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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sein, dass sie das Baby trotz der Medikamente bekommt.“
    „Möchtest du ins Krankenhaus?“
    Ihre Blicke trafen sich, doch seiner verriet absolut nichts. „Das ist nicht nötig. Mark ist bei ihr, und er scheint sich beruhigt zu haben.“
    „Ich habe nicht an Kayla gedacht.“
    „Ich schon.“ Der wacklige Waffenstillstand, den sie in den frühen Morgenstunden geschlossen hatten, als sie Kayla und Mark beistanden, war also vorüber. Das war nur gut. Sie hätte fast das demütigende Telefongespräch, das sie am Vorabend zufällig mitgehört hatte, vergessen – ein Gespräch, das nicht den allerkleinsten Zweifel daran ließ, dass sie Gabriel weniger als nichts bedeutete.
    Sie beendeten das Abendessen schweigend, und Jessica ging dann in ihr Zimmer hinauf. Doch nach Schlafen war ihr nicht zumute. Die Geschichte mit Kayla hatte ihre inneren Alarmglocken schrillen lassen, und ein Blick in ihren Kalender bestätigte ihren Verdacht. Sie war froh, dass sie in weiser Voraussicht einen Schwangerschaftstest aus L. A. mitgebracht hatte, denn wenn sie einen in Kowhai gekauft hätte, hätte sich die Neuigkeit wie ein Lauffeuer verbreitet.
    Da sie nicht gestört werden wollte, hatte sie sich gezwungen zu warten, bis Gabriel sich nach dem Dinner in sein Arbeitszimmer zurückgezogen hatte. Jetzt würde es noch knapp eine Minute dauern, eine Minute, die ihr Leben nun für immer verändern konnte. Die unterschiedlichsten Emotionen erfassten sie. Angst. Hoffnung. Freude. Blanke Panik.
    Als sie diese Ehe eingegangen war, hatte sie wie selbstverständlich angenommen, sie würde Gabriel einen Erben schenken können. Allerdings hatte sie bei ihrer Entscheidung überhaupt nicht bedacht, wie es sein würde, ein Kind auf die Welt zu bringen mit einem Mann, der es vielleicht nie lieben würde. Wie könnte er das auch? Ihr Mann schien unfähig zu jeder Art von Liebe zu sein.
    Ihre Uhr piepte, die Wartezeit war um.
    Ehe sie sich das Testergebnis anschaute, machte sie sich auf beide Möglichkeiten gefasst.
    „Oje.“
    Plötzlich fand sie sich auf dem Badezimmerboden wieder, am ganzen Körper zitternd. Ihre erste Reaktion war, Gabriel Bescheid zu sagen, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Sie brauchte Zeit, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, Zeit, um einen Schutzwall um die übergroße Verletzlichkeit zu errichten, die sich soeben in ihrem Herzen und ihrer Seele aufgetan hatte.
    Sie bekam ein Baby.
    Gabriels Baby.
    Und in dem Moment, in dem er das herausfand, würde sie jede Hoffnung verlieren, dass er vielleicht doch noch etwas anderes in ihr sah als das Mittel zum Zweck. Jessica konnte das nicht zulassen, auch wenn sie nicht hätte sagen können, warum. Es erschien ihr jetzt noch wichtiger, dass mehr zwischen ihnen war. Sobald Gabriel von dem Baby erfuhr, würde es keinen Grund für ihn geben sich zu ändern – nicht, wenn er alles, was er haben wollte, zu seinen Bedingungen bekam.
    Nein, sie konnte es ihm nicht sagen. Noch nicht.
    Trotz der Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, schlief Jessica in dieser Nacht kaum, und den nächsten Tag verbrachte sie hauptsächlich damit, sich mit ihrer Schwangerschaft abzufinden. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sie am Abend in ein schlichtes schwarzes Kleid schlüpfte. Es war ärmellos, hatte einen Ausschnitt, der gerade ihren Brustansatz sehen ließ, endete knapp über ihren Knien und betonte ihre Figur.
    Es war das aufregendste Kleid, das sie besaß, was nicht viel heißen wollte. Sylvie würde vermutlich etwas Atemberaubendes tragen.
    Bei diesem Gedanken ging Jessicas Blick nachdenklich zur offenen Schranktür und blieb an dem knallengen weinroten Kleid hängen, das sie in einem Anflug von Verrücktheit gekauft und nie getragen hatte. Und bald würde es ihr nicht mehr passen.
    „Hör auf, daran zu denken. Du wirst heute Abend deinen Verstand beisammen haben müssen.“ Sie stellte einen Fuß aufs Bett und begann, einen halterlosen Strumpf anzuziehen.
    Den zweiten hatte sie gerade halb ihr Bein hinaufgezogen, da kam Gabriel herein. Sie verharrte reglos, als sein Blick über ihr Bein und ihren nackten Oberschenkel glitt. Langsam kam er auf sie zu. Er hatte eine schwarze Hose an und ein dunkelgrünes Hemd. Damit würde er die Bewunderung jeder Frau erregen.
    Gefangen in ihrer unerklärlichen Sehnsucht sah sie zu, wie er eine Hand auf ihr Knie legte und einen einzigen Kuss auf ihren Oberschenkel drückte. Ihr Verlangen wurde noch heftiger. So sanft der Kuss auch

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