Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
beugte er sich vor und zeigte mir die anderen Geschenke im Karton. Eine Kameratasche, ein Tragegurt. Ein Reinigungstuch.
„Alex“, sagte ich leise. Er schaute mich an. „Ich glaube, es gibt da ein paar Dinge, die ich dir sagen muss.“
13. KAPITEL
„Ich muss dir etwas erzählen, das ich vorher noch nie erwähnt habe.“ Ich legte die Kamera beiseite und nahm seine beiden Hände.
Er runzelte die Stirn. „Okay …“
Ich atmete tief ein und versuchte, die richtigen Worte zu finden. Wie sollte ich es ihm nur sagen? Plötzlich wusste ich es. Ich stand auf und ging zum Schrank, der an der Wand stand. Aus einer Schublade holte ich einen Stapel Fotos und ging zurück zum Sofa. Ich setzte mich ihm gegenüber, sodass unsere Knie sich berührten. Dann gab ich ihm die Fotos.
Sie waren nicht sortiert, doch während er den Stapel durchblätterte, sortierte Alex die Bilder, die einander ähnelten, auf kleine Extrastapel. Er betrachtete die Fotos eines Kleinkindes auf einer Decke und dann das Foto, das ich erst vor wenigen Wochen gemacht hatte. Er blickte zu mir auf.
„Sie sieht dir ähnlich.“
„Ja, das tut sie.“
Er blinzelte und schaute wieder auf die Bilder. „Du und Devon?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe Pippas Vater in einer Bar getroffen. Kurz nach der Trennung von Patrick. Er behauptete, er werde am nächsten Tag die Stadt verlassen, und obwohl ich wusste, dass das vermutlich eine fette Lüge war, wollte ich ihm für ein paar Stunden glauben. Es war … eine schlimme Zeit in meinem Leben. Ich fand Devon und seinen Partner über eine Adoptionsagentur. Sie wollten ein Baby, und ich wollte ihnen helfen.“
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Er legte die Bilder auf einen Stapel, aber gab sie mir nicht zurück.
Mein Magen fühlte sich an, als habe jemand ihn umgestülpt. Mein Abendessen lag schwer wie ein Stein darin. „Ich wollte nur, dass du es weißt.“
„Sie ist wunderschön.“
Ich drehte meinen Kopf leicht und schaute das Bild ganz oben auf dem Stapel an – das, bei dem sie sich schnell drehte und ihr Kleid wirbelte. „Das ist sie. Aber sie ist nicht meine Tochter, Alex. Ich bin nicht ihre Mutter.“
Er setzte sich auf dem Sofa nach hinten, und erst jetzt wagte ich, ihn anzusehen. „Aber du hast Fotos von ihr.“
„Devon und Steven wollten, dass Pippa mich kennt. Sie wollten, dass ich sie kenne. Aber ich bin nicht ihr Elternteil.“ Ich schluckte. Mein Mund war trocken, und ich wartete nervös auf sein Urteil.
Er nickte. „Da hast du den beiden ein großes Geschenk gemacht. Ich habe dir nur eine Kamera geschenkt.“
Mein Lachen überraschte uns beide. „Ja, also glaub mir, das war damals für mich die bessere Entscheidung.“
Er lächelte und küsste mich. „Danke, dass du mir davon erzählt hast.“
„Das musste ich. Ich wollte nicht, dass du es später herausfindest, denn das würdest du. Sie ist kein Geheimnis oder so. Und falls wir irgendwann … Na ja, ich meinte damit, dass es wohl herauskommen würde. Irgendwann. Dass sie mein erstes Kind war.“
Etwas an seinem Blick wurde sanfter, sein Mund war plötzlich ganz weich. Diesmal war der Kuss länger. Anders. Und als er sich von mir löste, war seine Miene offener, als ich sie je zuvor erlebt hatte.
„Ich bin froh, dass du mir davon erzählt hast.“
Ich atmete tief durch. „Meine Familie hat es nicht so leicht genommen. Mein Dad und seine Frau reden nicht darüber. Einer meiner Brüder gibt vor, nichts davon zu wissen, aber der andere hatte mit seiner Frau Fruchtbarkeitsprobleme, weshalb sie erstaunlich cool damit umgehen können. Meine Mutter allerdings …“
Er wartete, ohne mich zu drängen.
„Sie hasst, was ich getan habe. Hasst es.“
„Weil du das Baby weggegeben hast?“
„Man sollte doch meinen, eine Frau, die ein Kind adoptiert hat, würde mehr Verständnis aufbringen, hm?“ Ich schüttelte den Kopf. Die Erinnerungen schmeckten bitter.
„Und was ist passiert?“
Es war so viel passiert, dass es länger als ein paar Minuten dauern würde, ihm alles zu erzählen. Und ich wollte nur ungern ins Detail gehen. „Sie hat mich eine Weile verleugnet. Inzwischen weigert sie sich nur noch, darüber zu reden. Aber wir stehen uns nicht mehr besonders nahe. Das war vorher anders.“
„Das tut mir so leid, Olivia.“
„Das ist nicht alles. Es ist ihre ganze orthodoxe Wandlung. Seit sie praktizierende Jüdin ist, bleibt in ihrem Leben nicht mehr viel Platz für mich.“
„Das ist
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