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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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Zubettgehens gleich gekommen. Amaurys Blick streifte die Frau neben sich, die ihm kaum bis zur Brust reichte, und er schluckte nervös. Alle Gedanken an Bertrand waren mit einem Schlag verschwunden.
    Lord Rolfe hatte sich große Mühe gegeben, die Unschuld seiner Cousine zu betonen. Wie die Gerüchte es besagt hatten, schien es so zu sein, dass Lady Emmas Mann ihr kein einziges Mal beigewohnt hatte. Es fiel Amaury schwer zu glauben, dass Fulk ein solcher Narr gewesen war, seine Frau derart zu vernachlässigen, und er war unschlüssig, ob er sich über diesen Umstand freute. Vermutlich sollte es erfreulich sein zu wissen, dass seine Frau vor ihm keinem anderen Mann gehört hatte, aber Amaury hatte noch nie mit einer Jungfrau geschlafen. Er war ein illegitimes Kind und wusste deshalb um die Last des Lebens eines Bastards. Er hatte für sich den Entschluss gefasst, dass er nie auch einen Bastard zeugen wollte und deshalb seine Aufmerksamkeiten den Marketenderinnen und Dirnen geschenkt, niemals jedoch einer unberührten Frau. Und deshalb befand er sich jetzt in einer verzwickten Lage. Da er noch nie einer Jungfrau beigewohnt hatte, hatte er wirklich keine Ahnung, wie er vorgehen sollte.
    Sein Blick glitt zum Gesicht seiner Frau. Sie schien völlig gelassen angesichts dessen, was jetzt kommen sollte, doch Amaury musste sich fragen, wie lange er hoffen konnte, dass das so blieb. Vermutlich genau bis zu dem Augenblick, an dem sich die Tür des Schlafzimmers hinter uns schließt, sagte er sich. Dann würde sie zweifellos in Ströme von Tränen ausbrechen und ihn so angstvoll anstarren, als sei er ein wildes Tier.
    Innerlich seufzend versuchte Amaury, sich an all das zu erinnern, was er von anderen über die Entjungferung einer Frau gehört hatte. Nach den Schilderungen waren Jungfrauen ein verschreckter Haufen. So viel war sicher. Und das erste Mal würde auch wehtun, war ihm erzählt worden. Natürlich, es war der Schleier des Mädchens. Der Mann musste ihn durchstoßen. Manchmal, so wurde gesagt, würde es auch bluten, und manchmal könnte es auch zu einer ziemlichen Anstrengung werden.
    Amaury musste einmal mehr schlucken, und er spürte, wie ihm kalter Schweiß auf die Stirn trat. Wie sollte er sich - mit all diesen Schilderungen im Kopf - dieser zerbrechlich wirkenden, kleinen Lady nähern? Es war unmöglich. Er würde sie schon allein durch sein Gewicht zerdrücken. Könnte sie mit seiner Leidenschaft mittendurch brechen. Er konnte ihr einfach nicht die Sanftheit geben, die sie verdiente, schon gar nicht, wenn er seit der Trauungszeremonie an nichts anderes mehr hatte denken können als an den Vollzug dieser Ehe. Zumindest hatte er daran gedacht, seit er ihren Schleier zurückgeschlagen und gesehen hatte, was für eine schöne Frau sie war. Lady, korrigierte er sich. Seine Frau war eine Lady und eine jungfräuliche noch dazu.
    »Mylord?«
    Amaury zuckte zusammen und starrte seine Frau an, die ihn überaus freundlich anlächelte.
    »Hier ist mein - unser Schlafgemach.«
    »Aha.« Er räusperte sich und öffnete für Emma die Tür, zögerte aber, selbst auch einzutreten. Ihm war unvermutet die Frage durch den Sinn gegangen, ob es nicht schicklicher wäre, ihr einige Augenblicke allein zu gestatten, damit sie tun konnte, was immer eine Frau auch tat, um sich auf das Zubettgehen vorzubereiten.
    Emma war schon halb im Zimmer, als sie bemerkte, dass ihr Mann ihr nicht gefolgt war. Sich zu ihm umwendend, sah sie, dass er noch immer an der Tür verharrte. Weder drinnen noch draußen stehend, wirkte er tief in Gedanken versunken, das Gesicht vor Konzentration zusammengekniffen, während er über das nachdachte, was immer ihn beschäftigte. »Mylord?«
    Endlich sah ihr neuer Ehemann sie an, und Emma stellte erstaunt fest, dass sich Unentschlossenheit auf seinem Gesicht widerspiegelte. Es ist das erste Mal für ihn, begriff sie und fühlte ihr Herz vor Mitgefühl dahinschmelzen. Bis zu diesem Moment hatte sie sich stumm darüber geärgert, ihr Bett wieder mit jemandem teilen zu müssen. Obwohl sie wusste, was auf sie zukommen würde, war es doch ein wenig nervenaufreibend, diesen fremden Mann zum ersten Mal in ihrem Bett neben sich liegen zu haben. Doch jetzt, da Emma sah, wie angsterfüllt er war, fühlte sie sich selbst gleich viel besser. Schließlich war sie die Erfahrenere von ihnen, wenn er noch nie zuvor mit einer Frau im Bett gewesen war. Und da die Dinge nun einmal so lagen, übernahm Emma die Führung.
    »Kommt.« Sanft

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