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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Mittagspause und es dauert ja auch nicht lange. Erzählen Sie mir doch bitte, wann und wie es zu dem Unfall gekommen ist. Waren andere Fahrzeuge verwickelt, die sie vielleicht abgedrängt haben oder so?“
    Michelle setzte sich und begann den Unfallhergang so gut, wie sie sich erinnern konnte, wiederzugeben. Sie erzählte, dass ihr Kollege sie fand, sie ins Krankenhaus und anschließend nach Hause gebracht hatte.

    Die Haustür öffnete sich und Charly kam ins Wohnzimmer gestürzt. Er knurrte die beiden Polizisten drohend an und stellte sich vor Michelle hin.
    „Charly! Sei nicht albern. Aus!“, wies sie den Hund zurecht und er verstummte, doch wich nicht von ihrer Seite.
    Im selben Moment kam Naios ins Wohnzimmer. Er wirkte alles andere als begeistert über den Besuch und musterte die beiden Polizisten mit durchdringendem Blick.
    „Officers, das ist … Mr. Dominari“, sagte Michelle und warf Naios einen unsicheren Blick zu.
    „Officers“, grüßte Naios und stellte sich hinter Michelles Sessel, die Hände auf ihre Schultern legend. „Ich hoffe, Sie haben alle Fragen beantwortet bekommen, denn Miss Rogers muss sich jetzt ausruhen.“
    „Ja, natürlich“, erwiderte der ältere Polizist. „Vielen Dank für Ihre Zeit, Miss Rogers und gute Genesung.“
    „Danke“, murmelte Michelle und wollte sich erheben, doch Naios Hände hielten sie am Platz.
    „Ich begleite die Officers hinaus“, sagte er ruhig und sie nickte.
    Sie blieb sitzen und schaute den Männern hinterher, als sie den Raum verließen. Sie fragte sich, warum Naios so seltsam reagiert hatte. Sicher, er hatte gesagt, sie solle niemanden ins Haus lassen, doch das waren immerhin Polizisten gewesen. Da war doch wohl nichts gegen einzuwenden.
    Als Naios zurückkehrte, blieb er in der Tür stehen und musterte sie mit strengem Blick. Sie konnte an seiner deutlich pochenden Halsschlagader erkennen, dass er aufgeregt war, sich aber offenbar unter Kontrolle hielt.
    „Ich hatte dir gesagt, dass du
niemanden
ins Haus lassen sollst. Hatte ich nicht?“, begann er mit gefährlich ruhiger Stimme.
    „Ich … Es waren Polizisten,
verdammt noch mal
!“, verteidigte sie sich aufgebracht.
    „Diesmal hast du Glück gehabt, denn es waren wirklich nur Polizisten. Doch es hätte auch anders kommen können. Du konntest nicht wissen, ob es wirklich nur Polizisten sind.
Verdammt noch mal
! Ich hatte dir
ausdrückliche
Anweisungen gegeben und ich hatte erwartet, dass du genug Verstand besitzt, dich daran zu halten!“
    Er kam näher und baute sich direkt vor ihr auf, dass sie zu ihm aufsehen musste. Warum regte er sich eigentlich so auf? Und was sollte das Gefasel, dass es auch jemand anderes hätte sein können? Das war doch absurd!
    „Ich habe ihre Dienstmarken gesehen. Ich hätte die Tür nicht geöffnet, wenn es nicht Polizisten gewesen wären. Ich weiß überhaupt nicht, warum du dich so aufregst. Ich habe einundzwanzig Jahre ohne dich überlebt. Es ist ja nicht so, als ob irgendein Serienkiller hinter mir her wäre.“
    Naios ergriff sie am Arm und riss sie auf die Füße. Tränen traten in ihre Augen, denn sie verstand nicht, warum er so wütend mit ihr war. Sein Blick war wild, irgendwie gehetzt und sein Atem kam schwer und keuchend, dann riss er sie plötzlich an sich und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Sie konnte seinen rasenden Herzschlag spüren und wunderte sich erneut, warum er so aufgeregt war.
    „Michelle. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien. Aber du musst mir vertrauen. Es ist wichtig, dass du genau befolgst, was ich dir sage. Du bist in Gefahr. Ich kann dir jetzt nicht sagen, warum. Noch nicht. Bitte Michelle. Versprich mir, dass du von jetzt an auf mich hörst. Ich will dich nicht verlieren. Bitte. Ich kann dich nur schützen, wenn du exakt meine Anweisungen befolgst.“
    „Ich verstehe nicht ...“, schluchzte Michelle verwirrt.
    „Ich weiß und es tut mir weh, dich so zu sehen. Glaube mir, ich würde nichts lieber tun, als dir alles zu sagen, um dir deine Verwirrung zu nehmen. Und vor allem deine Zweifel. Es quält mich, dass du an mir zweifelst, auch wenn ich weiß, dass du nicht anders kannst. Wie kannst du mir glauben, wenn ich dir nicht erzählen kann, was wirklich geschieht? In welcher Gefahr du schwebst.“
    „Ich vertrau dir“, sagte sie leise.
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf. Es stimmte, was sie gesagt hatte. Sie vertraute ihm. Sie wusste nicht warum, doch sie tat es.

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