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Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linsay Sands
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soll ich ihr nennen?«
    Blake verdrehte die Augen. »Es war wegen der Kräuter, die sie in dein Bier ...«
    »O ja.« Amaury wandte sich abrupt um, kehrte an den Tisch zurück und ließ sich neben seiner Frau auf die Bank fallen, wobei er dieses Mal darauf bedacht war, seine Ärmel nicht wieder in irgendwelche Flüssigkeiten zu tauchen. Dann sah er Emma an. »Ich glaubte, Ihr hättet das Gift hineingetan, weil Ihr mir auch immer heimlich diese Kräuter in mein Bier gegeben habt.«
    Emmas Amüsiertheit verschwand. »Diese Kräuter waren für Euer Wohlergehen.«
    »Ja«, stimmte er sofort und besänftigend zu. »Und ich bin sicher, dass die Hunde nie gesünder waren ... bis sie dann gestorben sind, natürlich.« Amaury rutschte unbehaglich hin und her und senkte den Blick. Plötzlich hob er mit einem Ruck den Kopf und fügte strahlend hinzu: »Und sie waren wirklich gut für mein Wohlergehen, Frau. Denkt doch nur: Hättet Ihr diese Mixturen nicht heimlich in mein Bier getan, und hätte ich nicht mein Bier immer in die Wasserschale der Hunde geschüttet, dann wäre ich derjenige gewesen, der letzte Nacht an Gift gestorben wäre.«
    Emma öffnete den Mund zu einer zornigen Antwort, dann begriff sie, was er da gesagt hatte, und blinzelte. »Wenn Ihr es nicht in die Schale geschüttet hättet... Wie lange schüttet Ihr Euer Bier schon in die Wasserschüssel der Hunde?«
    »Seit ich von meinem Krankenlager aufgestanden bin, schon seit der ersten Nacht«, gab Amaury nach einigem Zögern zu und wappnete sich gegen ihren Zorn. Doch statt zornig zu werden, wirkte Emma nachdenklich.
    »Dann war es nicht der Damiana-Trank, der Euch in mein Bett gebracht hat?«
    Amaury hatte Mühe, ihre leise gesprochenen Worte zu verstehen. »Was? Damiana?«
    Eine Bewegung auf der Treppe lenkte seinen Blick dorthin, und er seufzte ungeduldig, als er Little George zurückkommen sah. De Lascey und dessen Näherinnen folgten ihm. »Wir werden diese Unterhaltung später fortsetzten«, kündigte Amaury an, erhob sich und sah der Gruppe entgegen, die auf ihn zukam.
    Emma bemerkte, wie kalt seine Stimme jetzt klang und sah ihren Mann neugierig an. Dann schaute sie auf de Lascey und die Frauen, die auf Amaury zugingen. Sie stand langsam auf. »Was geht hier vor, Mylord?«
    Amaury sah sie prüfend an. Seine Frau schien nicht länger wütend zu sein, nur besorgt, und deshalb gestattete er es sich, ein wenig entspannter zu sein. »Little George hat den Koch und seine Leute gefragt, wer alles in der Nähe meines Bierbechers war. Er hat herausgefunden, dass zwei von de Lasceys Näherinnen gestern die Einzigen waren, die vor der Abendmahlzeit in der Küche gewesen sind - außer Euch.«
    Emma nickte. »Gytha und Sylvie. Gytha kam, um sich etwas zu trinken zu holen, und hat sich eine Weile mit mir unterhalten, während ich den Trunk zubereitet habe, und Sylvie hat die Küche betreten, als ich gerade hinausging.« Sie sah zu ihm hoch. »Sicherlich verdächtigt Ihr doch keine von den beiden.«
    Amaury zog eine Grimasse. »Ich wünsche nur, sie zu befragen, Frau. Es ist der einzige Hinweis, den wir bis jetzt haben.« Er runzelte die Stirn, als er auf die Näherinnen schaute. »Es sind nur fünf. Wer fehlt noch?«
    »Sylvie«, räumte Emma widerstrebend ein. Sylvie war die
    Jüngste der Näherinnen und fast noch ein Kind, noch nicht einmal sechzehn. Emma konnte sich nicht vorstellen, dass das Mädchen irgendjemanden vergiften würde, und fürchtete, ihr Fehlen könnte Amaury veranlassen, mit ihr hart ins Gericht zu gehen.
    Little George führte die Gruppe zu Amaury, hieß sie stehen zu bleiben und trat dann beiseite. Amaury ließ den Blick über sie schweifen, wobei er ihn auf jedem der Gesichter eine kurze Zeit verweilen ließ. Die Frauen sahen verwirrt und ängstlich aus, aber nicht mehr. De Lascey tat sein Bestes, sich hinter den Frauen zu verstecken, ohne es allzu offensichtlich aussehen zu lassen. »Wo ist die, die Sylvie genannt wird?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, als die Frauen sich ansahen; dann trat de Lascey gerade lange genug vor, um zu sagen: »Isch sie geschickt in die Küsche, um zu ölen etwas Wein für misch.« Kaum hatte er das gesagt, stellte er sich wieder hinter die Frauen.
    Amaury schaute zu Little George, hätte sich das aber schenken können. Sein Kommandant war schon auf dem Weg zur Küche.
    Einen Augenblick später kehrte er zurück und berichtete, das Mädchen sei zwar dort gewesen, aber schon wieder gegangen. Vermutlich

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