Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
bösartig und ekelhaft. Schlimmer noch - er steckte voller Vorurteile. Tabitha mochte überspannt sein. Aber sie war ihre Schwester, und wer nicht zur Familie gehörte, durfte es niemals wagen, das Mädchen zu beleidigen.
    Plötzlich kamen alle hässlichen Charakterzüge dieses Mannes, die ihr entgangen waren, überdeutlich zum Vorschein. Zu denken, dass sie fast ein ganzes Jahr lang versucht hatte, ihm zu gefallen … Was für eine dumme Gans ich war!
    Dann näherte sich das dezente Summen eines exquisit eingestellten Motors.
    Cliff wandte sich zur Straße und schnappte nach Luft.
    Als Amanda seinem Blick folgte, sah sie, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte, und erstarrte. Ein schnittiger schwarzer Lamborghini hielt am Rand des Gehsteigs. Sofort
verdrängte ein strahlendes Lächeln ihren Zorn. Oh, wirklich und wahrhaftig … Der dunkle Jäger stieg aus dem Auto. Sogar in schlichten, ausgebleichten Jeans, einem grauschwarz melierten Pullover mit V-Ausschnitt und einer schwarzen Lederjacke sah er hinreißend aus. Während sie seinen geschmeidigen Gang beobachtete, wurden ihre Knie weich.
    »O Baby«, hörte sie Tammy flüstern, während er um den Lamborghini herumging.
    Grinsend blieb Kyrian vor Amanda stehen. »Hi, meine Süße«, begann er mit seiner tiefen, wohl klingenden Stimme. »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe.«
    Zu ihrer Verwirrung umarmte er sie und begrüßte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss. Hungrig spielte seine Zunge mit ihrer, entflammte ihr Blut, und dann nahm er sie auf die Arme, um sie mühelos zu seinem Wagen zu tragen.
    »Kyrian …«, würgte sie hervor.
    Sein teuflisches Lächeln brachte sie zum Schweigen. In den mitternachtsblauen Augen sah sie Belustigung - und heiße Sehnsucht.
    Mit einer Stiefelspitze öffnete er die Beifahrertür und ließ Amanda auf den Sitz sinken. Dann kehrte er zu der Stelle zurück, wo ihr der Aktenkoffer und die Handtasche entglitten waren. Beides hob er auf und brachte es ihr. Die Brauen vielsagend erhoben, drehte er sich zu Cliff um. »Um eine Frau wie Amanda zu beeindrucken, muss man ihr mindestens einen Lamborghini bieten.«
    Cliffs Miene war unbezahlbar. Sekunden später saß Kyrian am Steuer, und das Luxusauto brauste davon. Verschiedene Gefühle stürmten auf Amanda ein. Dankbarkeit, Belustigung. Vor allem Glück, weil sie ihn wiedersah, nachdem sie
fast sicher gewesen war, das würde niemals geschehen. Und Julian hatte das bestätigt.
    Einfach unglaublich. »Was machst du hier?«
    »Den ganzen Tag hast du mich zum Wahnsinn getrieben«, erklärte er. »Ich spürte deine innere Unrast, deinen Kummer. Aber ich wusste nicht, was dich bedrückte. Also rief ich Grace an und erfuhr, dass sie dich nach der Arbeit abholen wollte.«
    »Warum du hier bist, hast du noch nicht erwähnt.«
    »Um sicherzugehen, dass du okay bist.«
    »Wieso?«
    »Keine Ahnung. Einfach so …«
    Seine Worte erwärmten ihr Herz. »Danke für die Geschenke«, sagte sie leise und spielte mit dem Sicherheitsgurt. »Und dass du Cliff zusammengestaucht hast.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    Am liebsten hätte sie beide Arme um den Hals ihres Beschützers geschlungen und ihn noch einmal geküsst.
    Kyrian gab Gas und verließ das Geschäftsviertel. »Nur eine Frage, warum wollte eine Frau wie du diesen Kerl jemals heiraten?«
    »Wieso weißt du …?«, begann sie verblüfft.
    »Hast du meine übersinnlichen Fähigkeiten vergessen? Übrigens, warum nennst du ihn in Gedanken einen ›schwachsinnigen Widerling‹?«
    Dass sie ein offenes Buch für ihn war, gefiel ihr ganz und gar nicht. Irgendwie musste sie kontrollieren, was in ihrem Gehirn vorging.
    »Auch das habe ich mitgekriegt«, hänselte er sie.
    »Kann ich irgendwie vor dir verbergen, was ich denke?

    Wenn du dauernd hinter meine Stirn schaust, fühle ich mich grässlich.«
    »Wenn du willst, werde ich diese Gabe vielleicht ausschalten - zumindest, soweit sie dich betrifft.«
    »Schaffst du das? Kannst du deine Fähigkeiten abstellen, wenn du willst?«
    »Nicht alle. Nur das Talent, die Gedanken anderer Menschen zu lesen.«
    »Und wenn du sie aufgegeben hast - gibt es eine Möglichkeit, die Gabe zurückzugewinnen?«
    »Ja, aber das ist schwierig.«
    »Dann lass sie sausen!«
    Lachend versuchte er sich auf die Straße zu konzentrieren. Aber der Schlitz in Amandas Kleid, der einen wohlgeformten, von blauer Seide umhüllten Schenkel entblößte, lenkte ihn ab. Was noch schlimmer war - er wusste, was sie unter diesem Kleid trug.

Weitere Kostenlose Bücher