Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
nur?«
    »Wenigstens warst du nicht drin.«
    »Aber ich hätte daheim sein können. Um Himmels willen, um diese Zeit ist Tabitha meistens zu Hause! Hättest du Allison nicht rechtzeitig aus dem Feuer geholt, wäre sie gestorben.«
    Schluchzend griff sie an ihre Kehle. »Er wird nicht ruhen und rasten, bis wir alle tot sind. Nicht wahr?«
    Ohne zu überlegen, nahm er sie in die Arme. »Schon gut, Amanda, ich beschütze dich.« Zu spät registrierte er, was er getan hatte, und erstarrte.
    Er hatte sie mit ihrem Namen angesprochen - und damit einen Teil seiner inneren Barriere zerstört.
    Über ihre Wangen rollten Tränen. »Ich weiß, es war nur ein Haus … Aber alle meine Sachen waren da drin. Meine Lieblingsbücher, die Decke, die meine Großmutter kurz vor
ihrem Tod für mich gehäkelt hatte. In diesen vier Wänden ist alles verwahrt worden, was mein Leben ausgemacht hat.«
    »Nicht alles - du bist noch da.«
    Den Kopf an seine Brust gelehnt, weinte sie. Kyrian schloss die Augen und legte sein Kinn auf ihren Scheitel. Seit vielen Jahrhunderten hatte er keine Frau mehr getröstet - oder solche Gefühle empfunden. Amandas Kummer erschütterte ihn zutiefst.
    »Wird er über Tabitha herfallen?«
    »Nein«, flüsterte er in ihr Haar und versuchte den süßen Rosenduft nicht einzuatmen. Doch das misslang ihm, und sein Körper reagierte sofort auf Amandas Nähe. »Solange sie in einem privaten Domizil bleibt, kommt er nicht an sie heran. Als Apollo die Apolliten verfluchte und in Daimons verwandelte, setzte er ihnen gewisse Grenzen, um die Menschen zu schützen.«
    Zitternd rang sie nach Luft, befreite sich von seinen Armen und wischte ihre Tränen ab. »Tut mir leid.«
    Bedrückt sah er, wie ihre Hände bebten. Verdammt, er hätte Desiderius längst umbringen müssen.
    »Normalerweise weine ich nicht vor anderen Leuten«, beteuerte Amanda.
    »Dafür musst du dich nicht entschuldigen«, erwiderte er und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Du bist sehr tapfer. In solchen Situationen würden andere Frauen völlig ausflippen.«
    Durch lange, feuchte Wimpern schaute sie zu ihm auf. Voller Sorge bemerkte er ihre Verletzlichkeit. Und diese Erkenntnis berührte einen Nerv in seinem Innern, an den er nicht denken wollte.

    Oh, wie verzweifelt er sie begehrte.
    So etwas hatte er schon lange nicht mehr empfunden. Nein, verbesserte er sich, noch nie. Nicht einmal in seiner Ehe mit Theone. Das war nicht nur Lust oder Liebe, er fühlte sich mit Amanda verbunden. So eng, als wären sie zwei Teile eines einzigen Herzens.
    Nur ein Trugbild. Ja, das musste es sein. Er glaubte nicht mehr an die Liebe. An fast gar nichts glaubte er.
    Und doch … Amanda weckte den Wunsch, wieder an etwas zu glauben, die Sehnsucht nach längst vergessenen Dingen - eine zärtliche Hand in seinem Haar, wenn er am Morgen die Augen öffnete, das Gefühl eines warmen Körpers an seiner Seite, während er schlief. Von solchen Visionen bestürmt, fühlte er sich beinahe machtlos.
    Sein Handy läutete. Aus seinen Gedanken gerissen, zuckte er zusammen. Dann zog er das Telefon aus dem Gürtel und meldete sich.
    »Ist die Frau bei dir?«, fragte Talon.
    »Ja. Warum?«
    »Weil du ein ganz großes Problem hast. Der Apollit erzählte mir, das Feuer sei mit elektronischen Zeitschaltern entzündet worden, die in den Häusern versteckt waren.«
    Kyrians Magen krampfte sich zusammen. Plötzlich kehrte eine Erinnerung zurück. »Amanda - sagtest du nicht, du wärst in Tabithas Haus gewesen, als Desiderius dich niederschlug?«
    »In ihrem Wohnzimmer.«
    Sein Magen drehte sich. »Hast du das gehört, Talon?«
    Aus dem Handy tönte ein wütender Fluch. »Wie ist das möglich?«

    »Jemand muss Desiderius eingeladen haben. Das bedeutet, dass da draußen ein Mensch herumläuft und für ihn arbeitet. So dumm wäre Tabitha nicht, das spüre ich.«
    »Und Allison auch nicht«, ergänzte Amanda. »Wenn sie verdächtigen Leuten begegnet, würde sie das sofort merken.«
    Ein paar Sekunden lang starrte Kyrian nachdenklich vor sich hin. »Irgendwelche Ideen, Talon?«
    »Leider nicht.«
    »Was sagt dein Kundschafter?«
    »Ceara hat keine Ahnung. Noch ein kleines Problem - mein Rücken heilt nicht.«
    Würde sich Kyrians Magen noch fester zusammenziehen, könnte er zu einem Diamanten mutieren. »Was? Noch immer nicht?«
    »Ich wurde von einem Astralblitz getroffen. Solche Waffen schwingen nur die Götter.«
    Kyrian begann zu frösteln. »Aber ich habe keinen Gott getötet, sondern einen

Weitere Kostenlose Bücher