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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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mich auch, Ash. Viel Glück mit Nick!« Abrupt drückte er die Aus-Taste.
    Obwohl Amanda nicht genau wusste, was Acheron gesagt hatte, erriet sie den Sinn seines Kommentars. »Natürlich hat er Recht, du brauchst deinen Schlaf.«
    In Kyrians Augen funkelte heller Zorn. »Hör auf, mich zu bemuttern!«
    »Wirst du mir jetzt erzählen, du brauchst niemanden, und aus dem Haus laufen?«
    Da grinste er verlegen. »Jetzt weißt du, warum ich Nick ertrage. Weil wir uns gleichen wie ein Ei dem anderen.«
    »Also warst du in Nicks Alter genauso ungestüm?«

    »Noch viel schlimmer. Aber ich war nicht ganz so stur.«
    »Komm, gehen wir nach oben«, schlug sie vor und schlang einen Arm um seine Taille.
    Zu ihrer Verblüffung ließ er sich bereitwillig die Treppe hinauf und ins Gästezimmer führen.
    »Leg dich aufs Bett, Kyrian«, bat sie, und er gehorchte.
    Während sie ihn auszog, inspizierte sie seine rosigen, fast verheilten Wunden, die winzigen Löcher in seinen Handflächen und Unterarmen, die von den Nägeln stammten. »Unglaublich, wie schnell du dich von dieser Tortur erholt hast …«
    »Allzu lange kann man einen dunklen Jäger nicht schwächen.«
    Amanda hörte ihm kaum zu. Durch ihre Fantasie geisterten grausige Bilder. Wieder einmal spürte sie Kyrians Zorn, seinen Schmerz. Und dann schaute sie in die Zukunft - Kyrian, an eine Mauer gepresst, Desiderius’ Gnade ausgeliefert.
    Kyrian, dem Tode nah.
    Entsetzt trat sie zurück.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Eine Hand auf ihre Brust gepresst, zügelte sie ihre Panik. Nein, sie durfte ihn nicht sterben lassen - nicht so … Sie zwang sich zur Ruhe. »Bitte, du musst deine Vergangenheit begraben. Solange du dich daran klammerst, kann Desiderius dich vernichten.«
    »Das weiß ich«, gab er zu und wich ihrem Blick aus.
    »Was wirst du tun? Wenn du immer wieder an jene Ereignisse denkst, wird er dich erneut attackieren.«
    »Damit werde ich fertig, Amanda.«
    »Wirklich?« Ihre Kehle verengte sich, als sie ihn erneut
sterben sah. Nein, bitte nicht, lieber Gott! Sie würde es nicht ertragen, Kyrian zu verlieren. Allein schon der Gedanke, einen einzigen Tag zu erleben, ohne seine Arme zu spüren, seine Stimme zu hören, sein Gelächter …
    Unvorstellbar, das würde sie nicht verkraften.
    »Sorg dich nicht, ich habe mich unter Kontrolle«, behauptete er.
    Doch sie kannte die Wahrheit. Sie hatte seine Hinrichtung gespürt. Jene grausigen Stunden hatte er niemals verarbeitet, nur verdrängt.
    Und plötzlich wusste sie, wie sie ihn davon befreien konnte. Zumindest hoffte sie, das würde ihr gelingen.
    »Gleich bin ich wieder da«, versprach sie und eilte aus dem Zimmer.
    Kyrian schaute ihr bedrückt nach. Seine Schwächen kannte er selbst an besten. Desiderius müsste nur die Arme ausbreiten, und ich wäre verloren - in so grässlichen Erinnerungen, dass ich machtlos wäre … Er strich über seine Augen. Irgendeinen Weg musste es doch geben, dies alles zu verscheuchen, dem Daimon mit klarem Kopf gegenüberzutreten.
    Während er darüber nachdachte, verstrichen mehrere Minuten. Schließlich spürte er Amandas prüfenden Blick und sah sie in der Tür stehen, ein Tablett in der Hand, von einer langen, fließenden weißen Seidenrobe umhüllt. Lächelnd betrat sie den Raum und stellte das Tablett auf den Toilettentisch.
    Dann ging sie anmutig zum Bett, drehte ihn auf den Rücken und schob ein Knie vor. Durch den hohen Schlitz in der weißen Seidenrobe sah er ein bestrumpftes Bein und starrte einen Straps an. Immer noch lächelnd, zog sie einen
langen Seidenschal aus ihrer Tasche, den sie um sein Handgelenk schlang.
    »Was machst du denn?«, fragte er verwirrt.
    »Ich möchte dich von der Vergangenheit erlösen.«
    »Amanda!«, protestierte er, als sie seinen Arm zum Bettpfosten zog. Offenbar wollte sie ihn daran fesseln. »Nein!«, rief er und riss sich los.
    Da hielt sie seinen Arm wieder fest und presste ihn zwischen ihre Brüste. »Doch.«
    In seinen Augen las sie wachsende Angst. »Nein!«, wiederholte er entschieden.
    Sie hob seine Hand an ihre Lippen und saugte am Zeigefinger. »Bitte, Kyrian. Du wirst es nicht bereuen. Das schwöre ich dir.«
    Während er sie beobachtete, erhitzte sich sein Blut. Ihre Zunge flackerte über seine Haut, zwischen die Finger.
    Dann glitten ihre Nägel über seinen Unterarm und sandten verführerische Schauer durch seinen ganzen Körper.
    »Bitte, bitte«, flüsterte sie und schob seine Hand in den tiefen Ausschnitt ihrer Robe, zu den nackten

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