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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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kurz in seiner Bewegung und drehte sich leicht zu ihr um. »Ich komme bald wieder, Schwester.«
    Mit schwerem Herzen verließ Raven das Zuhause seiner Schwester und atmete schwer, als er draußen stand. Sein Atem stieß als kleine Wölkchen hervor. In der Ferne sah man schon leicht die Sonne, die nun langsam erwachte. Raven und zwei andere Bewohner des Dorfes waren schon wach und hielten sich ebenfalls draußen auf. Der Alchemist rieb sich die Hände.
    Obwohl er dieses Klima gewohnt war und es so sehr liebte, fröstelte es ihn plötzlich. »Hoffentlich klingt das Fieber bald ab«, sprach plötzlich seine Schwester Britta. Sie war neben ihn getreten und lächelte leicht. Brittas Augen wirkten leicht übermüdet.
    »Die beiden haben ganz schön Aufsehen erregt«, sprach sie weiter und atmete einmal tief aus. »Der Elbenjäger schläft noch in Kais Iglu. Sein Gefährte wachte über ihn und er sieht nicht gerade so aus, als würde er sich Sorgen um Efal machen.« Raven schloss kurz die Augen. Wäre er an Sias Stelle, wü rde er sich auch nicht um Efal Sorgen. »Ist seine Wunde genäht?«, fragte er seine große Schwester und diese nickte. »Der Schnitt war tief. Es ist ein Wunder, dass die Wunde nicht verunreinigt war.«
    Der Jüngere horchte auf. »Warum verunreinigt?« - »Sias hat mir erzählt, dass der Dolch, mit dem Naminé Efal verletzt hat, mit einem Gift ummantelt war. Dieser Dolch gehörte Efal. Er muss ihn wohl vergessen haben.«
    Raven sog scharf die Luft ein. »Naminés Schnitt. Könnte davon ihr Fieberwahn kommen?«
    Britta legte leicht den Kopf schief. »Ich habe sie verbunden, Raven. Ich habe nichts von einem Gift festgestellt. Wahrscheinlich kommt dieses Symptom davon, dass sie so geschwächt ist.« Der Alchemist schüttelte den Kopf. »Ich gehe wieder zu Naminé rein. Sie wartet auf mich.«
    Britta nickte. Raven wollte gerade wieder das Iglu betreten, als er noch einmal zu seiner Schwester sprach: »Sie glaubt, dass ich Cyon bin. Ihr verstorbener Bruder.« Britta senkte kurz den Blick. »Lass sie nicht in diesem Glauben. Du könntest ihr damit sehr wehtun.«
    Raven lächelte schwach. »Vielleicht tue ich das, aber ich glaube, dass ihr dieser Gedanke hilft, nicht aufzugeben.«
     
    Efal öffnete langsam die Augen. Das Erste, was er sah, war Sias. Sein früherer Schüler sah ihn entnervt und wütend zugleich an.
    »Du mieses Schwein!«, flüsterte er ihm leise zu und seine Hand wanderte an den Griff seines Schwertes. Efal seufzte niedergeschlagen. Wieso hatte er nur gewusst, dass dieses Erwachen nicht ohne Problem sein würde? Zu seiner Überraschung schmerzte die Wunde nicht.
    Das Einzige, was er spürte, waren die Fäden, die die Wunde zusammenschlossen. Es fühlte sich unangenehm - fremd an. Die Stelle zog und juckte fürchterlich.
    »Können wir diese Diskussion nicht auf später verlegen?«, fragte er leicht verärgert und fasste sich an den Kopf. Der Elbenjäger lag in einem weichen Bett aus Stroh.
    Efal wollte nicht wissen, woher das kam. »Nein! Wir reden jetzt darüber und nicht später!«, befahl Sias wütend. Sein Gegenüber rollte mit den Augen. »Ich habe aber keine Lust!«
    Sias‘ Geduldsfaden platzte nun endgültig. Er nahm kurzerhand einen kleinen Dolch und hielt ihn Efal unters Kinn.
    »Es ist mir so was von scheißegal, ob du darauf Lust hast oder nicht! Was wolltest du hier?« »Ich wollte mit dem Spitzohr reden, mehr nicht. Woher hätte ich denn ahnen können, dass sie auf mich losgeht?«, sagte Efal und klang unschuldig. Er war sich nicht im Geringsten einer Schuld bewusst.
    »Das ist eine verdammt dumme Ausrede!«, sagte Sias, den Dolch immer noch an Efals Hals gepresst. »Dies ist aber die Wahrheit. Glaube mir einfach!« Sias sah ihn voller Hass an. Nur ein Schnitt und er könnte ihn töten.
    Nur eine winzige Handbewegung und er war ihn endlich los, doch Sias konnte Efal nicht töten. Efal hatte ihn vor dem Abgrund bewahrt. Ohne ihn würde er immer noch auf der Straße hausen oder vielleicht gar schon tot sein. Sias ließ ihn los. Er stand auf.
    »Wir reden morgen weiter!« Der Elbenjäger verließ seinen alten Meister, ohne zurückzublicken. Er wusste, er spielte ein falsches Spiel mit ihm, doch warum sollte Sias den Spieß nicht umdrehen?
     
    ***
     
    Naminé sah Sias an. Der Elbenjäger saß neben ihr und erzählte ihr knapp, dass sie Efal heute Morgen zurück auf das Schiff gebracht hatten, zusammen mit Raven. Dieser sollte aufpassen, dass Efal nicht wieder zurückkam, was bei

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