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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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anzuziehen. Sie hatte ihm, wie könnte es anders sein, befohlen, augenblicklich wieder ins Bett zu gehen. Amaury hätte ihr vermutlich den Gehorsam verweigert, wäre er nicht ohnehin dabei gewesen, umzufallen. Es war ihm mit knapper Not gelungen, bis zum Bett zu gelangen, wo er zusammenklappte und quer darauf zu liegen kam. Emma hatte ihm geholfen, sich richtig in das Bett zu legen, wobei sie errötend den Kopf von seiner Nacktheit abgewandt hatte. Dann hatte sie ihm mitgeteilt, sie würde ihm etwas Tee holen.
    Trotz seiner Proteste, er sei nicht müde und brauche nicht im Bett zu bleiben, war Amaury doch eingeschlummert, von Lord Rolfe jedoch Augenblicke später wieder geweckt worden. Emmas Cousin war gekommen, um ihn von seiner und des Bischofs Abreise zu unterrichten. Amaury hatte diese Mitteilung mit einem unübersehbaren Mangel an Interesse zur Kenntnis genommen, es aber trotzdem irgendwie über sich gebracht, ihm ein aufrichtiges »Gottes Segen und eine sichere Reise« zu sagen, ehe dann Rolfe die Rede auf seine Cousine gebracht hatte. Amaury war rasch auf den eigentlichen Grund für den Besuch gekommen, da Rolfe ihn darüber zu belehren begann, wie er Emma zu behandeln habe. Für den Fall, dass Amaury sie auf irgendeine Art und Weise schlecht behandeln würde, drohte er ihm Konsequenzen an, die schrecklich für ihn sein würden.
    Amaury war zunächst mächtig wütend über Rolfes Überzeugung gewesen, er habe das Recht sich einzumischen, doch schließlich war Amaurys Zorn weitgehend wieder verraucht.
    Denn er musste sich eingestehen, dass er höchstwahrscheinlich ganz genauso gehandelt hätte, wäre die Situation anders herum. Statt also nach dem Schwert zu greifen, das neben dem Bett an der Wand lehnte, und diesen Mann dort niederzuschlagen, wo er stand, hatte Amaury nur die Augen geschlossen und inmitten des Vortrages so getan, als sei er eingeschlafen. Es hatte einige Augenblicke und ein paar Schnauber und Schnarcher lang gedauert, bis es Lord Rolfe endlich bemerkt hatte, dass Amaury »schlief«. Er hatte daraufhin verstimmt noch einige deutliche Worte gemurmelt und war dann gegangen. Doch nur einen kurzen Moment später war Blake in das Zimmer gestürmt.
    Anfangs hatte sich Amaury gefreut, den Freund zu sehen. Er wollte ihn bitten, Little George zu beauftragen, ein paar Männer mitzunehmen und sich um die Banditen zu kümmern. Natürlich dürfte bei dieser Aktion niemand zu Schaden kommen, der einen Bogen trug. Amaury hatte nicht den Wunsch, dem Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, diese Tat mit dem Geschenk des Todes zurückzuzahlen. Aber noch ehe er ihn hatte begrüßen können, war Blake ihm zuvorgekommen und hatte von der Unterhaltung zu berichten begonnen, die er beim Morgenmahl mit Lady Emma geführt hatte. Er fing an, über »den schlechten Zustand ihres Selbstwertgefühls« zu palavern und darüber zu schwadronieren, wie Amaury seiner Meinung nach damit »umgehen« sollte. Wovon er noch immer spricht, stellte Amaury mit großem Missfallen fest, als er den Worten des Freundes wieder zuhörte.
    Um die Wahrheit zu sagen, es war höchst kränkend, dass offensichtlich jeder glaubte, Amaury brauche eine Anleitung dazu, wie er mit seiner Frau umzugehen habe. Hielten ihn denn hier alle für einen ausgemachten Dummkopf?
    »Du musst ihr helfen, ihr Selbstvertrauen wieder aufzu-bauen, Amaury. Sie braucht dringend ein paar Schmeicheleien. Du musst...«
    »Du musst aufhören, mir zu sagen, wie ich mich um meine Frau zu kümmern habe, und du solltest dich stattdessen um deine eigenen Angelegenheiten kümmern!«, fauchte Amaury schließlich.
    Blake versteifte sich dabei. »Ich habe mich nur ...«
    »... in etwas eingemischt, bei dem du nicht gebraucht wirst. Such dir selbst eine Frau, um die du dich kümmern kannst.«
    Blakes Verstimmung verschwand so rasch wie sie gekommen war, und an deren Stelle trat offensichtliche Belustigung. »Meine Entschuldigung, Amaury. Es lag nicht in meiner Absicht, dich eifersüchtig zu machen. Ich wusste nicht, dass sie dir bereits so viel bedeutet.«
    Amaurys Augen verengten sich sofort. »Ich bin nicht eifersüchtig.«
    »Doch, das bist du.«
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Doch, du bist es.«
    »Ich bin n— oooh!« Amaury stöhnte und fasste sich an den Kopf, als ein stechender Schmerz hindurchschoss, nachdem er zu schreien angefangen hatte.
    »Doch, du bist es.« Blake lachte, dann wandte er sich um und verließ rasch das Zimmer.
    Stöhnend ließ sich Amaury zurücksinken und

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