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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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lächelnd, streckte sie ihm die Hand entgegen. »Alles wird gut werden.«
    Verwirrt schüttelte Amaury den Kopf, als ihm klar wurde, dass diese unerfahrene Frau ihn zu ermutigen versuchte. Als er ihr in das Zimmer folgte, fiel sein Blick auf den Wandschirm, den Rolfe Emma von einer seiner Reisen mitgebracht hatte. »Möchtet Ihr Euch hinter dem Wandschirm umkleiden?«, fragte sie, als ihr Mann sich zu ihr umwandte und sie ansah.
    »Nein, im Bett trage ich nichts.«
    »Oh!« Emma errötete bei dieser Antwort, fasste sich aber rasch wieder und ging zum Wandschirm. »Dann werde ich ihn benutzen, und Ihr könnt über das Zimmer verfügen.« Mit diesen Worten verschwand sie hinter dem Paravent.
    Amaury starrte auf den Paravent, hinter dem sich seine junge Frau verbarg. Dann sah er sich im Schlafgemach um. Es war ein dunkler, düsterer Raum, in dem das große Bett das Erste war, was ihm auffiel. Es schien ausreichend groß für ihn zu sein, wie er zufrieden feststellte. Und es war schwarz. Nicht das Holz, das war dunkel schimmerndes Mahagoni. Es waren die Laken und Decken und die Vorhänge, die ebenso schwarz waren wie das Kleid, das seine Frau zu ihrer Hochzeit getragen hatte.
    Amaury runzelte die Stirn, als er das sah. Nach den bisherigen Eindrücken zu urteilen, schien seine Frau eine ungewöhnliche Vorliebe für Schwarz zu hegen. Er würde sich darum kümmern. Der Raum wird mit anderer Bettwäsche viel freundlicher aussehen, entschied er, während er seinen Schwertgurt ablegte. Dann richtete er sein Augenmerk auf die übrige Ausstattung des Zimmers. An der dem Bett gegenüberliegenden Wand befand sich ein großer Kamin, vor dem ein Stuhl stand. Amaury würde dafür sorgen, dass ein zweiter daneben gestellt wurde. Der Gedanke, kalte Abende mit seiner Frau behaglich vor dem Feuer sitzend zu verbringen, hat etwas Angenehmes, dachte er mit einem leichten Lächeln. Sein Blick glitt über die
    Wandbehänge, und ein schon vertrauter Klang erfüllte sein Bewusstsein. Mein. Mein. Mein.
    Vor Zufriedenheit seufzend, schaute Amaury auf den Wandschirm, hinter dem seine Frau sich umkleidete. Offensichtlich stammte er aus einem weit entfernten Land. Auch wenn er noch nie etwas Ähnliches gesehen hatte, so sprachen die darauf gemalten Muster von exotischen Ländern und fremden Völkern. Das Rascheln von Stoff drang an sein Ohr, als seine Frau ihr Kleid über den oberen Rand des Wandschirms legte, und Amaury wurde ein wenig nervös, als er feststellte, dass Lady Emma im Gegensatz zu ihm keine Zeit verschwendet hatte. Er stellte sich vor, wie sie hinter dem Wandschirm ein Kleidungsstück nach dem anderen abstreifte.
    Doch dieses Bild verdrängte Amaury rasch wieder, als er spürte, dass sich dabei ein gewisser Teil seines Unterleibs zu regen begann. Es wäre nicht gut, sich jetzt schon zu sehr zu erregen. Womöglich hatte er eine lange und anstrengende Nacht vor sich, in der er seine jungfräuliche Gemahlin erst einmal umwerben musste. Und er wollte ihr diesen Akt so leicht und so erträglich wie möglich machen - soweit er es vermochte. Mit dieser Absicht begann er, sich rasch zu entkleiden. Er war unsicher, wie sie darauf reagieren würde, ihn in seiner ganzen Nacktheit zu sehen, und hielt es daher für besser, bereits im Bett zu liegen, wenn sie hinter dem Wandschirm hervorkam.
    Mochten seine Absichten auch die besten sein - er hatte sich gerade erst seiner Tunika entledigt, als Lady Emma hinter dem Paravent hervortrat und vor ihm stand. Amaurys Hände erstarrten am Taillenband seiner Hose, als er ihren Anblick auf sich wirken ließ. Seine Augen weiteten sich ungläubig.
    Allmächtiger, sogar ihr Nachthemd war schwarz! Besitzt sie denn kein einziges Stück Stoff, das nicht schwarz ist?, fragte er sich fassungslos, als er die üppigen Falten des Hemdes betrachtete, das sie vom Hals bis zu den Zehen umhüllte.
    Emma sah die weit aufgerissenen Augen ihres Mannes und bemühte sich, unter seinem Blick nicht nervös zu werden. Seine fassungslose Miene bestätigte ihr, dass ihre Vermutung, er sei noch unerfahren, richtig gewesen war. Sie setzte ein beruhigendes Lächeln auf, huschte an im vorbei zum Bett und kroch schnell unter die Bettdecken. Sie nahm sich viel Zeit, sorgsam alle Falten aus der Decke zu streichen, bis diese ihr ausreichend glatt erschien und sich in einer leichten Wölbung um ihren Körper schmiegte. Kaum war Emma damit fertig, schaute sie verstohlen zu ihrem neuen Ehemann, der noch immer an derselben Stelle wie zuvor

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