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Nadelstiche

Nadelstiche

Titel: Nadelstiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baden & Kenney
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für dich mitzubestellen.«
    »Das Übliche?«, fragte Pasquarelli hoffnungsvoll.
    »Gibt’s denn noch was anderes?«
    »Gut. Könnte die letzte Mahlzeit sein, die ich heute kriege. Der Fall wird von Minute zu Minute seltsamer, und der Commissioner macht uns Dampf; er will endlich Ergebnisse.«
    »Was habt ihr über Amanda Hogaarth rausgefunden?«
    Pasquarelli trank einen kräftigen Schluck von seinem Bier, ehe er antwortete. »Die Frau lebte seit acht Jahren in der Wohnung«, begann er. »Es scheint, als wäre sie eines schönen Tages einfach so in New York aufgetaucht. Wir konnten keinen Anhaltspunkt für ihren vorherigen Aufenthaltsort finden. Keine Verwandten. Wie gesagt, im Mietvertrag hat sie ihren Anwalt als Ansprechpartner für Notfälle angegeben. Der Mann sagt, er hat sie nur einmal gesehen, vor acht Jahren, als er ihr Testament aufgesetzt hat. Sie hat ihr ganzes Geld – die Kleinigkeit von zwei Millionen – einem Laden namens Family Builders vermacht.«
    »Und das ist …?«
    »Eine gemeinnützige Adoptionsagentur für schwer vermittelbare Kinder. Also solche, die schon etwas älter sind, behindert oder emotional gestört. Die Leute da können ihr Glück gar nicht fassen.«
    »Lass mich raten: Die haben noch nie was von Amanda Hogaarth gehört.«
    Pasquarelli nickte. »Steht nicht in ihrer Adressenkartei, hat sich nie um eine Adoption bemüht, hat ihnen noch nicht mal zu Weihnachten zehn Dollar überwiesen.«
    »Die Nachbarn, das im Haus beschäftigte Personal – was wissen die über sie?«
    »Rein gar nichts. Die Nachbarn sagen, sie hat nur gegrüßt, wenn sie zuerst gegrüßt wurde, sonst ging sie einfach an einem vorbei. Sowohl der Türsteher als auch der Portier sagen, die Frau hatte ihrer Erinnerung nach nie Besuch, und der Türsteher ist schon seit acht Jahren da. Sie ging fast jeden Vormittag so gegen zehn aus dem Haus und kam gegen zwei wieder.«
    »Und wohin ging sie?«
    »Zum Einkaufen in der näheren Umgebung, anschließend zum Lunch in einem Coffeeshop auf der Madison Avenue, Ecke 60. Gab jedes Mal ein dickes Trinkgeld, plauderte nie mit den Kellnern. Richtig unheimlich, dass sie nicht mal ab und an ein paar Worte mit jemandem gewechselt hat. Ich meine, wie kann man denn acht Jahre in New York leben und nie mehr sagen als ›Ich hätte gern ein Thunfischsandwich‹?«
    »Sie muss doch irgendwelche Spuren finanzieller Art hinterlassen haben«, sagte Jake.
    »Keine Kreditkarten. Hat alles bar bezahlt. Hatte rund fünfhunderttausend in Einlagenzertifikaten bei der Citibank, den Rest in einem Aktienportfolio mit Standardwerten. Alle paar Monate verkaufte sie ein Zertifikat, ließ das Geld auf ihr Girokonto überweisen und lebte dann davon. Beim Finanzamt ist sie erst seit acht Jahren erfasst, als sie anfing, Kapitalertragssteuer zu zahlen. Anscheinend hat sie nie gearbeitet.«
    »Zumindest nicht in diesem Land«, schränkte Jake ein. »Denk an das spanischsprachige Kochbuch und die Tatsache, dass ihre Zahnfüllungen offenbar nicht in den USA gemacht wurden. War sie Immigrantin? Habt ihr die Akten der Einwanderungsbehörde überprüft?«
    »Sind dabei. Deren Computer haben ein paar Hogaarths ausgespuckt, die altersmäßig ungefähr passen. Die kommen alle aus Deutschland, und man weiß, was aus ihnen geworden ist. Die von der Einwanderungsbehörde suchen weiter.«
    Die Kellnerin brachte ihre Bestellung: zwei dicke Cheeseburger mit Extraspeck, Pommes und frittierte Zwiebelringe im Teigmantel. Kein Fitzelchen Grün in Sicht, nicht mal ein Gürkchen.
    »Ah, Herzinfarkt auf einem Teller.« Jake seufzte.
    Pasquarelli griff freudig nach seinem Burger. »Hab ich dir schon erzählt, dass meine Tochter meint, ich sollte anfangen, Tofuburger zu essen?«
    »Das hast du nun davon, dass du sie aufs College in Vermont geschickt hast.« Jake biss in das pure Nirwana des Ian’s-Pub-Burgers, fetttriefend und stolz. »Also was wusste diese ältere Dame, die mit niemandem geredet hat, das es wert war, sie dafür zu foltern?«
    »Wie zum Teufel soll ich das rausfinden, wenn ich nicht mal einen einzigen Menschen auftreiben kann, der sich je mit ihr unterhalten hat?«
    »Versuch’s noch mal bei diesen Family Builders«, riet Jake. »Warum hat sie gerade dieser Einrichtung ihr Geld hinterlassen und nicht der Krebsforschung oder dem Roten Kreuz oder einem Heim für streunende Katzen? Das ist eine unbekannte Organisation. Da muss es irgendeine persönliche Verbindung geben.«
    Pasquarelli schwenkte ein Pommes in Jakes

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