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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Atemzügen zu beruhigen. »Hat dir das wirklich Spaß gemacht?«
    »Klar. Hast du ihre Gesichter gesehen? O Mann, ich liebe dieses Auto.«
    Den Blick nach oben gerichtet, flehte sie um himmlischen Beistand. »Lieber Gott, bitte, befreie mich von diesem Wahnsinnigen, sonst sterbe ich vor lauter Angst!«

    »Ach, komm schon! Hat’s dein Blut nicht in Wallung gebracht?« Dann fing er wieder einmal zu lachen an.
    »Doch, sogar so heftig, dass ich mich frage, ob mein Herz explodiert ist. Was für ein verrückter, übermütiger Mann du bist …«
    Abrupt erstarb sein Gelächter. »Das war ich früher.«
    Der hohle Klang seiner Stimme verwirrte Amanda. Ohne es zu beabsichtigen, musste sie einen wunden Punkt berührt haben. Beklommen beschrieb sie ihm den Weg zu Graces Bungalow bei der St. Charles.
    Ein paar Minuten später hielten sie in der Zufahrt, hinter Julian Alexanders schwarzem Range Rover. Nach der neuesten Kollision mit einem Lampenpfosten war die Stoßstange am Heck etwas eingedrückt.
    Armer Kerl, dachte Amanda, sobald er am Steuer seines Wagens sitzt, ist er eine öffentliche Gefahr. Dann warf sie dem dunklen Jäger einen Seitenblick zu. Andererseits, überlegte sie, ist Julian im Vergleich zu diesem Irren gar nicht so schrecklich. Zumindest hat er mich noch nie an den Rand eines Herzinfarkts getrieben.
    Der dunkle Jäger half ihr an der Fahrerseite aus dem Auto. Dann führte er sie zur Haustür. Der altmodische Bungalow war hell erleuchtet. Durch die dünnen Gardinen sah sie Grace im Wohnzimmer sitzen. Die zierliche Brünette hatte ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und ihr Bauch war doppelt so dick wie bei der letzten Begegnung mit Amanda.
    Obwohl das Baby erst in neun Wochen zur Welt kommen sollte, erweckte die arme Grace den Eindruck, die Wehen würden jeden Moment einsetzen.

    Amanda blieb stehen, um mit der freien Hand durch ihr Haar zu streichen und die schmutzige Kleidung zu glätten. Sorgsam knöpfte sie den Parka über den Blutflecken in ihrem Pullover zu. »Grace hat Gäste erwähnt. Also wollen wir kein Aufsehen erregen, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht«, stimmte der dunkle Jäger zu, und Amanda drückte auf den Klingelknopf.
    Nachdem sie einige Sekunden gewartet hatten, öffnete Julian Alexander die Tür. Mit seiner Größe von eins neunzig sah er ebenso sensationell aus wie der dunkle Jäger. Er hatte das gleiche blonde Haar, aber keine schwarzen, sondern strahlend blaue Augen und perfekt modellierte Gesichtszüge. Kein Wunder, dachte Amanda. Immerhin ist er der Sohn der griechischen Göttin Aphrodite.
    Sobald er den dunklen Jäger erblickte, erlosch sein freundliches Lächeln, und seine Kinnlade klappte nach unten. Amanda wandte sich zu ihrem Begleiter und beobachtete eine ähnliche Reaktion. Stocksteif stand er neben ihr.
    »Julian von Mazedonien?«, fragte der dunkle Jäger ungläubig.
    »Kyrian von Thrakien?«
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, umarmten sich die beiden Männer wie Brüder nach einer endlos langen Trennung. Unsanft wurde Amandas Arm nach oben gezerrt.
    »Heilige Götter!«, japste Julian. »Bist du’s wirklich?«
    »Nicht zu fassen …« Kyrian trat zurück und musterte ihn von oben bis unten. »Ich dachte, du wärst tot.«
    »Ich? Und du? Ich hörte, die Römer hätten dich hingerichtet. Du lieber Zeus, warum bist du hier?« Erst jetzt entdeckte Julian die Handschellen. »Was zum Henker …?«

    »Deshalb sind wir zu euch gekommen«, erklärte Amanda. »Wir wurden aneinandergekettet. Ich hoffe, du kannst uns befreien.«
    »Diese Dinger wurden von deinem Stiefvater angefertigt«, ergänzte der dunkle Jäger. »Liegt zufällig ein Schlüssel bei dir herum?«
    »Eigentlich dürfte mich das nicht überraschen.« Julian lachte schallend. »Wenigstens ist diese Lady keine Amazonenprinzessin, deren empörte Mutter dir gewisse Körperteile abschneiden will.« Wie ein strenger Vater, der seinen Sohn tadelt, schüttelte er den Kopf. »Zweitausend Jahre sind vergangen. Und du gerätst immer noch in die unmöglichsten Situationen.«
    Kyrian lächelte verkniffen. »Leider ändern sich manche Dinge nie. Würdest du mich wieder einmal zu ewigem Dank verpflichten?«
    »Als ich zuletzt nachgezählt habe, warst du mir um zwei Freundschaftsdienste voraus.«
    »Ach ja, ich vergaß Prymaria.«
    Wie Julians Miene verriet, erinnerte er sich sehr gut an jenes Ereignis. Nur zu gern hätte Amanda erfahren, was damals geschehen ist. Aber sie würde sich noch eine Weile gedulden,

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