Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
konnte, dass es von ihr kam.
Gabriel schlang ihr einen Arm um die Taille. „Jetzt, Jessie. Jetzt!“
Sie ergab sich seinem Befehl und genoss die Wildheit in dieser heiseren Männerstimme. In der Sekunde vor ihrem gemeinsamen Höhepunkt trafen sich ihre Blicke im Spiegel, und Jessica wusste, dass sie eine Grenze überschritten hatten. Die Frage war, was lag auf der anderen Seite?
7. KAPITEL
Jessica und Gabriel kamen vierzig Minuten zu spät zur Geburtstagsparty. Nach ihrer Liebesstunde war Jessicas Kleid hoffnungslos zerknittert gewesen, deshalb hatte sie nach einer schnellen Dusche zusammen mit einem überraschend gut gelaunten Gabriel einen schmalen Rock und eine dünne Weste mit V-Ausschnitt angezogen, beides in Schwarz. Der Smaragd-Anhänger funkelte auf ihrer erhitzten Haut. Gabriel hatte darauf bestanden, dass sie ihre halterlosen Strümpfe wieder anzog, und sie war seinem Wunsch nachgekommen. Es gefiel ihr, dass er sie offenbar sexy fand, besonders da Sylvie anwesend sein würde.
Gabriels Hemd dagegen hatte ihre Leidenschaft erstaunlicherweise überstanden, und er hatte es wieder angezogen. Erst als sie bei Sylvie ankamen, fiel Jessica auf, dass die Hemdfarbe fast perfekt zu seiner Augenfarbe passte. Sie runzelte die Stirn. Dass er, dem Mode völlig gleichgültig war, seine Garderobe für Sylvies Party mit solcher Sorgfalt gewählt hatte, versetzte ihr einen Stich und vertrieb ihr Hochgefühl endgültig.
Das Geburtstagskind strahlte Gabriel an und bedankte sich mit einem Küsschen auf die Wange für den Spitzenwein. „Dieses Grün passt wunderbar zu deinen Augen, Darling.“
Jessica überlegte, ob es boshaft wäre nachzufragen, warum sie kein Begrüßungsküsschen verdiente. Amüsiert von diesem Gedanken schmiegte sie sich in Gabriels Arm. Sylvies Blick fiel sofort auf den Smaragd-Anhänger. Sie überspielte es geschickt, doch Jessica entging ihre Verärgerung nicht. Und egal, wie kleinmütig es war, ihre Reaktion freute Jessica sehr.
„Das ist nicht mein Verdienst. Jessie ist dafür verantwortlich.“
Jessica war von Gabriels Bemerkung so überrascht, dass ihr keine Erwiderung einfiel.
„Ich wusste gar nicht, dass du ein so gutes Auge hast.“ Sylvie bedachte ihre Rivalin mit einem Lächeln, das Glas hätte zerschneiden können. „Du bist immer so … schlicht gekleidet.“
„Ich überlasse die Dinge gern der Fantasie des Betrachters.“ Jessica lächelte und vermied es bewusst, ihrer Rivalin auf den tiefen Aufschnitt ihres sehr kurzen schwarzen Kleides zu sehen. Ärgerlich war nur, dass Sylvie sexy aussah, obwohl jede andere Frau in diesem Kleidchen billig ausgesehen hätte.
Zum Glück erschien noch ein verspäteter Gast, und sie konnten weitergehen.
„Was hast du damit gemeint, dass ich dafür verantwortlich sei?“
Gabriel zog eine Braue hoch. „Letztes Jahr, du hast mir das Hemd zum Geburtstag geschickt.“
„Ach ja.“ Jetzt erinnerte sie sich. „Ich war mir nicht sicher, ob es die richtige Größe hat.“ Oder ob es ihm überhaupt gefallen würde.
Er strich mit den Fingerknöcheln über ihre Wange. „Offenbar hattest du schon ein Auge auf meinen Körper geworfen, ehe du abgereist bist.“
Sie errötete und musste augenblicklich wieder an ihr wildes Liebesspiel vor dem Spiegel denken. Lächelnd nahm Gabriel zwei Gläser Wein vom Tablett eines Kellners.
„Ich möchte lieber einen Saft.“
Er tauschte umstandslos ihr Glas aus. „Ich dachte, du magst Weißwein.“
„Heute Abend ist mir nicht danach“, schwindelte sie und fragte sich, wie lange er brauchen würde, um zu erraten, warum sie keinen Alkohol trinken wollte.
Ein Landbesitzer, den Jessica nur flüchtig kannte, kam zu ihnen herüber.
„Gabriel, ich wollte schon lange einmal mit Ihnen reden.“
Jessica plauderte ein paar Minuten mit seiner Frau, ehe sich ein weiteres Paar zu ihnen gesellte. Jessica ließ den Blick in die Runde schweifen, und ihr fiel auf, dass sie inmitten der einflussreichsten Gäste der Party stand.
Sie bemerkte, dass selbst die Älteren Gabriels Rat suchten und ihn weit mehr respektierten, als ihr je bewusst gewesen war. Zum ersten Mal kamen ihr Bedenken wegen ihrer Ehe, die nichts mit Gabriels Unfähigkeit zu tun hatten, ihr das kleinste bisschen Zuneigung zu schenken.
Sie war zwar auf einer Farm aufgewachsen, aber die war sehr klein gewesen, und ihr Vater hatte ihr nie die geschäftliche Seite des Betriebs beigebracht. Auch war sie keine vollendete Gastgeberin oder Gesprächspartnerin,
Weitere Kostenlose Bücher