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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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einfach für eine Weile einsperren. Doch dann habe ich eine großartige Erleuchtung: Du! Bist! Ein solcher Idiot!, brüllt sie mich an. Denn wann immer Naomi zu mir in die Wohnung kommt, durchwühlt sie mein Zimmer nach irgendwas, das sie brauchen kann.
    Deshalb sage ich zu Bruce, er soll in den Wandschrank. Er macht es, und als ich auf die geschlossene Schranktür starre, denke ich: Hab ich wirklich gerade zu Bruce gesagt, er soll in den Wandschrank?
    Naomi traktiert inzwischen unsere Wohnungstür, als würden wir uns in der siebten Fortsetzung von »Saw« befinden, und ich weiß, dass diese Attacke noch gar nichts ist verglichen mit der Flut an Fragen, mit denen sie mich bestürmen wird, falls ich die Tür nicht innerhalb der nächsten dreizehn Nanosekunden öffne.
    »Wo hast du gesteckt?«, fragt sie, sobald sie in der Wohnung ist.
    »Ich hab mir grade einen runtergeholt, und du hast mich so durcheinandergebracht, dass mir jetzt dein Foto ins Klo gefallen ist«, sage ich. »Im Ernst, Naomi, mach dich mal locker. Du führst dich auf, als hättest du deine Tage und ich wäre die Tampon-Notfallhilfe.«
    Sie sieht gut aus, aber noch nicht perfekt. Ich mustere sie blitzschnell, während sie mich ins Kreuzverhör nimmt. Keiner von uns braucht einen Spiegel, wenn der andere in der Nähe ist.
    »Ist das mein Armband? Bist du fertig? Warum warst du nicht gleich an der Tür? Wann gibst du mir endlich den Schlüssel zurück?«
    Das ist alles echt süß, weil jeder schwule Boy, der seine Madonna-Singles richtig angehört hat, dir sagen könnte, dass sie nur gekommen ist, um sich einen Gürtel auszuleihen. Naomi hasst hasst hasst es, dass wir beide in dieselben Jeans passen, aber das hindert sie nicht daran, alle meine Sachen so zu behandeln, als ob sie nur leihweise in meinem Besitz wären.
    »Ich werde heute den roten Gürtel tragen«, sage ich. »Ich weiß, dass ich im Augenblick meinen anderen Lieblingsgürtel anhabe, aber ich wollte gerade zum roten wechseln.«
    »Spar dir die Nummer. Du siehst scharf aus und das weißt du. Das mit dem roten Gürtel sagst du nur, um mich von deinem Leg-deine-Hände-um-meine-Hüften-Glitzerstück abzulenken. Aber damit das klar ist, heute ruft dein Liebling nach meinem Körper.«
    Jedes Argument ist da überflüssig - vor allem weil sie heute Abend alle meine Drinks bezahlen wird, ob sie es nun weiß (aaaach, Ely, dein Welpenblick) oder nicht (wenn das Mädel Handtaschen immer noch so hasst, dass sie lieber mich bittet, ihren kleinen Plastikgeldbeutel einzustecken, ist sie selbst schuld).
    Sie hüpft in mein Zimmer, und ich könnte schwören, dass ich den Wandschrank atmen höre. Schlechter Schachzug, schlechter Schachzug, schlechter Schachzug.
    »Da drüben«, sage ich und danke Gott, dass ich viel zu beschäftigt bin, um meine ausgezogenen Klamotten jemals vom Schreibtischstuhl wegzuräumen.
    Ich reiche ihr den Glitzergürtel.
    »Sieht an mir aber besser aus«, sage ich.
    »Nur wenn du damit an den Bettpfosten gefesselt bist«, schmettert sie zurück.
    In aller Unschuld gesprochen, genau wie ich es an meinem Mädchen liebe.
    »Fertig?«, frage ich.
    »Hast du was dagegen, wenn Bruce mitkommt?«, fragt Naomi. Ich muss ziemlich erschrocken ausgesehen haben, denn sie sagt: »Was ist denn? Er ist unten. Ich hab saubere Unterwäsche gebraucht, was dagegen? Ich bin runter in den Wäscheraum und da hab ich ihn mit den anderen Kandidaten aus dem Mitternachtsclub in der Lobby sitzen sehen.«
    Ich bin total verwirrt.
    »Bruce der Erste«, sagt sie. »Nicht dein Billigkitzel-Kusspartner. Ich schwöre dir, wenn er nicht so gute Zähne hätte, dann würde ich dir dein neues kleines Spielzeug gern noch länger lassen.«
    »Das ist unfair«, sage ich. Die Worte kommen mir über die Lippen, bevor ich nachgedacht habe. Das hättest du nicht sagen sollen, dummer Junge.
    »Moment mal.« Naomi bleibt direkt vor dem Wandschrank stehen. »Du knutschst mit meinem Freund herum und ich bin unfair? Sogar ein Zweijähriger würde merken, dass an dieser Gleichung was faul ist.«
    »Ich meinte unfair im Sinne von Ich hab überhaupt keine Ahnung, was ich da rede.«
    »Aha, verstehe. Könnte sein, dass ich dafür heute Abend deine Lederjacke als Kompensation brauche.«
    Sie streckt die Hand aus, um die Schranktür aufzuziehen. Ich mache das Einzige, wovon ich weiß, dass es sie stoppen kann.
    »Zieh sie ruhig an, wenn du fett aussehen willst«, sage ich.
    Bingo.
    »Du findest, ich seh darin fett aus?« Sie klingt

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