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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Knoblauchbrot. Meinen Tisch hatte er mit einer Decke, Blumen und meinem besten Porzellan gedeckt, das nicht besonders teuer, aber hübsch war. Er hatte sogar Kerzen angezündet.
    Wir redeten und aßen. Wir fütterten uns gegenseitig mit Lasagne. Anschließend teilten wir uns ein Stück Schokoladenkuchen von Godiva. Eine Stunde verging, und wir saßen immer noch am Tisch, aßen und lachten. Die Themen gingen uns so schnell nicht aus.
    Alex’ Augen glänzten im Kerzenlicht. „Du hast so ein schönes Lächeln.“
    „Alle Zähne sind noch da.“ Ich fuhr mit der Zunge über die oberen Schneidezähne. „Ich habe lange eine Spange getragen.“
    „Ich wette, du hast damit süß ausgesehen.“
    „Pff. Was ist mit dir? Wie warst du als Kind?“
    Sein Lächeln schwand nicht. Aber es war, als legte sich ein Schleier auf seine Augen. „Als Kind war ich echt ein Idiot.“
    „Ich bin mir sicher, dass das nicht stimmt.“
    Er zuckte mit den Schultern und stand auf, um den Tisch abzuräumen. Ich drang nicht weiter in ihn. Unsere Beziehung war erst einen Monat alt. Das war nicht besonders lang, auch wenn es sich schon länger anfühlte. Er hatte schon früher vermieden, über seine Familie zu sprechen.
    Gemeinsam räumten wir die Spülmaschine ein und stellten die Pfannen zum Einweichen in die Spüle. Er blies eine Handvoll Schaum in meine Richtung. Ich zwickte ihn im Vorbeigehen in den Hintern. Und dann, als ich mich gerade nach unten beugte, um die Reste im Kühlschrank zu verstauen, drehte er mich endlich zu sich herum und küsste mich.
    „Bereit für dein Geschenk?“
    „Das war es noch nicht?“ Ich knabberte an seinem Kinn.
    „Nö.“
    „Du grinst wie ein Idiot, Alex.“
    Sein Grinsen wurde noch breiter. „Komm, setz dich.“
    Er führte mich an der Hand zum Sofa und drückte mich runter. „Mach die Augen zu.“
    „Oh, das bedeutet, es ist ein richtig gutes Geschenk.“ Ich klatschte begeistert in die Hände und schloss die Augen. Inzwischen grinste ich auch.
    Geschenke kriegen ist immer so viel besser, wenn sie von jemandem kommen, der gut schenken kann. Alex neckte mich noch ein bisschen weiter. Schürte geschickt meine Vorfreude. Und dann flüsterte er: „Mach die Augen auf“, und drückte mir etwas in die Hände.
    Es war in schönes Papier verpackt und von einer Schleife gekrönt. „Hast du das gemacht?“
    „Ja.“
    „Du hast es selbst eingepackt?“ Ich strich über die messerscharfen Knicke im Papier und über die professionell gebundene Schleife. „Gibt es irgendwas, was du nicht kannst?“
    „Mach schon auf.“
    Ich begann vorsichtig, das Papier zu lösen, weil ich es nicht zerreißen wollte. Alex aber schüttelte seufzend den Kopf und zwang meine Finger, das Papier zu zerfetzen. Augenblicke später lag es auf dem Boden, und auf meinem Schoß stand ein einfacher brauner Karton. Ich knibbelte das Klebeband ab, mit dem der Deckel befestigt war, und der Karton ging auf.
    Mein Mund auch.
    „Was? Nein. Oh nein! Das hättest du nicht tun dürfen! Hast du wirklich? Du hast … Oh mein Gott!“
    Er hatte mir die Kamera gekauft, die ich ihm bei Mr Cullen gezeigt hatte. Eine Fünftausend-Dollar-Kamera. Die Kamera, die ich seit Jahren haben wollte. Alex hatte mir einen Traum erfüllt.
    „Hey … nicht weinen.“ Er wischte eine Träne von meiner Wange, aber mehr konnte er nicht machen, denn ich drückte ihm schier die Luft ab.
    „Ich liebe dich“, sagte ich.
    Wir erstarrten beide, Wange an Wange, den Karton mit der Kamera zwischen uns. Ich hatte das nicht sagen wollen. Zumindest nicht so. Ich hatte doch nur ausdrücken wollen, dass ich ihn dafür liebte, dass er mir die Kamera gekauft hatte. So wie man Vanilleeis liebt oder Horrorfilme. Nicht Liebe in dem Sinne, wie man eine Person liebt.
    „Ich liebe dich auch“, sagte er leise direkt in mein Ohr. Ich konnte also nicht mal so tun, als hätte ich es nicht gehört.
    Ich ließ ihn los. „Alex …“
    „Olivia“, sagte er mit diesem leisen, wunderbaren Lächeln.
    „Danke für die Kamera.“
    Wir küssten uns, und ich musste mich zurücklehnen, um wieder zu Atem zu kommen. „Sie ist … unglaublich. Das ist zu viel.“
    „Es ist nicht zu viel.“
    „Die Kamera ist sehr teuer“, wandte ich ein. „Ich habe damit nicht gerechnet.“
    „Was du nicht sagst.“ Alex war ganz entspannt. „Genau das ist der Grund, warum ich sie dir gekauft habe.“
    Ich legte die Hand auf seine Wange. „Ich danke dir.“
    „Gern geschehen.“ Eifrig wie ein Kind

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