Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
ihm nicht gerade wohl bei dem Gedanken an diese Bestie zumute war, behielt seine Überheblichkeit die Oberhand.
    „Nun, was du oder deine Leute mit dieser Sache zu tun haben könnten ist folgendes", knirschte Larry Hickooc den Erpresserboß an und schnaufte weiter:
    „Schon morgen kann es sein, daß du durch einen Wisch aufgefordert wirst, von deinen letzten Einnahmen eine beträchtliche Summe einem gewissen ,Hai'
    abzuliefern. — He, — was würdest du dann machen?"
    „Ich erwiderte Forrest Bloomedy mit einem spöttischen Lächeln auf seinen wulstigen Lippen. „Ich würde nicht die Hosen so voll haben wie du, sondern dem Burschen einmal zeigen, was eine Harke ist. — Hast du mich etwa nur deswegen herkommen lassen, um mir diese blöde Frage vorzulegen?"
    „Nein! Deswegen nicht allein Forrest", kam Larry Hickcooc, die erneute Schmähung des Dicken überhörend, mit verhaltener Stimme auf den Kern der Sache zu sprechen.
    „Ich habe dir einen Vorschlag zu unterbreiten, der zur Vernichtung des Haies führen soll. — Wir, das heißt: Fast alle Chefs der hier ansässigen Gangs haben gestern nacht in Lansbury eine Zusammenkunft gehabt. Es waren achtzehn Mann versammelt —
    und alle haben sich einmütig bereit erklärt, ihren Teil dazu beizutragen, um gemeinsam diesen „THE SHARK" zur Strecke zu bringen. Wir werden den Mörder so lange Jagen, bis wir ihn gestellt und ausgelöscht haben . .
    Weiter kam Larry Hickooc vorerst nicht...
    „Lassen Sie Larry doch erst einmal ausreden, Mister Bloomedy", mischte sich zum ersten Male der bisher schweigsam gewesene Georg Williams in das Gespräch, da Forrest Bloomedys Baß noch während Larry Hickoocs Worten in ein dröhnendes Lachen ausgebrochen war.
    Das ist doch das blödeste, was ihr euch seit Jahren mal wieder geleistet habt", sagte Forrest Bloomedy dennoch.
    „Da setzen sich die größten Halsabschneider und Schurken der Stadt friedlich zusammen und palavern darüber, wie sie einem ihrer Berufsgenossen den Kehraus machen können, nur weil er auf seine Art sein Gangstertum betreibt." Wieder prustete der Dicke los und sein japsender Atem hörte sich mehr wie das Quietschen einer verrosteten Türangel an.
    Doch dann beruhigte er sich wieder.
    Wie ein auf das Trockene geratener Fisch schnappte er nach Luft — und seine feucht gewordenen Augen besahen sich derweil die niedrige Decke des Raumes. —
    Langsam betrachteten sie die direkt über ihm befindliche Bodenklappe – und kehrten dann wieder zu seinem früheren Komplicen zurück.
    Als er seine Fettpolster auf der Stirn in Falten legte und erneut zu sprechen begann, hörte es sich in der unmittelbaren Nähe der drei Gangster so an, als blase irgendwo ein leichter Wind durch die Balken. —
    Was keiner der drei an dem Tisch sitzenden Gangster vernommen hatte, war das tiefe Aufatmen des Mannes gewesen, der sich immer noch oberhalb der Bodenklappe auf seinem Lauscherposten befand. Auch jetzt verließ er noch nicht seinen Platz, sondern blieb auf der Klappe sitzen. Lediglich der Druck seiner um seine Remington-Pistole gespannten Finger ließ nach.
    „Ist denn keinem von euch Trotteln der Gedanke gekommen, daß sich der Gesuchte vielleicht selbst unter den Versammelten befinden könnte", klang Forrest Bloomedys Organ wieder in dem Raum auf.
    „No, Forrest — Das glaube ich nicht", konnte Larry Hickooc nur vage zur Antwort geben.
    „So, du glaubst es nicht?" höhnte der Erpresser weiter. „Woher soll denn dieser `Hai'
    sein Wissen über die einzelnen Einnahmen der Gangs haben? Doch nur dadurch, daß er selbst einer Gang angehört. — Oder bist du etwa anderer Meinung?"
    „Du magst ja recht haben, Forrest! — Aber was sollen wir denn machen? — Sollen wir etwa abwarten, bis uns der ,Hai' nach und nach abgeschlachtet hat? — Oder etwa auf seine frechen Forderungen eingehen?"
    „Das ist euere Sache!" war die knappe Antwort Forrest Bloomedys.
    „Ich jedenfalls wüßte, wie ich mich diesem Burschen gegenüber zu verhalten hätte."
    „Also mit anderen Worten, Forrest; — du beteiligst dich nicht an unserer Selbstaktion, die wir gegen diesen ,Hai' durchführen?"
    „No, Larry! — So, wie ihr euch das gedacht habt, geht es nicht! — Ihr seid ein viel zu großer Haufen — und jedes euerer Unternehmen würde dem ,Hai' lange vorher bekannt sein. — Außerdem frage ich, wie habt ihr euch die Jagd auf diesen ,Haì überhaupt vorgestellt? Soweit ich weiß, hat er es bisher immer noch verstanden, unerkannt zu

Weitere Kostenlose Bücher