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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Tabitha an, Sie müssen Ihre Schwester warnen.«
    Als Amanda die erste Zahl wählte, kam ihr ein neuer Gedanke. »Wer ist D’Alerian? Und wie überwacht er unser Unterbewusstsein?«
    »Das ist einer der Traumjäger, von denen wir Ihnen erzählt haben«, erklärte Talon.
    »Dürfen sie den dunklen Jägern beistehen?«
    »O ja, weil sie eine ganz andere Spezies sind und von Göttern abstammen, nicht von Menschen.«
    »Und woher kommen die Wer-Jäger?«
    »Nun, die sind halbe Menschen und halbe Apolliten, ziemlich miese Typen.«
    Erschrocken hielt sie den Atem an. Das klang nicht allzu gut. »Und ich dachte, das wären nette Jungs.«
    »Einige sind gar nicht so übel. Aber die meisten zählen zu den Bezwingern.«
    »Also Zauberer, die durch die Zeit und den Raum wandern«, ergänzte sie schweren Herzens.
    »Gelegentlich auch durch Träume«, fügte Nick hinzu, und Amanda lachte nervös.

    »Offen gestanden, ich wäre viel glücklicher, wenn ich das nicht wüsste.«
    »Deshalb werden wir jetzt den Mund halten«, entschied Talon. »Wenn die Menschen über alles Bescheid wüssten, was da draußen lauert, würden sie nie mehr ein Auge zutun.«
    Verständnisvoll nickte Amanda und fragte sich, ob sie je wieder schlafen könnte. Dann rief sie ihre Schwester an, die sich vor dem schlimmsten aller Daimons hüten musste.

    Die ganze Nacht durchsuchte Kyrian die Straßen von New Orleans ohne Erfolg. Desiderius verkroch sich immer noch in seiner Zwischensphäre. Nirgendwo ließ er sich blicken.
    Auch von den anderen Daimons fand Kyrian keine Spur. Entweder waren seine Kräfte noch nicht vollends zurückgekehrt. Oder Desiderius hatte Mittel und Wege gefunden, um seinen Aufenthaltsort geheim zu halten. Was auch immer, er blieb verschwunden. Nicht einmal der elektronische Fährtenleser konnte Kyrian helfen, und er verfluchte sein Pech. In seinem ganzen Dasein als dunkler Jäger hatte er noch nie vor einem so beklemmenden Rätsel gestanden. Das missfiel ihm gründlich. Insbesondere, weil Amanda in Lebensgefahr schwebte, solange er den Bösewicht nicht aufspürte.
    Frustriert und erschöpft kehrte er in sein stilles, dunkles Haus zurück. Amanda war hier. Wie eine sanfte Berührung spürte er ihre Gegenwart, und das tröstete ihn auf eine Weise, die er nicht genauer erforschen wollte.
    Allein schon ihre Gegenwart erfüllte ihn mit einem hei ßen Glücksgefühl. Doch er ging nicht zu ihr, denn er musste zu viele Probleme überdenken.

    So betrat er den Spielsalon. Durch das Glasdach schien helles Mondlicht. Er ergriff den Baseball-Handschuh und den Ball, den er gegen das Netz warf. Dabei ließ er seine Gedanken schweifen, zu seiner schmerzlichen Vergangenheit, zu den Zweifeln, die ihn immer noch quälten.
    Warum hatte seine Frau ihn nicht geliebt?
    Seit Theones Verrat misstraute er allen Menschen, die seinen Weg kreuzten. So viel hatte er ihr gegeben, und es war nicht genug gewesen. Wenn er ihre Liebe nicht gewonnen hatte, würde ihm auch keine andere Frau ihr Herz schenken. Das wusste er.
    Im Lauf der Jahrhunderte hatte er sich eingeredet, das sei nicht wichtig, er würde niemanden brauchen.
    Bis Amanda in sein Leben getreten war und die Barrieren in seinem Innern niedergerissen hatte. In ihrer Nähe fühlte er sich nackt und verletzlich.
    Sie hatte sein Herz geöffnet, war in alle Tiefen seines Wesens vorgedrungen. Ja, er begehrte sie - ihren Geist, ihren Körper, ihre Seele. Alles von ihr.
    Zu seiner Linken bewegte sich etwas und erregte seine Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und sah Amanda zur Tür hereinkommen, in einem Jogginganzug. Unglaublich, wie sexy sie darin wirkte. Sie hatte ihr Haar zu zwei Zöpfen geflochten. In dieser Aufmachung erschien sie ihm fast kindlich. Aber die Frau, die auf ihn zuging, hatte nichts Mädchenhaftes an sich, denn sie weckte sofort seine Sinnenlust.
    »Wie lange bist du schon daheim?«, fragte sie.
    Darauf hätte er geantwortet - aber da stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste seine Wange. Seltsam, sprach echte Zuneigung aus dieser Geste?

    »Was machst du hier, Amanda? Es ist schon nach vier.«
    »Ich konnte nicht schlafen.« Langsam schlenderte sie zum anderen Ende des Spielsalons. Als sie sich wieder zu Kyrian wandte, sah er Nicks Baseball-Handschuh an ihrer Hand. Wie ein Profi hielt sie ihn hoch, um einen Ball aufzufangen.
    Lächelnd warf er ihr den Baseball zu. Sie fing ihn auf und feuerte ihn so vehement zurück, das er klatschend gegen seinen Handschuh prallte. Unter dem Leder

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