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Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen

Titel: Naomi & Ely - die Freundschaft, die Liebe und alles dazwischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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in einem Mix gesetzt werden kann - doch Stevie Wonder nicht. Große Musik, vor allem seine frühen Sachen - der Rest der Stücke wird aber schnell davon erdrückt. Findest du nicht auch?
    Warum ich ihn trotzdem ausgewählt habe. Stevie Wonder. Die Verbindung. ErspielteKlavier. Glaubt man der Legendenbildung langjähriger Bewohner eures Apartmenthauses, dann habt ihr das auch gemacht. Du und Ely. Von eurer Version von »Chopsticks« spricht man heute noch.
    Du hast mir einen kleinen Hoffnungsschimmer gegeben, deshalb sende ich jetzt diesen schwachen Lichtstrahl zu dir zurück.
    Ich bin mir sicher, du und Ely, ihr werdet eines Tages wieder »Chopsticks« zusammen spielen.

Stück Nummer 18 Merle Haggard: »Blue Yodel«
    Das ist ein Song über das Jodeln.
    Meine Mom hat immer gesagt, nichts könne Traurigkeit besser vertreiben als ein guter Jodel-Juchzer. Sie hat meinem Bruder und mir das Jodeln zusammen mit den besten Lehrern beigebracht, die es dafür gibt: Jimmie Rodgers, Don Walser, Merle Haggard.
    Hey, mach mit. Versuch’s einfach mal. Yo-de-lay-eee-ho.

Stück Nummer 19 und 19a (Hidden Track) The Ramones: »I Wanna Be Your Boyfriend«
    [und]

    Prince: »If I Was Your Girlfriend«

    Dieser Song ist für uns beide: die Zukunft?
    Die Ramones sind ziemlich gierig mit all dem, was sie wollen. Sie wollen cool und gelassen sein. Sie wollen leben. Sie wollen heute Abend einfach nur irgendwas zu tun haben. Sie wollen dein Freund sein.
    Das möchte ich alles auch.

    Weil ich mir manchmal ausmale,
wie glücklich wir zusammen sein könnten. Bitte!

Bruce der Zweite
    JETZT IST’S RAUS
    »Warum hast du das gemacht?«, frage ich ihn.
    »Was?«
    Er hat wirklich keine Ahnung.
    »Der Kuss. Warum hast du mich so geküsst? Vor allen Leuten.«
    Nicht dass wir uns nicht davor schon in der Öffentlichkeit geküsst hätten. Wir küssen uns ziemlich oft und sind auch zärtlich zueinander (bis zu einem gewissen Grad) und manchmal sind dabei auch andere Leute in der Nähe. Wenn es nach mir ginge, würde ich den Central Park für uns beide räumen lassen, aber das geht natürlich nicht, deshalb habe ich nichts dagegen, wenn er mich an solchen Plätzen küsst. Ich kann es nämlich auch kaum mehr erwarten. Ich will immer ganz nah bei ihm sein, ich will es so stark, dass es mir Angst einjagt und mich manchmal sehr, sehr glücklich macht.
    Aber diesmal war es anders. Er hat mich geküsst, weil er etwas demonstrieren wollte, und ich war dabei nur Nebensache.
    Wir gehen an der Pförtnerloge vorbei und Gabriel ist nirgendwo zu sehen.
    »Na prima«, sagt Ely. »Ich hab nichts gegen den Typen - er ist echt klasse. Aber normalerweise sollte sich der Pförtner doch in der Nähe der Pforte aufhalten.«
    Ich habe mich immer gefragt, warum es keine weiblichen Portiers (Pförtnerinnen? Portierfrauen?) in New York City gibt. Das ist vermutlich die letzte Bastion des Big-Apple-Sexismus. Aber keiner regt sich darüber auf. Seltsam. Ich will schon Ely fragen, was er davon hält, als ich bemerke, dass ich vom Thema abgekommen bin.
    »Noch mal«, sage ich. »Warum hast du mich vor allen Leuten geküsst?«
    Ely guckt mich an, als wäre ich vielleicht nicht gerade ein Volltrottel, aber bestimmt auch kein Superhirn, und antwortet: »Und wenn ich dir sage, dass ich das getan habe, weil ich dich in diesem Augenblick einfach küssen wollte, egal wer uns dabei zugucken konnte?«
    War es so? Er macht so was immer mal wieder - mich spontan anfassen, mich plötzlich in eine dunkle Einfahrt ziehen, mich auf dem Rücksitz eines Taxis unanständig (wirklich unanständig!) ins Ohrläppchen beißen. Gestern Nacht erst hat er mich vor einem Bankautomaten geküsst, was meine Auszahlung erheblich verzögert hat. Er hat bei der Sprachwahl extra auf Russisch und dann auf Chinesisch gedrückt (oder war es Japanisch?), damit unsere Zungen noch länger miteinander spielen konnten. Ich habe die Kamera dabei keine Sekunde vergessen können, ich musste dauernd daran denken, dass wir zusammen auf einem körnigen Videoband landen würden und ein Security-Typ irgendwo in Indien, der für das Ansehen der Bänder zwei Dollar die Stunde bekommt, die Aufnahme von uns dann ins Internet stellt. Es war Theater, aber es war letztlich in Ordnung, weil es vor einem anonymen Publikum war. Nicht wie eben beim Bingo, als uns Leute zugeschaut haben, die wir kennen.
    Aber vielleicht liegt es ja an mir. Denn ehrlich gesagt: Jedes Mal wenn er so was macht, wenn er so klar zeigt, dass er mich will, fragt

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