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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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hatte tun können. Amaury wurde bei diesem Gedanken noch zorniger und starrte das junge Mädchen finster an, ehe Blake die Aufmerksamkeit des Freundes von der Unglücklichen ablenkte.
    »Na, siehst du! Sie ist wahrscheinlich mit ihrem Cousin zusammen, und bei dem ist sie gut aufgehoben. Vielleicht sind sie ausgeritten. Hast du in den Ställen nachgesehen?«
    »Das habe ich, aber da war niemand, der mir hätte sagen können, ob welche von den Pferden fehlen. Der Stallmeister war nicht aufzutreiben.«
    »Ehm ...« Ein älterer Gentleman räusperte sich und versuchte, sich an Amaury vorbeizuschleichen, wobei er darauf bedacht war, einen ausreichenden Abstand zwischen sich und seinem neuen Lord zu halten. »Das bin ich, Eure Lordschaft. Ich werde ... ähm ... gleich nachsehen gehen.«
    Amaury wollte dem Mann gehörig die Leviten lesen, weil er seine Pflichten vernachlässigt hatte, als hinter ihm ein helles Lachen erklang. Auf dem Absatz herumfahrend, starrte Amaury auf die Tür zur Großen Halle, als diese geöffnet wurde, und seine Frau, gefolgt vom Bischof und ihrem Cousin, herein-kamen. Alle drei lachten über irgendeinen Spaß und waren vollkommen ahnungslos, welch ein Sturm in Amaurys Brust tobte, seit er an diesem Morgen aufgewacht war und festgestellt hatte, das Lady Emma verschwunden war. »Wo seid Ihr gewesen?«, brüllte er.
    Die drei waren überrascht über den Zorn in seiner Stimme und auf seinem Gesicht, als er ihnen entgegentrat, und es war Emma, die zuerst sprach. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Mylord?« Sie schaute sich in der Halle um und stellte besorgt fest, dass die Anwesenden verängstigt und bedrückt aussahen. Emma runzelte die Stirn.
    »Wo seid Ihr gewesen?«, wiederholte Amaury grimmig.
    »Warum ... bei einem Picknick.«
    »Picknick?« Diese Antwort verblüffte ihn. Dann kehrte sein Stirnrunzeln zurück. »Außerhalb der Burgmauern?« Sein Magen zog sich bei diesem Gedanken zusammen.
    »Ja.« Sein harscher Ton verwirrte Emma, die ihm dann erklärte: »Nun, Mylord, hier drinnen war nicht genügend Platz für das Morgenmahl.«
    Amaury setzte dazu an, über diesen Punkt mit ihr zu diskutieren, als er erkannte, dass sie, natürlich, Recht hatte. Also runzelte er stattdessen die Stirn und sagte bestimmend: »Ihr werdet die Burg nicht wieder ohne Schutz verlassen. Habt Ihr das verstanden, Frau?«
    Emma kniff die Augen zusammen und musterte den Mann, der vor ihr stand.
    Rolfe, der diesen Ausdruck des Aufbegehrens bei seiner Cousine kannte und wusste, dass er nichts Gutes bedeutete, trat rasch vor, um zu vermitteln. »Ihr habt Recht, de Aneford. Es ist nicht sicher, die Burg ohne Begleitung zu verlassen. Doch sie war nicht allein, der Lord Bischof und ich selbst waren bei ihr, um sie zu beschützen.«
    »Er hat Recht, Amaury. Lord Rolfe kann gut auf sie aufpassen. Außerdem ist ja alles in Ordnung, denn sie ist wieder da.« Blake trat an Amaurys Seite und schenkte Lady Emma ein gewinnendes Lächeln: »Stoßt Euch nicht an seiner Laune heute Morgen, Mylady. Ohne Zweifel tut sich Seine Lordschaft schwer damit, sein Glück zu fassen, eine so bezaubernde Frau bekommen zu haben - und ein ebensolches Heim. Er ist einfach nur nervös, weil er befürchtet, er könnte Euch durch dieselbe launische Hand des Schicksals, die Euch ihm zugeführt hat, auch wieder verlieren.«
    Amaury öffnete den Mund, um Blakes Worte zu widerlegen, dann klappte er ihn wieder zu und seine Miene zeigte ungläubige Überraschung. Guter Gott, Blake hat Recht, begriff er dann. Mochte der Mangel an Schlaf schuld an seiner üblen Laune sein, der Zorn darüber, seine Frau nicht finden zu können, hatte ihn erst in dem Augenblick gepackt, in dem er zu fürchten begonnen hatte, er könnte sie verlieren. Aus seinem Schuldgefühl, die Hochzeitsnacht verpfuscht zu haben, war die Angst geworden, Lady Emma könnte ihn für einen großen plumpen Hornochsen halten und sei vielleicht geflohen, um den König um die Annullierung der Ehe zu bitten. Für jemanden, der sein ganzes Leben lang dafür gearbeitet und gekämpft hatte, auch nur den kleinsten Brosamen abzubekommen, war es ein verstörender Gedanke, so unerwartet so viel so leicht in den Schoß gelegt zu bekommen. Wäre Lady Emmalene ein altes hässliches Weib, so wäre wenigstens das ein Punkt gewesen, bei dem Amaury sich aus seiner Erfahrung heraus hätte sagen können, dass man ohne Opfer oder lästige Pflicht nichts gewänne. Aber seine Frau war weder alt noch hässlich. Und so viel

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