Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
bis sie ihre Neugier befriedigen konnte. Zuerst musste ihr Arm befreit werden. Um darauf hinzuweisen, klirrte sie mit der Kette.
    »Ihr dürft euch glücklich schätzen«, meinte Julian und führte seine Gäste ins Wohnzimmer.
    Mit der kleinen Vanessa auf dem Schoß saß Grace in einem Lehnstuhl, während ihre bildschöne blonde Schwiegermutter auf dem Sofa mit Niklos spielte und ihn mit einer
Stoffpuppe neckte. Der Junge hopste auf den Knien eines hoch gewachsenen, dunkelhaarigen Mannes an Aphrodites Seite, der fröhlich grinste.
    Angesichts dieser seltsamen familiären Szene hielt Kyrian den Atem an. Dann stieß er Amanda so weit wie möglich von sich. Im selben Moment blickte Aphrodite auf und fluchte.
    Amanda traute ihren Augen nicht.
    Aus Aphrodites Hand zuckte ein Lichtstrahl, grell wie ein Blitz, schleuderte Kyrian zu Boden, und er riss Amanda mit sich. Als sie auf seiner Brust landete, sah sie eine Brandwunde an seiner Schulter und roch versengtes Leder.
    Zweifellos erlitt er höllische Schmerzen. Doch er achtete nicht darauf, schob sie von sich und nahm seine Sonnenbrille ab.
    Dann sprang er auf und postierte sich zwischen Amanda und der Göttin.
    »Wie kannst du es wagen!«, kreischte Aphrodite. Heißer Zorn verzerrte ihr schönes Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augen erhob sie sich von der Couch und ging mit geschmeidigen Schritten wie eine mörderische Raubkatze auf ihn zu. »Du darfst dich nicht in unserer Nähe aufhalten. Das weißt du!«
    Bevor sie den dunklen Jäger erreichte, packte Julian ihren Arm. »Was hast du vor, Mutter?«
    Wütend wandte sie sich zu ihm. »Warum bringst du einen dunklen Jäger zu mir? Das ist verboten!«
    Ungläubig starrte Julian seinen Freund an.
    Kyrian warf einen Blick über die Schulter und flüsterte Amanda zu: »Gleich bist du frei.«
    Da hob Aphrodite ihre Hand.

    Entsetzt erkannte Amanda, dass die Göttin ihn töten wollte. Nein! Das Wort blieb in ihrer Kehle stecken, ihr Herz raste in wilder Panik.
    Gerade noch rechtzeitig umklammerte Julian das Handgelenk seiner Mutter. »Hör mit dem Unsinn auf, Mom! Mag er ein dunkler Jäger sein oder auch nicht - zufällig ist er der einzige Mann, der mir den Rücken deckte, während alle anderen meinen Tod wünschten. Wenn du ihn umbringst, werde ich dir niemals verzeihen.«
    Aphrodites Gesicht schien zu versteinern, und Julian ließ ihre Hand los.
    »Niemals in meinem ganzen Leben habe ich dich um irgendetwas gebeten, Mutter. Aber jetzt flehe ich dich als dein Sohn an. Hilf ihm. Bitte!«
    Unschlüssig schaute Aphrodite von Julian zu Kyrian.
    Nun drehte sich Julian zu dem Mann um, der auf der Couch saß. »Hephaistos, würdest du die beiden von den Handschellen befreien?«
    »Nein, das ist verboten«, erwiderte der dunkelhaarige Mann erbost. »Und das weißt du sehr gut. Die dunklen Jäger sind seelenlos, und sie leben außerhalb unserer Sphäre.«
    »Schon gut, Julian«, sagte Kyrian leise. »Vielleicht könntest du deine Mutter ersuchen, den Strahl durch mich zu senden, ohne die Frau zu treffen.«
    Erst jetzt schien die Göttin Amandas Anwesenheit zu bemerken, und ihr Blick streifte die Handschellen.
    »Nun, Mom?«, fragte Julian.
    Wortlos schnippte Aphrodite mit den Fingern, und die Handschellen lösten sich in Luft auf.
    »Danke, Mom.«

    »Das tat ich nur, um der Frau zu helfen«, erklärte Aphrodite grimmig und kehrte zum Sofa zurück. »Der dunkle Jäger muss für sich selbst sorgen.«
    Mit leiser Stimme bedankte sich Kyrian bei Julian. Dann wandte er sich zur Tür.
    »Warte!«, rief Julian. »Mit dieser Wunde darfst du nicht gehen.«
    »Du kennst das Gesetz, adelfos«, erwiderte Kyrian, ohne eine Miene zu verziehen. »Seit Jahrtausenden bin ich allein.«
    »Heute Nacht nicht.«
    »Wenn er hier bleibt, müssen wir gehen«, verkündete Aphrodite, und Julian nickte ihr zu.
    »Das ist mir klar, Mom. Danke für deine Hilfe, bis später.«
    In einem Lichtstrahl verschwand Aphrodite. Hephaistos stellte Niklos auf den Boden, bevor er seiner Frau ins Nichts folgte.
    »Kann ich Vanessa jetzt loslassen, Julian?«, fragte Grace. »Drohen ihr irgendwelche Gefahren?«
    »Nein.«
    Als die Zwillinge zu ihrem Vater rannten, sah Amanda den wehmütigen Blick des dunklen Jägers.
    Lachend lief Niklos zu ihr und streckte die Arme aus. Sie hob ihn hoch, drückte ihn an sich und küsste liebevoll seine weichen blonden Locken. Da klammerte er sich ganz fest an ihren Hals.
    Vanessa ging schnurstracks auf Kyrian zu und hielt ihm einen halb

Weitere Kostenlose Bücher