Namibia
wie den Herero und Nama sowie den Völkern der Kavango Region gibt es rund 100 000 weiße Einwohner, die verschiedenen Nationalitäten angehören. Die letzte Volkszählung in den einzelnen Ortschaften fand 2001 statt, davor wurde zuletzt 1991 gezählt. 2006 wurden jedoch Berechnungen angestellt, wie viele Bewohner inzwischen in den Städten leben. Windhoek ist demnach immer noch das größte Ballungszentrum mit etwa 14 % der Gesamtbevölkerung Namibias. Die landläufig geschätzte Einwohnerzahl Windhoeks liegt allerdings deutlich höher als der unten angegebene Wert. Gesprochen wird von etwa 500 000 Einwohnern, von denen viele infolge der Landflucht in die Stadt kamen.
In Namibia gibt es einen sehr interessanten Mix unterschiedlichster Sprachen, die entweder europäischen oder afrikanischen Ursprungssind. Seit 1990 ist Englisch die offizielle Landessprache. Allerdings sprechen nur etwa 2 % der namibischen Bevölkerung Englisch als Muttersprache.
Bevölkerung der größeren Ortschaften
Arandis
4 500
Aranos
3 500
Eenhana
10 700
Bethanien
3 500
Gobabis
17 000
Grootfontein
25 100
Hentiesbaai
4 100
Karasburg
6 100
Karibib
7 300
Katima Mulilo
25 600
Keetmanshoop
15 600
Khorixas
12 400
Lüderitz
15 800
Maltahöhe
2400
Mariental
12 000
Ogandjera
2 800
Okahandja
21 700
Okakarara
5 400
Okombahe
2 700
Omaruru
12 200
Ondangwa
9 200
Ongwediva
9 900
Opuwo
4 900
Oranjemund
8 600
Oshakati
35 000
Oshikango
2 700
Otavi
4 700
Otjimbingwe
8 500
Otjiwarongo
21 600
Outapi
2 800
Outjo
6 700
Rehoboth
21 400
Rundu
62 300
Swakopmund
26 700
Tsumeb
12 000
usakos
10 100
Walvis Bay
54 900
Warmbad
6 800
Windhoek
277 400
(alle Angaben gerundet)
Lingua franca ist dagegen das aus Südafrika stammende Kapholländisch, Afrikaans. Es ist die Muttersprache von etwa 80 000 Namibiern. Deutsch wird in Namibia ebenfalls gesprochen, vor allem an touristischen Orten wie Hotels, Gästefarmen und Geschäften. Aber auch Deutsch wird insgesamt nur von etwa 1 % (20 000) der namibischen Bevölkerung als Muttersprache erlernt. Eine weitere europäische Sprache, die in Namibia vereinzelt gesprochen wird, ist Portugiesisch.
Neben den Sprachen europäischen Ursprungs werden in Namibia etwa zehn afrikanische Sprachen gesprochen. Dazu gehören zum einen die Bantu-Sprachen, von denen Herero und Oshivambo die bekanntesten sind. Außerdem gibt es die so genannten Khoisan-Sprachen, zu denen Khoikhoi (Nama), Damara und die verschiedenen San-Dialekte zu zählen sind.
Charakteristisch für die Khoisan-Sprachen sind ihre ganz eigentümlichen Schnalz- und Klicklaute, die das Erlernen dieser Sprachen für Nicht-Muttersprachler so schwer machen.
Die beste Möglichkeit, traditionelle Lebensweisen der Bevölkerung Namibias zu erleben, ohne den Menschen dabei zu nahe zu treten, ist ein Besuch der so genannten Historic Living Villages , also der lebenden bzw. lebendigen Museen. Die Living Culture Foundation Namibia, www.lcfn.info , hat das Ziel, jeder einheimischen Bevölkerungsgruppe ein Museum zu widmen.
Das erste Historic Living Village entstand 2004 und stellt die Ju/’Hoansi San vor (s. S. 476 ). Weitere Museen gibt es über die Mafwe (s. S. 494 ), die Damara (s. S. 387 ) und die Nharo-San (s. S. 252 ). 2010 eröffnet wurden das „Living Museum of the Nharo-San“, 4 km östlich vom Internationalen Flughafen, das „Living Museum of the Damara“ bei Twyfelfontein und „The Hunter’s Museum of the Ju/’Hoansi San“ bei Tsumkwe.
San
Die San gelten als Ureinwohner Namibias. Sie sind umgangssprachlich unter der grob verallgemeinernden Bezeichnung „Buschmänner“ bekannt – ein Begriff, der aufgrund der Verwendung in der Vergangenheit heute immer weniger benutzt wird. Erste Vorläufer der San lebten schätzungsweise schon vor 20 000 Jahren in kleinen Nomadengruppen im ganzen südlichen Afrika. Abgesehen von Steinwerkzeugen, Feuerstellen sowie Felsgravuren und -malereien gibt es jedoch keine eindeutigen Zeugnisse aus dieser Zeit – klare Belege für die Existenz der San im südlichen Afrika reichen nur rund 300 Jahre zurück.
Stämme oder Gruppen?
Für Europäer mag es heute diskriminierend scheinen, wenn im Zusammenhang mit afrikanischen Volksgruppen oftmals von „Stämmen“ die Rede ist. Diese Bezeichnung ist jedoch für die Gesellschaftsstrukturen Namibias und ganz Afrikas durchaus sinnvoll.
Ein Stamm im engeren Sinne ist eine ethnische Gemeinschaft, die ein institutionalisiertes Führungsorgan besitzt – ob dies nun eine einzelne Person (meist ein
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