Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nackte Angst

Nackte Angst

Titel: Nackte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
Vom Netzwerk:
jedem einzelnen seiner Leute zu dem im Raum befindlichen Fenster hin. Während er mit wenigen Schritten, den Raum durchmaß, auf dem Absatz kehrt machte und wieder zu seinem vorherigen Standplatz zurückkehrte, überprüfte er noch einmal genau seine eigenen Gedanken.
    „Es ist nach Lage der Dinge schwer zu sagen, ob Wachtmeister Wheeler zu dieser Stunde noch unter den Lebenden weilt", begann er mit ruhiger Stimme.
    „Auch wenn unsere Suche vorerst ergebnislos verlaufen ist und wir keinen Anhaltspunkt für sein Verschwinden gefunden haben, so besteht meiner Meinung nach noch immer kein Grund, ausgerechnet das Schlimmste zu befürchten. — Es gibt nämlich außer der Möglichkeit, daß war ihn eines Tages aus der Themse ziehen müssen, noch eine andere.
    Nämlich, daß er sich in oder außerhalb unserer Stadt befindet, aber sich aus eigener Kraft nicht zu befreien weiß. — Ich möchte Sie keineswegs zu einer trügerischen Hoffnung verleiten. Wenn Sie mich fragen, ob Wachtmeister Wheeler noch lebt, so sagt mir mein Gefühl — ja! Mein Verstand kann ohne Tatsachen nichts anderes denken."
    Hätte ihnen dieses nicht Kommissar Morry gesagt, so hätten sie nur ein mitleidiges Lächeln gezeigt. — So aber sagte es ihnen ein Mann, von dem sie aus Erfahrung wußten, daß er sich fast noch nie getäuscht hatte.
    Irgendwie, wenn auch nicht restlos erleichtert, verließen sie nach einiger Zeit das Zimmer ihres Chefs. Sie waren bereit, jederzeit ihr Leben für ihn in die Bresche zu schlagen . .
    Dennoch! — Hatte sich Kommissar Morrys Instinkt hier nicht getäuscht? —

Kapitel 7
    Diese Nacht hatte es in sich!
    Nicht nur das Hafengebiet zitterte nach der unerwarteten Razzia der Polizei.
    Nein!
    Auch in der feudalen Appartementwohnung am Lisson- Grove in St. Marylebone fiel ein Mann, aus allen Wolken: Forrest Bloomedy
    Der Grund seiner Raserei war aber nicht das Vorgehen der Polizei im Hafengebiet,
    — wo sich im Augenblick noch ein Teil seiner Spießgesellen aus der Schlinge zu ziehen suchten, die man ihnen im Headquarters von Scotland Yard um den Hals zu legen drohte.
    Nein! — Ein winzig kleiner Wisch, ein Stückchen Papier mit aufgeklebten Zeitungsbuchstaben war die Ursache seiner Erregung.
    Wie ein Stier raste er in seinen Zimmern umher. — Immer wieder warf er einen scheuen Blick auf den auf seinem Schreibtisch befindlichen Bogen:
    Bloomedy! — Wenn auch Deine Einnahmequelle bei Cecil Rheithway versiegt ist, so ist es nun an der Zelt; mein langes Schweigen gebührend zu bezahlen. Hinterlege tausend Pfund noch morgen nacht am Regents-Park und zwar vom Clarence-Gate aus am ersten Weg links, dann unter der dritten Bank! —
    Sei vorsichtig, die Nacht ist schwarz — und komme allein!
    THE SHARK!"
    Diese Aufforderung hatte Forrest Bloomedy wie Blitz aus heiterem Himmel getroffen. — Er hatte das Schreiben vor etwa zehn Minuten', als er von einer ausgiebigen Nachtwanderung aus dem Londoner Vergnügungsviertel Mayfair heimgekehrt war, erhalten. Er traute seinen Augen nicht, als da plötzlich ein an ihn adressierter Briefumschlag auf dem Boden seines Foyers lag.
    Nichts Gutes ahnend, hatte er den Umschlag mit fahrigen Händen auf gerissen. Jetzt kannte er die nach seiner Ansicht unverschämte Forderung schon auswendig.
    Nachdem seine erste Wut verflogen war, wollte er es dem Kerl einmal zeigen was es hieß, Forrest Bloomedy erpressen zu wollen.
    „Haha - keinen Pfund bekommst du von mir!" lachte er auf.
    „Warte, dir werde ich es zeigen, mein Bürschen !" Er ging in sein Foyer. Die Wählscheibe seines Telephons drehte sich. — Dann medelte sich nach einer Weile Matt Bacflowers aus seiner Kellerspelunke in der Prusom – Street.
    „Damn't Matt! - Wie oft muß man denn bei dir läuten, ehe du an den Apparat gehst?"
    knurrte der Gangsterboß böse in die Muschel.
    Aber der Wirt war augenblicklich nicht in der Verfassung, sich anmeckern zu lassen.
    In der gleichen Tonart seines Gesprächspartners fauchte er los:
    „Verfluchte Sauerei! - Welcher Idiot brüllt wie ein Löwe, ohne seinen Namen zu nennen?"
    Sofort sah Forrest Bloomedy seinen Fehler ein und ruhiger kamen schon seine folgenden Worte: „Matt! - Hier ist Bloomedy, Forrest Bloomedy. Hör' zu, ich habe mit dir zu reden. Schicke mir sofort einige meiner Leute hierher, zur St.Marybelone-Station. Sie sollen sich etwas beeilen, denn . ..“
    Das geht nicht, Mister Bloomedy!" unterbrach der Dicke die Anforderung des Gangsterchefs.
    „Was heißt hier, es geht

Weitere Kostenlose Bücher