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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Gehirnerschütterung. Sonst scheint sie Glück im Unglück gehabt zu haben.“
    „Versorgen Sie sie, soweit notwendig und dann nehme ich sie mit nach Hause.“ Das war Naios Stimme. Er wollte nicht, dass sie im Krankenhaus blieb. Woher wusste er, wie sehr sie Krankenhäuser hasste? Oder wusste er es nicht? Sie wäre auf jeden Fall lieber zuhause, als hier im Krankenhaus.
    „Sie muss zur Beobachtung hier bleiben. Es könnten Komplikationen auftreten“, widersprach der Arzt.
    „Ich habe Medizin studiert. Sie müssen mich nicht über Komplikationen aufklären. Wenn ich irgendwelche Anzeichen erkenne, dass sich ihr Zustand verschlechtert, dann bringe ich sie. Doch solange es machbar ist, werde ich sie dort versorgen, wo sie sich wohlfühlt. Sie hasst Krankenhäuser. Es würde nur ihre Genesung gefährden, wenn sie hier bleiben muss.“
    „Ich könnte sie nur nach Hause lassen, wenn ich das von ihr höre. Oder sind Sie ihr Ehemann, Verlobter, ein Verwandter?“
    „Ich bin ihr Verlobter!“
    „Ich … ich will ...“, versuchte Michelle sich einzumischen.
    „Lady? Ihr Verlobter möchte Sie mit nach Hause nehmen. Sind Sie damit einverstanden?“
    Michelle nickte schwach.
    „Jaaa. – Hasse Kran-kenhäuuuser!“
    „In Ordnung“, wandte sich der Arzt an Naios. „Aber Sie müssen mir ein Formular unterschreiben, dass ich Sie auf die Risiken hingewiesen habe.“
    „Geht klar. Und jetzt nähen Sie die Wunde und tun Sie, was Sie tun müssen.“
    ***
    Auf der Fahrt vom Krankenhaus zu ihrer Wohnung ging es Michelle schon viel besser. Der Arzt hatte ihr Tabletten gegeben und die Schmerzen waren verschwunden, ebenso der furchtbare Schwindel. Naios hatte ihr seinen Mantel übergezogen und sie kuschelte sich in den Sitz, den Kopf gegen das Fenster gelehnt.
    „Geht es dir besser?“, fragte Naios.
    „Ja. Die Schmerzen sind weg.“
    „Das ist gut. Ich … ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Beinahe wäre ich zu spät gekommen.“
    „Zu spät? Es ist nur eine kleine Kopfverletzung und eine leichte Gehirnerschütterung.“
    „Es war mehr als nur das“, sagte Naios leise.
    „Wie meinst du das?“
    „Du hattest schwere innere Verletzungen. Wenn ich nur ein wenig später ...“, er schlug mit der Faust auf das Lenkrad und Michelle musterte ihn ratlos.
    „Ich verstehe nicht.“
    „Es ist alles meine Schuld. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Verdammt! Ich … ich war so nah dran, dich zu verlieren.“
    „Aber wenn ich innere Verletzungen hätte, würde es mir jetzt nicht so gut gehen.“
    „Du
hast
keine inneren Verletzungen mehr, du
hattest
. Ich habe dich geheilt. Ich habe Kräfte, die du nicht verstehen wirst. Ich kann mit meinen Händen heilen.“
    „Ich hab es gespürt“, murmelte Michelle. „Da war eine warme Energie. Als du mich aus dem Auto gezogen und in deinen Armen gehalten hattest. Ich hatte Schmerzen, so furchtbare Schmerzen und dann … waren sie weg. Du hast mich wirklich geheilt, nicht wahr?“
    „Ja, ja das habe ich. Aber sprich mit niemandem darüber. Die meisten Menschen verstehen diese Dinge nicht.“
    „Oh, ich glaube dir. Ich denke, es gibt Menschen, die Dinge tun können, die wir uns nicht vorstellen können. Nur weil wir etwas nicht verstehen, bedeutet das nicht, dass es das nicht gibt.“
    „Hm.“
    Der Regen ließ langsam nach und die Wolken brachen auf, ließen einen schmalen Streifen Sonnenlicht durch das Grau stechen. Michelle warf einen verstohlenen Seitenblick auf Naios, der sich auf die Straße konzentrierte. Es war ein seltsam intimes Gefühl, mit ihm zusammen im Auto zu sitzen. Ein beunruhigendes und doch irgendwie angenehmes Gefühl. Naios wirkte mitgenommen, beunruhigt. Hatte er sich wirklich Sorgen um sie gemacht? Bedeutete sie ihm am Ende doch etwas? Aber eine Frage blieb noch immer ungeklärt. Woher hatte er gewusst, dass sie in Schwierigkeiten war?
    „Naios?“
    „Ja?“
    „Woher wusstest du, dass ich … Hast du gewusst … dass ich einen Unfall hatte?“
    „Ich habe es gespürt“, antwortete Naios rau. Er blickte sie an, ernst, sorgenvoll, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Ich spürte deine Schmerzen. Erst am Kopf, dann im Oberkörper. Ich wusste, dass dir etwas passiert sein musste. Und ich wusste, dass es ernst war. Sehr ernst. Ich konnte ...“, seine Stimme brach und er räusperte sich, „... konnte spüren, wie ich dich langsam verlor. Ich hatte Angst, dich nicht rechtzeitig zu finden.“
    Michelle konnte spüren, wie sehr ihn der

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