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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Frau aushalten?«, spottete Nick.
    »Eine Stunde? Kein Problem. Aber wenn es zwei oder drei werden, macht es mich nervös.« Talon sank auf den schwarzen Futon, rollte sich zusammen und schloss die Augen.
    Zumindest, bis sein Telefon läutete. Fluchend griff er danach, während Nick einen großen Waffenschrank öffnete und zwei geschwungene Dolche herausnahm, die beängstigend aussahen.
    »Moment mal, ich bin noch gar nicht wach, Wulf!«, murrte Talon. »Es ist mir egal … Was? Warum fragst du mich, was im alten Griechenland los war? Habe ich dort gelebt? Nein, verdammt noch mal … Keine Ahnung, warte mal!« Er richtete sich auf. »He, Nick, hast du irgendwas über den Pollux-Kult gehört?«
    »Da musst du Kyrian anrufen. Oder einen anderen Griechen.«
    »Hast du das mitgekriegt, Wulf?« Ein paar Sekunden lang lauschte Talon, dann wandte er sich wieder zu Nick. »Ash ist unterwegs, Brax, Jayce und Kyros haben sich ausgeklinkt.
Kyrian meldet sich nicht am Telefon. Wulf meint, es wäre wirklich wichtig.«
    Was das hieß, schien beide Männer wie ein Hammerschlag zu treffen.
    »Wann hast du Kyrian zum letzten Mal erreicht?«, rief Talon am Telefon.
    Hastig zog Nick sein Handy aus dem Gürtel und wählte eine Nummer.
    »Vielleicht ist er unter der Dusche«, meinte Amanda.
    Nick schüttelte den Kopf. »Dann würde Rosa sich melden.« Nach einer vollen Minute drückte er auf die Aus-Taste seines Handys. »Da stimmt was nicht. Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl.«

10
    SOBALD SICH DIE Tür des Schlafzimmers öffnete, erwachte Kyrian. Noch nicht ganz bei Bewusstsein, spürte er Rosas Nähe und fragte sich, warum sie ihn störte. Das hatte sie noch nie getan. Er drehte sich auf den Rücken. »Ist etwas …?«
    Abrupt verstummte er, als ein schimmerndes Netz herabsank und ihn an die Matratze fesselte. Von heißem Zorn erfasst, erstarrte er. Er hasste jede Art von Gefangenschaft, vor allem, wenn er flach auf dem Rücken lag, seine Wut steigerte sich zu wilder Mordlust. Bis er Rosa sah.
    Die Stirn voller Schweißperlen, stand sie neben dem Bett und schaute ihn mit verschleierten Augen an. Unentwegt flüsterte sie dieselben spanischen Worte. »Debe matarle, debe matarle.«
    Muss ihn töten, muss ihn töten …
    Dann hob sie ein Hackbeil.
    »Rosa«, sagte Kyrian so ruhig wie möglich, »legen Sie das Beil weg.«
    »Debe matarle …« Sie trat noch näher zum Bett.
    »No haga esto, Rosa. Tun Sie’s nicht. Lassen Sie mich aufstehen. Déjeme para arriba, por favor.«
    Sie zitterte so heftig, dass er fürchtete, sie könnte jeden Moment einen Herzanfall erleiden. Diesen Stress würde ihr dünner, gebrechlicher Körper nicht verkraften.
    »Aber Desiderius sagt, Sie sind böse, m’ijo. Deshalb müssen Sie sterben.«

    Verzweifelt überlegte er, wie er den Nebel ihres Wahns durchdringen, wie er sie in die Wirklichkeit zurückholen sollte. »Da kennen Sie mich besser, Rosa.«
    Sie hob das Hackbeil noch höher. Hilflos unter dem Netz gefangen, starrte er den glänzenden Stahl an, der seine Brust zu durchstoßen drohte. Er wollte Rosa anflehen oder anschreien, bis sie auf ihn hören würde. Doch er wagte es nicht - vor lauter Angst, was er der alten Frau antun mochte, wenn er sie erschreckte. Sie regte sich ohnehin schon auf. Bevor er ihr ein Leid zufügte, würde er lieber seinen Tod riskieren.
    Plötzlich läutete sein Handy.
    »Ja, ich weiß, Desiderius«, murmelte sie auf Spanisch, »er muss sterben.« Nun legte sie eine Hand auf Kyrians Brust, als wollte sie ihn festhalten. Nicht, dass er fähig gewesen wäre, sich unter dem Netz zu bewegen. »Ich muss ihn in Stücke schneiden.«
    Dann sauste das Hackbeil herab und verfehlte ihn um Haaresbreite.
    »M’ijo …«, wisperte sie. Für wenige Sekunden kehrte das Leben in ihre Augen zurück, bevor sie nach oben rollten. Stöhnend brach sie zusammen.
    In wachsender Panik rang er nach Luft, stemmte sich mit aller Kraft gegen das Netz - ohne Erfolg. Es war eines von Artemis’ Netzen, und jeder, den es verhüllte, wehrte sich vergeblich dagegen.
    Wie im Namen aller Götter hatte Desiderius dieses Netz in Rosas Hände gespielt? Nicht einmal er dürfte sich solche göttlichen Waffen aneignen. Nur Götter oder Halbgötter konnten sie aus ihren heiligen Schreinen nehmen. Und Artemis bewachte ihr Arsenal ganz besonders aufmerksam.

    Wie dirigierte ein Daimon die arme Rosa von einer Zwischensphäre aus? Eine so große Macht besaßen diese Biester nicht.
    Was zum Henker ging hier vor?
    Obwohl

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