bessere Behausung leisten könntest. Wenn ich an deiner Stell wäre, dann . . . . „
    „Dann würdest du dir auch keinen first- class - Luxus erlauben", unterbrach Larry Hickooc den Belehrungsversuch seines ehemaligen Komplicen gereizt.
    „Warum soll ich mein Geld für die sogenannte moderne Wohnkultur ausgeben, he!
    Es wäre ' rausgeschmissenes Geld, da ich doch jede Stunde damit rechnen muß, daß einer dieser Schnüffler daherkommt und mir die stählernen Armbänder anlegt. No, no Forrest, der alte Larry weiß schon, was er mit seinen sauer verdienten Lobbys anfangen soll.
    Außerdem habe ich momentan ganz andere Sorgen, als mich noch weiter mit dir über solche Nebensächlichkeiten zu unterhalten. Machen wir also Schluß damit.“
    „Na, mir soll es eigentlich egal sein, wie du hier haust*', gab Forrest Bloomedy einlenkend zurück.
    „Kommen wir also zur Sache. — Warum hast du mich bei diesem Sauwetter hierherkommen lassen? — Wenn die Angelegenheit für dich so brandeilig ist, hattest du mich ja im Laufe des Tages in St. Marilebone aufsuchen können."
    Während er nun die klapprige Tür hinter sich zuzog und sich Larry Hickooc gegenüber auf einen der Stühle pflanzte, kam dessen sarkastische Antwort:
    „Forrest, — ich weiß, daß du einer der Großen geworden bist. Aber das besagt noch lange nicht, daß deine Macht ewig dauern wird. Schon morgen kann es anders sein."
    „Red' nicht so geschwollen um den heißen Brei herum", brauste der Dicke auf.
    „Deck die Karten endlich auf ! — Was ist es?"
    „Was es ist?" lachte Larry Hickooc hämisch auf.
    Mensch, lebst du denn auf dem Mond. Ist dir noch nicht zu Ohren gekommen, daß seit einigen Tagen hier eine Bestie wütet, die es speziell auf uns und unsere Leute abgesehen hat?"
    „Das schon — aber was habe ich damit zu tun",
    sagte Forrest Bloomedy eiskalt und spielte den Unerschrockenen.
    Obwohl es

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